Lu sah die Gefährten davongehen.
Um nicht unnötig durch das Geröll tappsen zu müssen, bittet er den Reisenden noch um wenige Minuten Aufschub. Zuerst möchte er versuchen, Rashidas Aura zu erspüren. Der kleine Drache setzt sich nieder und sinkt ein wenig in sich zusammen. Er versucht er sich zu konzentrieren, wir jedoch immer wieder von seinen Schmerzen und den eigenartigen Geräuschen unter ihm abgelenkt.
"Gib dir Mühe! Wer weiß, wie es der armen Kriegerin gerade geht!", schimpft er leise mit sich selbst. Immer wieder jedoch verschwimmt das Bild vor ihm. Verzweifelt kneift er die Augen zusammen und hält sich die Ohren zu. Je mehr er sich bemüht, desto mehr schweifen jedoch seine Gedanken ab.
Letztendlich versucht er, nicht Rashida zu finden, sondern sich ganz auf die Aura ihres Schwertes zu konzentrieren.
Lu bemerkt kaum, wie er seinen Schwanz eng um sich schlingt und ihn mit seine Pfoten fest umklammert. Wie ein Feuerstrahl in der dunklen Höhle blendet dann das Schwert sein geistiges Auge. Und richtig, dort ist auch Rashida zu sehen!
Lu erwacht aus seiner Meditation. Sein Schwanzende glüht immer noch schwach rot.
"Ich weiß, wo Rashida ist!", ruft er. "Sie steht hinter diesem riesigen Schutthügel dort hinten ... und sie ist ziemlich sauer ..."
Eigentlich hat Lu keine große Lust, der wütenden Kriegerin über den Weg zu laufen. Dennoch macht er sich vorsichtig kletternd daran, den Schutthügel zu umrunden, um zu ihr zu gelangen.
Dort! Gerade schiebt sich Rashidas Kopf aus dem Boden. Lu erkennt nun, dass keineswegs der Schutthügel so hoch ist, sondern dass sich dahinter eine Spalte befindet, in die Rashida gestürzt sein muss.
"Rashida! Hier!", ruft er laut - für einen Mini-Drachen - und hüpft winkend auf und ab.
"Das ist ja jetzt leicht gewesen", denkt er.