Fenia Al’Elfanil wurde durch die Schwingungen geweckt, die von intelligentem Leben im Weltgefüge verursacht werden. Einen Moment brauchte sie, um die letzten Reste ihres Schlafes abzuschütteln. Wie lange mochte sie diesmal geruht haben? Waren es Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte? Egal, intelligente Lebewesen näherten sich dem Tempel. Sie hatte ihren Dienst zu erfüllen, nur deshalb war sie hier und nur darum war sie geweckt worden.
Sie schnippte einmal mit ihren eleganten Elfenfinger und der Raum, in dem sie geruht hatte, wurde von einem sanften Leuchten erhellt. Nachdenklich betrachtete sie die Stundengläser, in denen weißer Sand wie in Zeitlupe zu rieseln schien. Sechs der Gläser waren schon zersprungen, im letzten Glas befand sich noch etwa die Hälfte des Sandes in der oberen Hälfte. Ihre Zeit ging dem Ende entgegen, auch eine Katze hatte nur sieben Leben. Bald würde sie sich um einen Nachfolger für das Amt des Tempelwächters kümmern müssen.
Fenia Al’Elfanil lässt ihre Sinne schweifen. Eine ungewöhnliche Truppe hat sich vor dem Portal des Tempels zusammengefunden. Sie erkennt Gier, Zorn, Schmerz und Angst in einzelnen Personen, Menschen, Elfen, Halbelfen, sogar ein Drache. Gleichzeitig bemerkt sie die intensive Ausstrahlung von Tilúvielmaegsil und einiger anderer Gegenstände. Erstaunt ziehen sich ihre Augenbrauen in die Höhe. Dies war keine gewöhnliche Abenteuergruppe!
Neugierig geworden verwandelt sie sich in ihr Seelentier. Gemessenen Schrittes durchschreitet sie den großen Gebetssaal und die angrenzenden kleineren Räume, die jeweils einem Gott geweiht sind. Hat dort nicht eben Undars Statue gelächelt? Nein, es muss das Spiel der Schatten gewesen sein.
Ohne durch das Gestein aufgehalten zu werden, stolziert sie an der Seitenwand des Gebäudes ins Freie. Sie muss die Gruppe erst prüfen, bevor sie sie einlassen kann. Die Zusammensetzung passt noch nicht. Der Alte fehlt. Und zu viel steht auf dem Spiel, als dass sie sich einen Fehler erlauben könnte.
Last edited by LuSer; 14/07/04 02:55 PM.