Nachdenklich hört Glance AneAshins Erklärungen zu und isst nebenher, ohne wirklich darauf zu achten.

Wieder ein paar Puzzlestückchen. Aber immer noch hat das Bild keine erkennbare Form. Wie passt sein Hiersein hierher? Lodoss entstand der Sage nach als Faris und Faralis sich bekämpften. Im Todeskampf der beiden Göttinnen spaltete sich die Insel vom Festland ab, und das Zeitalter des Chaos begann. Die Geschichte danach, soweit sie überliefert und ihm bekannt ist, kennt er nur aus der Sicht von Lodoss. Von der Welt ausserhalb war so gut wie nichts bis dorthin gedrungen. Alles danach ist gepägt von der grauen Hexe, die mal der einen, mal der anderen Seite half in dem Bestreben das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse aufrechtzuerhalten, weil sie glaubte nur das würde das Überleben der Insel sichern - keine Seite durfte die alleinige Herrschaft erringen, da die Eine nicht ohne die Andere existieren kann. Natürlich gab es abweichende Meinungen zu dieser These. Die seines Vaters zuvorderst. Seine Mutter, und die Alten vom Wald, hatten das differenzierter gesehen.

Und doch - das Tilúvemaegsil zum Beispiel, war hier bekannt. Es gab also irgendeine Verbindung. Verwirrend das Ganze, sehr verwirrend.

Aber Ane Ashin scheint heute nichts mehr erzählen zu wollen, und Glance spürt die Müdigkeit. Eine Nacht Schlaf in Sicherheit erscheint ihm sehr verlockend. Fenia hatte gesagt, dass Lagerstätten nach ihrem Geschmack eingerichtet wären. Also erhebt er sich und geht in den von Fenia bezeichneten Flügel. Er findet eine Reihe von Kammern, die alle unterschiedlich eingerichtet sind. Als er die Letzte betritt, bleibt er verblüfft stehen - jetzt weiß er was Fenia meinte, als sie sagte, sie wüssten schon welche jeweils für sie gedacht sei. Diese Kammer ist ein Ebenbild seiner Kammer zu Hause. Zumindest in der Einrichtung, die Schränke und Truhen sind leer, wie eine schnelle Überprüfung ergibt.

Aber das Bett - ein richtiges Bett - wie daheim! Er kann sich kaum noch erinnern, wann er zuletzt in einem Bett geschlafen hat. Er legt seine Waffen und Gerätschaften ab, beim Kettenhemd zögert er einen Moment, aber die Versuchung des Bettes ist zu gross - und sowohl Fenia Al'Elfanil als auch AneAshin hatten versichert der Tempel wäre sicher. Und irgendwie traut er ihnen. Er legt alles an den Platz an den er es auch zu Hause gelegt hätte - nur bei dem Tilúvemaegsil zögert er. Schließlich legt er es hinter das Bett an die Wand, lässt sich in dasselbe fallen und versinkt unmittelbar in wohligen Schlummer.

Last edited by GlanceALot; 29/07/04 12:38 PM.

In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)