Eine seltsame, lange verdrängte Müdigkeit hatte sich seiner bemächtigt: Liegenzubleiben und endlich wieder einmal ausgiebig zu schlafen schien ein verlockender Gedanke. Aber dazu war keine Zeit.

Widerwillig öffnet er die Augen, stöhnt, spürt deutlich jeden Knochen im Leib. Er muss seine Wunden heilen, er verliert zu viel Blut. Mühsam erhebt er sich schließlich und setzt sich auf den selben Felsen, auf dem er zuvor schon auf die Blutjäger gewartet hatte. Er fühlt sich kraftlos, gänzlich ausgebrannt. Nur dünne Reste elementarer Energien hatten begonnen das tiefe Loch zu füllen, das er in das Gefüge der Macht gerissen hatte. Dieser Ort war tot. So tot wie die inzwischen staubtrockenen Kadaver der gefallenen Blutjäger, die ihn umgaben.

Die dünnen Schwaden der Energien reichen gerade aus, um die Blutungen zu stillen. Kraft zur Heilung würde er hier nicht mehr finden. So sammelt er seine Windsänger auf, reinigt die Klingen gründlich von dem harten, schwarzen Blut und macht sich daran, den Gefährten zu folgen.

Je weiter der Reisende sich von dem verdorrten Schlachtfeld entfernt, desto mehr spürt er die Macht ihn sich zurückströmen. Seine Schritte werden schneller und sicherer. Unmerklich beginnen seine Wunden sich langsam zu schließen, er beachtet es kaum. Stumm und finster ragen die Flanken der Berge neben ihm in den schwarzen Himmel empor, während er ohne Rast unter den klar und kalt funkelnden Sternen dem Tempel zustrebt.