Der Treppenweg zieht sich, mal mehr, mal weniger steil in westlicher Richtung talwärts. Die Stufen sind unregelmässig, ausgetreten und teilweise weggebrochen - aber im Vergleich zu der Schlucht und dem Sims doch gut gangbar. Glance kommt gut voran. Nach einiger Zeit enden die Stufen und gehen in einen Pfad über, der sich in langen Serpentinen ins Tal windet. Langsam wird die Vegetation dichter, zwar nur Gräser, Flechten und verkrüppelte Büsche, aber immerhin werden die Steine langsam bedeckt. Endlich, es ist schon später Nachmittag, erreicht Glance die Talsohle.

Er blickt zurück nach oben. Etwas weiter oben kann er kurz eine Bewegung erkennen, und Lu Ser kreist am Himmel wie ein Adler. Ein fast majestätisches Bild. Glance konzentriert sich wieder auf den Weg vor ihm. Weder mit den Augen, noch mit seinen Elfensinnen spürt er etwas Ungewöhnliches. Also geht er weiter nach Westen das Tal entlang.

Als die Sonne fast die Spitzen der Berge im Westen berührt erreicht er einen Punkt an dem sich das Tal weitet. Er bleibt stehen und sieht sich um. Er muss mit der Hand die tiefstehende Sonne abdecken, da sie ihn blendet. Der Talgrund ist überwuchert mit saftigem Grün. Aber keine Bäume wachsen hier. Zu seiner Linken beginnt ein See, der sich nach Westen bis hinter einen Vorhügel zieht, der breit und flach aus der dahinterliegenden Bergflanke zu wachsen scheint. Eigentlich ist der Vorhügel unnatürlich flach, als wäre er eingeebnet worden.

In diesem Moment ehellt ein kaltes, blaues Licht blitzartig das Tal, Glance spürt eine gewaltige magische Erschütterung, und einge Momente später schallt ein mehrfach donnerndes Echo von den Bergen - dann Stille, Totenstille.

Glance schaut zurück, aber es ist nichts zu erkennen das das Phänomen ausgelöst haben könnte. "Der Reisende", schiesst es Glance durch den Kopf, "das war die Magie des Reisenden".

Glance geht weiter und bemerkt, als die Sonne ihn nicht mehr so blendet, weil er in den Schatten der Berge eintaucht, ein grosses Gebäude auf dem Vorhügel, das sich an die Bergflanke schmiegt. Er beschleunigt seinen Schritt um es noch zu erreichen bevor die Dunkelheit hereinbricht.


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)