Um ihn herum war undurchdringliche Finsternis.

Er fiel noch immer. Oder stand er still und der Raum um ihn fiel ? Der Schmerz, der seine Seele erfasst hatte, verblasste und wich einer gn�digen Gef�hllosigkeit. Es gab keine Zeit. Keine Bewegung. Keine erkennbare Richtung.

Dunkelheit.

Doch pl�tzlich erscheint ein Licht. Oder war es schon immer da, ohne das er es bemerkt hatte ? Es erf�llt alles um ihn herum und die Finsternis ist nur noch Erinnerung. Glei�end und klar und rein ist das Licht, doch ohne ihn zu blenden. Tr�stlich, nicht kalt.

Langsam, blass und �therisch erscheint ein Gesicht inmitten des Lichts. Ein Gesicht, so unsagbar sch�n, g�tig und wissend, das er Tr�nen vergossen h�tte - h�tte er es nur vermocht. Und so erinnert er sich.....

"Du." denkt er gleichsam liebevoll und bitter, denn seine Stimme ist fort.

Sie l�chelt. "Ja."

"Ist es vorbei?"

"Nein." Ihr L�cheln schwindet zu Mitgef�hl und Bedauern. "Dein Weg ist noch weit und deine Ruhe noch fern. Sie brauchen dich."

"Wie kann das sein?" fragt er.

Sie schlie�t ihre Augen. "Siehe..."

Und so erscheint vor ihm der Ort seines Kampfes. Sein Leib liegt still und blutend auf dem grauen Fels. Und er begreift.

"Es ist noch immer der Leib, den du gew�hlt hast. Es ist noch Leben in ihm. Im Tode w�re er zur�ckgekehrt zu seinem Ursprung."

"Warum bin ich dann hier?"

"Weil ich dir etwas zeigen will."

Sie schlie�t ihre Augen und vor ihm erscheint der Krieger, Stone. Er sieht seine St�rke, seinen Willen, seine Hingabe an die Gerechtigkeit und die Wahrheit - alle Wankelm�tigkeit ist fort, die kindische Torheit verschwunden. Er sieht die Elfe, Big Claw, erf�llt von einer unb�ndigen Hingabe zum Leben, selbstbewusst und voll heilsamer Energie - verschwunden sind die Zaghaftigkeit und die Unsicherheit. Er sieht den Streuner, Alrik, unersch�tterlich und unbeirrbar auf die Erf�llung dieser einen wichtigen Aufgabe gerichtet - fort ist die Unbest�ndigkeit seiner Gedanken und die Sorglosigkeit seiner Taten. Er sieht den Halbelf, Glance, als weisen und geliebten F�hrer seines Volkes - vergangen sind alle Selbstzweifel an seiner Bestimmung. Er sieht die heilige Kriegerin, Rashida, w�rdevoll und bewundert f�r ihren unersch�tterlichen Glauben und ihre Harmonie mit ihrem Gott - keine Spur mehr von Leichtfertigkeit und T�lpelhaftigkeit. Und er sieht den kleinen Drachen, Lu Ser, ein M�chtiger unter den Drachen, weise und geachtet - befreit von Selbstmitleid und Spott.

Sie �ffnet die Augen und die Bilder verblassen. "Das ist es, was in ihnen ruht. Willst du es ihnen verweigern?"

"Ich verstehe nicht...."

"Aber ich verstehe. Ich verstehe deine Bitterkeit. Ich verstehe deinen Zorn. Ich verstehe deinen Schmerz. M�gen einige dir auch noch so gleichg�ltig sein, so ist ihr Schicksal doch an das deine gebunden. M�gen einige dir auch noch so gering erscheinen, so k�nnen sie doch zu wahrhafter Gr��e finden. M�gen einige in deinen Augen auch noch so schuldig sein, so k�nnen ihre weiteren Taten alles zum Guten wenden. Wer h�tte mehr Grund sie zu verachten als ich? Und dennoch lege ich all meine Hoffnung in sie. Und in dich."

"Ich habe nur getan, was f�r die Aufgabe wichtig war."

"Ja. Und du hast es f�r dich getan. Aber das ist gut so. Nun kehre zur�ck, denn sie brauchen dich."


Das Licht vergeht und der Reisende sp�rt den harten Fels unter sich.