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Joined: Nov 2003
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Stone nimmt den Stein, den er jetzt anfassen kann, und legt jeweils eine h�lfte links und rechts von Rashida. "So, Luser, jetzt kannst Du beide h�lften richtig warm machen. Pass aber auf Rashida auf, Du darfst nur die Steine treffen."
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Mar 2004
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Lu holt tief Luft, konzentriert sich und bl�st dann einen winzig kleinen Flammenstrahl zun�chst auf den einen Stein, dann auf den anderen.
"Ist es so gut oder sollen die Steine noch hei�er werden?", fragt er dann Stone.
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Joined: Nov 2003
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Stone von dem jetzt alle anspannung abf�llt, und der sich jetzt selbst seiner eigenen kalten Glieder bewu�t wird, w�rmt sich auch an den Steinen. "Nein, danke. Ich denke so ist es gut." Stone schaut sich zum ersten mal um, alle sind da. Die anderen sehen genauso durchn�sst und durchgefroren aus wie er selbst. "Lu, k�nntest Du vielleicht den Boden zwichen uns allen erhitzen? So wie ein Lagerfeuer?" Stone hofft das er dem kleinen Drachen nicht zuviel abverlangt, aber so wie es aussieht braucht die Gruppe dringend w�rme. Er selbst merkt das sein kr�fte jetzt rapide nachlassen, und sinkt gegen die Felswand. Jetzt ist es an der Zeit das Schicksal �ber sie bestimmen zu lassen, Stone hofft das der kleine Drache die kraft hat sie zu retten.
Last edited by Stone; 29/06/04 05:26 AM.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Mar 2004
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Lu freut sich, seinen Gef�hrten endlich auch einmal helfen zu k�nnen. Feuerspucken? Das kann er den lieben, langen Tag lang, ohne zu erm�den. "Vorsichtig, ich erw�rme eine Stelle zwischen euch", ruft er munter. Sich absch�tzend an das ungewohnte W�rmegef�hl der Ungefl�gelten erinnernd heizt er den Boden vor den Gef�hrten auf. Auf dem hei�en Zentrum rollt er sich dann gem�tlich zusammen, immer wohlweislich im Schatten des Felsvorsprungs bleibend. So m�sste jeder eigentlich ein wohlig warmes Pl�tzchen finden k�nnen.
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Joined: Nov 2003
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Die Elfin hat dem Ganzen vollkommen durchn�sst, durchgefroren und ersch�pft zugesehen. Sie ist Lu Ser �usserst dankbar, f�r die W�rme, die er bereitet. Mit klammen Fingern sucht sie in ihrem Rucksack nach ein paar Keksen. "Hier Lu Ser, ich denke, das wird Dir gut tun."
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Mar 2004
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Kekse! Diese Elfin als Gef�hrtin zu haben ist wirklich ein Traum! Er bedankt sich herzlich bei Big Claw. Lu kann sich kaum noch bremsen und stopft den ersten Keks sofort ins Maul. Einen weiteren r�stet er erst einige Sekunden auf dem hei�en Stein. Hmmm, so schmeckt er gleich noch einmal so gut. "Vielleicht sollten wir etwas Hagel schmelzen und erw�rmen, damit wir Rashida etwas Hei�es zu trinken geben k�nnen", �berlegt Lu. "Hat jemand ein Gef��?"
Er selbst lutscht ein gro�es Hagelkorn zu seinem Keks und genie�t den leichten Schwefelgeschmack.
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Joined: Mar 2004
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"Endlich", denkt Glance. Als der Reisende und Stone Rashida hinter den Felsen gebracht hatten und Lu Ser f�r ein Minimum an W�rme gesorgt hat, war die Anspannung in ihm etwas gewichen. Er kauert inmitten der Anderen am Felsen und dreht gedankenverloren seinen Stab zwischen den Fingern. Mit einem Ohr lauscht er in den Sturm, doch noch tobt dieser unvermindert.
"Oh Silph - G�ttin der Winde - warum z�rnst Du so", gr�belt er. Er glaubt nicht, dass das Unwetter zu diesem Zeitpunkt ohne Bedeutung f�r ihr Schicksal ist. Das Unwetter hat einerseits verhindert, dass sie die westliche Schlucht, den wahrscheinlich k�rzesten Weg zum Tempel, eingeschlagen haben; andererseits d�rfte die Schlucht hinter ihnen im Moment und f�r eine Weile f�r Verfolger unpassierbar sein. Ist das Unwetter also Segen oder Fluch? Oder sind sie ein Spielball konfliktierender M�chte, und beide Seiten haben ein Teilziel erreicht?
Zur�ckgehen d�rfte sinnlos sein, �berlegt er, also k�nnen sie nur versuchen den Berg zu ihrer Linken in einem Bogen zu umgehen, und sich dem Tempel von Osten n�hern. Aber das gef�llt ihm nicht - die Brecher erstrecken sich grob in West/Ost Richtung, und im Osten, an der K�ste, sind die gr�sseren St�dte. Wenn es einen Weg von dort zum Tempel gibt, oder gab, dann verl�uft er wahrscheinlich durch eines der Quert�ler. Und das w�re genau der Punkt an dem man eine Ann�herung erwarten w�rde.
Wieder und wieder dreht er seinen Stab. Urspr�nglich gefertigt von Meistern dreier Rassen, m�glicherweise basierend auf dem Wissen weiterer noch �lterer, nennen die Elfen ihn Til�vemaegsil - Spitze des alles durchdringenden Lichts, die Zwerge sagen Fui�nris - Spalter der Finsternis, und bei den Menschen heisst er Belekir - m�chtiger Spalter. Jede Rasse hatte andere Vermutungen in ihren Sagen �ber sein Aussehen, nachdem das Artefakt verloren war, jede nach ihren Vorstellungen - Speer, Axt oder Schwert. Er betrachtet das Artefakt, das nun in seinen H�nden liegt. Er w�rde es als Hellebarde bezeichnen - eine Mischung aus Speer und Axt, mit der Reichweite eines zweih�ndigen Schwertes, wie auch er selbst eine Mischung der Rassen ist. Er hat einiges, theoretisches, Wissen mitbekommen von seinen Lehrern - aber es ist unvollkommen; Vieles ist verschollen, Manches wom�glich falsch interpretiert. Glance ist sich bewu�t, dass wenn, und falls, die in dem Stab schlummernden M�chte geweckt werden, dies ihn ver�ndern wird - und er hat Angst vor dieser Ver�nderung, die er nicht erahnen oder absch�tzen kann - grosse Angst.
Lu Sers Frage l�sst ihn hochschrecken! "Ja, ein heisser Tee w�re jetzt wirklich gut!", sagt er, und kramt einen kleinen Topf und seinen Kr�uterbeutel aus seinem Rucksack. Er f�llt den Topf mit ein paar Handvoll Hagelk�rnern, die an einer Felskante zusammengeweht wurden, und reicht den Topf an Lu Ser weiter. "Hier Lu Ser", fordert er den Drachen auf, "bring das Wasser zum sieden".
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Nov 2003
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Langsam sp�rt Big Claw die W�rme die Lu Ser erzeugt hat. Es wird zwar noch eine Weile dauern, bis ihre Kleidung v�llig trocken ist, aber die durchdringende K�lte f�ngt an sich zu l�sen. Sie ist dankbar, dass Glance so gut ausger�stet ist. Nun werden sie alle sich ein wenig von innen aufw�rmen k�nnen. F�r Rashida kann sie im Moment wenig tun. Sie bemerkt, dass Glance auf einmal sehr nachdenklich geworden ist. Sie r�ckt etwas n�her und fragt leise: "Seid ihr nicht auch froh, dass wir diesem Unwetter einigerma�en entrinnen konnten? Aber ich merke auch, dass euch etwas bedr�ckt. Vielleicht w�re es gut, mit jemandem dar�ber zu sprechen."
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Mar 2004
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"Hmm, Glance. Vielleicht solltest du den Topf lieber loslassen, bevor ich ihn befeuere", grinst der kleine Drache.
Gut, dass Wasser nicht brennt, denkt Lu sich, dann kann ich beim Erhitzen nicht viel falsch machen. ls der Topf auf dem Boden steht, haucht er ganz sanft in ihn hinein, um ja kein Loch in das Gef�� hinein zu brennen. Ungefl�gelte - und vermutlich auch Ungefl�geltenbesitz - waren so schrecklich empfindlich. Schon nach wenigen Sekunden beginnt das Wasser zu brodeln und entschwindet dann in einer hei�en Font�ne aus dem Topf. Lu schaut der Wolke verwirrt hinterher, die wenige Zentimeter sp�ter vom Sturm weggerissen wird. Was hatte er nun wieder falsch gemacht? Hilfesuchend blickt er Glance an. "Guck mal, selbst das Wasser ist gegen mich ...", grummelt er.
Last edited by LuSer; 29/06/04 03:25 PM.
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Joined: Mar 2004
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Eine ganze Weile hatte der Reisende am Felsen gelehnt - die Gef�hrten hinter sich - und in den Sturm gestarrt. Wieder waren seine Gedanken weitab von den Geschehnissen um ihn herum.
Nun dreht er leicht den Kopf und betrachtet nachdenklich diese sonderbare Truppe. Elfen, Menschen und sogar ein kleiner Drache. Sie gehen miteinander um, als w�ren sie schon seit Jahren zusammen unterwegs. Dort waren sie und hier war er. Ein sonderbares Gef�hl, zu wissen das es niemals anders sein w�rde...
Er wendet den Blick zur�ck in den Sturm. Langsam l�sst der Wind etwas nach und der Hagel geht wieder in Regen �ber, in den sich vereinzelte Schneeflocken mischen.
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Joined: Mar 2004
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Glance lacht als er die Wasserdampfwolke entschwinden sieht. Er nimmt den Topf und f�llt ihn wieder mit Hagelk�rnern. "Du musst den Topf erhitzen, damit dieser langsam das Wasser erw�rmt", erkl�rt er dem Drachen, "Wenn du Wasser direkt mit der Flamme erhitzt, verdampft es". Er stellt den vollen Topf wieder vor den Drachen und sagt "Wenn das Wasser leicht anf�ngt zu sprudeln, kannst du aufh�ren".
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2004
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"Wieso soll ich den Topf erhitzen, wenn ich doch hei�es Wasser haben will?", wundert sich Lu leise. "Ich beflamme doch auch nicht den einen Stein und lege mich dann auf einen anderen?" Kopfsch�ttelnd betrachtet er zuerst den Topf und dann wieder Glance.
Aber nach seinem letzten Misserfolg versucht er es einmal mit dem Vorschlag des Halbelfens. "Selbst Schuld, wenn ihm nun sein Topf durchschmort", denkt er. Vorsichtig beflammt er das Gef��. Doch dem Topf passiert nichts, nur das Wasser beginnt sanft zu brodeln und -
Ups - Lu bedeckt sein Maul erschreckt mit beiden Vorderpfoten. Jetzt hat er den Flammenstrahl ein wenig zu hoch gehoben und doch glatt an einer Stelle den Rand des Topfes weggegl�ht. Woher sollte er auch wissen, dass ausgerechnet dort eine Schwachstelle ist?
Entschuldigend blinzelt er durch die Krallen zu Glance. "Bitte verzeih mir ... ich habe dort wohl doch ein wenig zu hei� gepustet", stammelt er. "Ich wusste nicht, dass der Rand weniger stabil ist als der Rest."
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Joined: Mar 2004
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Glance wendet sich an Big Claw. Er hatte ihre Frage wohl geh�rt, aber diese �bergangen, weil seine spontane Reaktion schroff ablehnend gewesen w�re. Nun aber, nach dem Intermezzo mit dem Topf, ist sein Kopf wieder klar. Er sieht ein, dass die Elfe mit ihrer Sensivit�t seine Schwermut gesp�rt hatte, und ihre Frage nur Mitgef�hl und Hilfsbereitschaft ausdr�cken sollte.
"Danke", sagt er leise, "Ich wei� euer Mitgef�hl zu sch�tzen. Wenn ich in Worte fassen k�nnte.." Er bricht ab und setzt neu an "Ich ahne, dass mir das Schicksal eine Pr�fung auferlegen wird, ohne zu erfassen, was diese sein wird, oder wie sie mich - ver�ndern wird. Wenn ich es w��te, k�nnte ich - vielleicht - Vorkehrungen treffen. Aber so?" Er zuckt mit den Achseln. "Jedenfalls wird es hilfreich sein unter Freunden zu sein, wenn es mich trifft".
Inzwischen hat Lu Ser den Topfrand an einer Stelle weggeschmolzen. Glance seufzt. "Na ja", sagt er zu dem Drachen, "als Ausgiesser vielleicht ganz praktisch, die Stelle". Er holt tief Luft, bremst sich dann aber gerade noch rechtzeitig. Es ist wohl zwecklos jetzt und hier einem kleinen Drachen einen Diskurs �ber die Natur des Zusammenwirkens von Feuer und Elementen zu halten. "Ist schon gut, Lu Ser - danke, dass du das Wasser erhitzt hast". Und er nimmt etwas von der Kr�utermischung aus seinem Beutel und sch�ttet es in das Wasser. Schon bald zieht ein aromatischer Duft aus dem Topf, und Glance bietet allen einen heissen Trunk an.
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Joined: Nov 2003
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Big Claw merkt, dass Glance nicht weiter �ber seine Gedanken sprechen will und so sagt sie: "Nun, keiner von uns wei�, welche Pr�fungen ihn erwarten und wie jeder einzelne damit umgehen wird. Aber seid versichert, wir werden euch helfen." Dankbar nimmt sie den Kr�utertee von Glance an. Irgendwann wird sie ihn doch noch einmal ansprechen.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Nov 2003
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Langsam weckt die w�rme des heissen Bodens Stones Lebensgeister, dankbar nimmt er den Tee an. Ein versuch Rashida davon anzubieten schl�gt fehl da sie noch schl�ft. Aber sie ist nicht mehr gar so blass, und die ihre Lippen und Fingern�gel nehmen langsam wieder ihre normale Farbe an. Stone bemerkt das seine Decke noch auf dem Boden liegt, "Da habe ich aber Gl�ck gehabt das sie nicht weggeweht wurde." Denkt sich der Krieger und nimmt sie an sich. Um sie richtig zu trocknen fehlt ihm noch die Energie, das mu� warten. Aber er rollt sie dennoch zusammen und macht sie wieder an seinem Rucksack fest.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Mar 2004
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Bed�chtig hockt sich der Reisende vor die Gef�hrten und betrachtet kurz die schlafende Kriegerin. Dann wendet er sich m�glichst leise an die anderen, jedoch laut genug, den heulenden Wind zu �bert�nen:
"Solange es so st�rmt sind wir hier zumindest halbwegs trocken, da der Felsen den Regen abh�lt. Sollte der Wind jedoch weiter nachlassen, werden hier alle nass bis auf die Knochen. Rashida ist ziemlich geschw�cht, eine Nacht im str�menden Regen k�nnte ihr eine Lungenentz�ndung bescheren."
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Joined: Dec 2003
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Rashida schl�gt die Augen auf. Doch irgendwie weiss sie, dass sie gar nicht wach ist.
Die Kriegerin steht auf und schaut sich um.
Sie befindet sich in einer H�hle, deren W�nde aus Sand bestehen. Ein kurzer Blick und Rashida weiss, dass sie in der H�hle ist, in der der alte Skorpion lebt. Sie will gerade weitergehen, als sie z�gernde Schritte h�rt. Neugierig schaut sie sich um und sieht - sich selbst!
Die Traum-Rashida geht vorsichtig den Gang entlang. Sie hat panische Angst, da der Skorpion richtig fies sein soll. Sie geht den Gang zu Ende und schreit beim Erreichen der H�hle los. Dann senkt sie ihre erhobene Waffe und rennt in die Richtung, aus der sie kam.
Die Kriegerin sch�ttelt den Kopf. "So war das damals doch nicht!", denkt sie sich.
Kurz nachdem die Traum-Rashida aus ihrem Gesichtsfeld verschwunden ist, kommt ein riesenhafter schwarzer Skorpion den Gang entlang, der Geflohenen auf den Fersen. Es ist Kampfget�mmel zu h�ren. Rashida geht ein St�ck weiter, um den Kampf zu sehen. Sie streckt gerade den Kopf um die Ecke, als der Skorpion seinen Stachel zielsicher mitten in die Brust der Traum-Rashida schl�gt. Dann wendet sich der Skorpion ab und l�sst den erschlafften K�rper liegen. Der Stachel hebt sich blutrot von dem �brigen Panzer ab.
Rashida bricht der Schweiss aus. Sie dreht sich hin und her, beginnt undeutlich Worte zu murmeln.
Doch unbarmherzig wartet schon der n�chste Albtraum auf sie.
Quem dei diligunt, adulescens moritur.
Titus M. Plautus
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Joined: Dec 2003
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Es wird schwarz um die Kriegerin.
Langsam erscheint eine andere Situation, ein anderer Ort.
Ein grosser Raum mit S�ulen an beiden Seiten. Ein Gang, der mit einem karmesinroten Teppich ausgelegt ist. Am Ende des Teppichs ein Altar, der erh�ht steht und somit zwei Stufen die Gelegenheit gibt, sich n�tzlich zu machen. An den W�nden Gem�lde, die meistens den Mond und Kampfszenen darstellen. Bis auf eins. Dort ist ein Schwert zu sehen, das aus reiner arkaner Magie zu bestehen scheint. Wenn man das Bild betrachtet glaubt man, das Schwert f�hlen zu k�nnen. Dieses Bild h�ngt im Moment �ber dem Altar, man merkt, dass es nicht der �bliche Platz dieses Gem�lde ist.
"Der Tag meiner Auserw�hlung!", freut sich Rashida �berrascht. Dann bekommt sie Zweifel: "Was wohl diesmal passiert?"
Langsam f�llt sich der Raum mit weiss gekleideten Adepten. Auch ist unsere Kriegerin darunter. Jetzt sind beide Versionen von Rashida aufgeregt und zappeln herum. Eine leise Melodie erhebt sich und f�llt den Raum. Alle beginnen rhythmisch zu singen. Nach einer Zeit kommt aus einer bis dahin verborgenen Seitent�r der Hohepriester. Die Zeremonie beginnt. Die Traum-Rashida ist an der Reihe und begibt sich nach vorne. Sie kniet sich hin, um die Weihe als Priesterin zu erhalten. Dann passiert es: Undar erscheint �ber ihren K�pfen! Er erhebt seine Stimme: "Haltet ein! Dieses M�dchen ist nicht zum Priester bestimmt. Ich habe beschlossen, dass sie unw�rdig ist. Solch ein Wesen darf mich nicht verehren!" Sein freundliches Gesicht verzieht sich zu einer Fratze, Flammen scheinen aus seinen Augen zu schlagen. Ein h�hnisches Lachen erf�llt den Raum. Dann setzt ein vielstimmiges Whispern und Zischen ein: "Schickt sie weg! In die W�ste mir ihr! Verstosst sie!" Mit eingezogenem Kopf rennt die Traum-Rashida aus der Halle.
Rashida sch�ttelt den Kopf. Sie rennt zu dem Hohepriester und schreit: "Das ist nicht wahr! Das ist nicht wahr!"
Abrupt verschwindet die Szenerie. Die heilige Kriegerin schluchzt ein paar Mal, f�ngt sich dann wieder. Und wartet auf das n�chste Erlebnis.
Quem dei diligunt, adulescens moritur.
Titus M. Plautus
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veteran
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Joined: Mar 2003
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Inzwischen standen der Priester und seine kleine Schar am Rande des ausgedehnten Ger�llfeldes, das sie oberhalb problemlos hinter sich lassen konnten. Der Ritter, der die Rolle des Kundschafters �bernommen hat, schaut nachdenklich in die brodelnde, stahlblaue Wolkenwand, die sich zwischen den Bergen augebreitet hat und die hohen Gipfel vollst�ndig verdeckt. Hier scheint zwar die allersch�nste Herbstsonne, doch durch den Temperaturunterschied wehen immer wieder einzelne, mitunter recht kr�ftige Windb�en. Dazu dringt ein fast ununterbrochenes Grummeln aus dem Unwetter hin�ber.
Der Kundschafter sch�ttelt den Kopf. "Ich dachte, es w�re hier in den Bergen schwierig, die Spur der Truppe zu folgen, aber sie tun alles, dass ihnen selbst ein Blinder folgen k�nnte..." murmelt er. "Und was sie dazu bewogen hat, in der jetzigen Situation ein gem�tliches Picknick zu halten - die Keks- und Kuchenkr�mel waren nicht zu �bersehen - mag der Henker wissen..." Der Kundschafter r�uspert sich leise. "Zumindest habe ich jetzt eine Vorstellung, wo sie hinwollen." sagt er dann und blickt den Priester an. "Sagt, was ihr herausgefunden habt!" entgegnet dieser.
"Sie sind dem Bach aufw�rts in die Klamm gefolgt. Das ist der k�rzeste, aber nicht der einfachste und erst recht nicht der ungef�hrlichste Weg ins Lange Tal, das ganz im Osten der Brecher beginnt und weit hinein in die Berge f�hrt. Fast am Ende des Tales befindet sich eine alte Tempelanlage auf einem ins Tal ragenden H�gel, unmittelbar �ber dem Dunklen Auge, einem Bergsee, dessen Wasser selbst in der Sommerhitze eiskalt bleiben. Ich habe keine Ahnung, was sie dort wollen - die Anlage ist seit Ewigkeiten verlassen. Fr�her gab es einen befestigten, gesichterten Steig durch die Klamm, doch er ist schon l�ngst verfallen und verbrochen. Selbst bei niedrigem Wasserstand reicht das Wasser im hinteren Teil der Klamm von einer Wand zur anderen, und ganz am Ende st�rzt das Wasser mehr als 10 Meter von oben herab und hat eine tiefe Mulde in den Fels gewaschen - der Bach ist dort so tief, dass man nicht mehr stehen kann. Hinter dem Wasserfall f�hrt ein Spalt direkt in den Berg hinein. Von dem dahinter liegenden H�hlensystem wei� ich nicht allzuviel, doch es hat mindestens einen Ausgang ins Lange Tal. Es ist also durchaus m�glich, die gesamte Drachenkopfkette unterirdisch zu durchqueren, wenn man es durch die Klamm schafft. Bei solch einem Unwetter allerdings..." der Kundschafter nickt in Richtung der bedrohlichen Wolkenwand, "... verwandelt sich der kleine Bach schnell in einen tosenden Wildbach. Wenn es Eure temperamentvolle Freundin und ihre Gef�hrten nicht durch eines der aufw�rtsf�hrenden Seitent�ler rechtzeitig geschafft haben, f�rchte ich, sind sie verloren."
Der Priester blickt ausdruckslos zu dem Unwetter hin�ber, ohne die Worte des Kundschafters zu kommentieren.
"Der eigentliche Weg ins Lange Tal f�hrt von hier ein ganzes St�ck oberhalb der Klamm entlang, auf der einen Seite die tiefe Klamm, auf der anderen Seite die steil aufragenden Felsabst�rze der Trollzahnkette. Er f�hrt �ber einige unbedeutende Seitent�ler, von denen wenige einen Zugang zur Klamm bieten, und dann in Serpentinen hinauf zum Drachenpass. Der Weg war in fr�heren Zeiten sehr gut ausgebaut, wird aber seid langem nicht mehr genutzt. Als ich ihn das letzte Mal entlangging, waren Teile von ihm schon verbrochen und man musste sich auf einige Klettertouren einlassen. Zu dieser Jahreszeit kann man in Passn�he schon mit dem ersten Schnee rechnen, was den Weg nicht einfacher macht. Trotzdem w�rde ich ihn der Klamm vorziehen."
"K�nnte es einen Grund geben, warum die Gruppe den gef�hrlicheren Weg durch die Klamm gew�hlt hat?" fragt der Priester, noch immer mit ausdruckslosem Gesicht.
"Entweder sie haben es sehr eilig - der Weg unter dem Gebirge hindurch ist viel k�rzer - oder sie haben die alte Pa�strasse einfach nicht gefunden. Sie ist stellenweise v�llig zugewachsen oder verbrochen, und wenn man nichts von ihr wei�, findet man sie h�chstens durch Zufall..." "Sind diese beiden Wege die einzigsten zum Tempel?" "Nein, es f�hren eine Menge Wege dorthin, von denen aber die meisten nicht mehr als felsige, ausgesetzte Steige sind. Einzig aus dem Norden, wo die wirklich hohen Gipfel der Brecher sind, sind mir weder Steige, geschweige denn Wege bekannt, die ins Lange Tal f�hren. Der Hauptweg - fr�her wohl eher eine Strasse - beginnt bei den sanften H�ngen an der Ostseite der Brecher und f�hrt aufw�rts durch das gesamte Lange Tal hinauf. Soweit ich wei�, ist dieser Weg auch noch in einem leidlich guten Zustand, obwohl er praktisch keine Bedeutung mehr hat."
Eine Weile schweigen die M�nner. Schlie�lich fragt der Priester, an den Kundschafter gewandt: "Wie kommt es eigentlich, dass Ihr soviel �ber die Brecher wisst?" Der Kundschafter bleibt zuerst stumm, antwortet dann jedoch ausweichend: "Die Brecher sind weit besser erschlossen und haben mehr Bewohner, als immer angenommen wird. Zumindest der mittlere und vor allem der �stliche Teil..." "Das beantwortet nicht unbedingt meine Frage, aber ich will es dabei bewenden lassen. Wie auch immer - wir sollten dem oberen Weg hinauf zum Pass folgen.
"Nicht jetzt!" wehrt der Kundschafter ab, offensichtlich froh dar�ber, von weiteren Fragen verschont zu werden. "Bei diesem Unwetter ist es lebensgef�hrlich, diesen Weg zu gehen! Die Felsen sind glitschig, und vermutlich weht dort ein starker Wind. Ein Fehltritt, und man st�rzt hundert Meter in die Tiefe... Wir sollten hier besser rasten..." Zustimmendes Gemurmel kommt von den Rittern. "Eine Rast k�nnte wirklich nicht schaden..."
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Joined: Mar 2004
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Mit einem Anflug von Sorge beugt sich der Reisende �ber die Kriegerin, die sich im Schlaf unruhig bewegt und Unverst�ndliches murmelt. Wenn sie Fieber bek�me h�tten sie ein weiteres Problem zu bew�ltigen.
Vielleicht w�rden die Heilk�nste der Elfe einiges bewirken k�nnen, doch das �nderte nichts an der Tatsache, das sie f�r einen l�ngeren Aufenthalt im Gebirge einfach nicht ausger�stet waren. Schon gar nicht, wenn m�glicherweise ein fr�her Wintereinbruch bevorstand.
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