Ein Fauchen rollt durch das Tal, ähnlich dem dunklen Grollen eines Donners. Dann gleißt roter Feuerschein von den nachtschwarzen Bergen herab, wird dunkler und wird von einem grünen, intensiven Leuchten abgelöst. Im Kern des grünen Lichtes bildet sich ein heller, mondfarbener Fleck, wird größer, langsam nur, als müsste er sich gegen einen Widerstand entgegenstemmen. Das grüne Leuchten und das Mondlicht ringen miteinander, stumm, verbissen. Während sich das eine auszubreiten sucht, strebt das andere danach, es zu Ersticken. Und dazu nur dieses Fauchen... kaum zu hören, und doch ohrenbetäubend.

Dann plötzlich scheint das Mondlicht die Oberhand zu gewinnen, der helle Fleck, eingeschlossen von dem lodernden Grün, zerbirst in einer funkenstiebenden Eruption, frißt sich durch das grüne Licht hindurch, zerreißt es, verschlingt es, bis es nur noch das helle Mondlicht gibt, das die Dunkelheit aus den umgebenden Berghängen heraustreibt.

Und dann ist wieder das rote Feuer da, dunkler diesmal, gefährlich und schnell. Purpurne Zacken reißen das silberne Licht entzwei, schneiden hindurch wie ein heißes Messer durch Butter. Nur einen Augenblick dauert es, dann fällt das silberne Licht in sich zusammen und verlischt, begraben unter blutrotem Feuer. Und dann ist auch dieses verschwunden. Gleichzeitig erstirbt das unwirkliche Fauchen, und Stille kehrt wieder ein. Es scheint vorbei zu sein, die Nacht gehört allein der Dunkelheit, und doch... es ist still. Nicht die Stille der Nacht, sondern als hätte jemand alle Geräusche aus der Welt verbannt, als hätte die Zeit selbst den Atem angehalten.

Und dann fährt eine mächtige, silberne Flammensäule mitten aus dem Himmel herab, taucht erneut das Gebirge sekundenlang in helles Mondlicht, intensiver, als es der Mond jemals ausstrahlen könnte, und jetzt ist auch der Donner zu hören. Gewaltig kehren die Geräusche in die Welt zurück, brechen sich an hohen Felswänden und fegen durch enge Schluchten.

Als das Grollen, hundertfach zurückgeworfen von den Berghängen, schliesslich abebbt, breitet sich wieder die samtene Nacht in den Bergen aus und nimmt ihren gewohnten Lauf...