Die Steigung den Hügel hinauf ist gleichmässig, und nicht so steil, dass Stufen erforderlich wären. Auch hier hat Glance den Eindruck, dass diese Anlage nicht rein natürlichen Ursprungs ist, obwohl die Oberfläche von Pflanzen überwuchert ist und keine direkt sichtbaren Spuren einer Bearbeitung erkennen lässt. Aber das Ganze ist zu gleichmässig, zu symmetrisch, als dass es Zufall sein könnte.

In dem Maße in dem er näher kommt nimmt er Details der Anlage auf. Das Gebäude ist tatsächlich direkt an den Berg gebaut. Es ist breit und hoch, insgesamt eine imposante Fassade, aber im Verhältnis dazu nicht sehr tief. Es macht eher den Eindruck als sei es nur ein Vorbau, eine Eingangshalle zu etwas viel Grösserem - ohne den Berg sähe es lächerlich aus, trotz seiner Ausmaße.

Glance erreicht das Plateau und schaut sich um. Der Pfanzenbewuchs ist hier spärlich, weil die Fläche um das Gebäude einst mit Steinplatten verkleidet war, sodass nur in den Fugenbereichen Pflanzen wurzeln konnten. Die Platten sind verwittert, teilweise gesprungen und haben sich an vielen Stellen gesetzt. In regelmässigen Abständen sind Reste von Sockeln zu erkennen. Um sie herum liegen Trümmer von Säulen und Statuen, die offensichtlich einst auf ihnen standen. Glance hat den Eindruck diese wären gewaltsam von den Sockeln gestürzt worden. Die Sockel bilden eine breite Gasse auf ein Portal in der Mitte des Gebäudes zu.

Glance schaut zurück. Nicht allzu weit vom Fusse des Hügels, sieht er die Gefährten näherkommen.

Neugierig nähert er sich dem Gebäude. Die Grösse ist trügerisch. Er merkt beim Näherkommen, dass der Weg weiter ist, als es im ersten Moment den Anschein hat. Die schiere Grösse des Gebäudes verzerrt die Perspektive. Der Vorbau ist in der Tat gewaltig. Als er davor steht sieht er, dass das Portal allein bereits 5 Mannshoch und etwa halb so breit ist. Das Gebäude insgesamt ist bis zum First mehr als dreimal so hoch. Das Gebäude selbst ist erstaunlich gut erhalten. Zwar trägt es Spuren von Verwitterung und eine ehrwürdige Patina, aber kaum Zeichen von Zerstörung. Glance berührt das Portal - es ist gänzlich aus Metall und ist geschlossen. Einen offensichtlichen Öffnungsmechanismus sieht er nicht, und zum Aufdrücken wären die Torflügel viel zu schwer für ihn allein. Aber irgendwie hat er das Gefühl, das dies sowieso nicht die Lösung zur Öffnung wäre.

Glance geht ein Stück zurück, um die Fassade insgesamt betrachten zu können. Links und rechts des Portals sind zwei Nischen, die aber leer erscheinen. Um das Portal und die zwei Nischen ist ein mit verschlungenen Ornamenten aus feinster Steinmetzarbeit verzierter Sims. Verschiedenfarbige Steine sind zur Verzierung verwendet worden. Der Bau hat keinerlei Fenster oder Öffnungen in der Fassade. Die Ecken des Gebäudes sind als Säulen ausgeführt, die von Köpfen katzenartiger Raubtiere gekrönt sind. Im durch den First gebildeten Dreieck ist eine grosse, rabenschwarze Obsidianhalbkugel eingelassen, die gegen den helleren Hintergrund des Steins wie ein dunkles, schwarzes Auge auf ihn zu blicken scheint.


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)