Aranos geht nervös in seinem Studienzimmer auf und ab. Schon seit Tagen begleitet ihn diese seltsame Unruhe, dessen Herkunft er nicht feststellen kann. Er weiß nur, dass großes geschieht, und es geschieht hier, in den Bergen die ihm seit jeher Unterschlupf bieten.
Hier, wohin er sich zurückgezogen hatte, nachdem seine Eltern von den Hütern des Prälaten als Verbrecher festgenommen und gerichtet wurden. Seitdem lebt und studiert Aranos hier, gewiss dass es keine Menschenseele hierher verschlagen würde. Er scheut den Kontakt mit anderen Menschen, da er sie für kalt, sadistisch und gierig hält und sich außerdem für ein den Menschen übergeordnetes Wesen hält, hat er doch alle Kreise der schwarzen Magie erforscht. Doch nun spürt er Leben in der Nähe, fremdartig wirkt es auf ihn nach achtundfünfzig Jahren der Isolation. Er wollte hier bis an sein Lebensende leben und studieren, die Grenzen der Magie auslotend, doch nun zieht ihn etwas aus seiner Höhle, etwas unerklärbares, neues.
Aranos tritt auf das kleine, vor seiner Höhle gelegene Plateau um die Gegend nach etwas auffälligen abzusuchen und tatsächlich – Menschen, zumindest sehen diese Gestalten so aus wie Menschen. Sie scheinen sich unten am alten Tempel versammelt zu haben, weiß Gott warum. Aranos fühlt sich auf einmal wieder wie ein Kind – Menschen hat er seit vielen Jahren nicht mehr gesehen, geschweige denn mit ihnen geredet. Er beschließt, erst einmal abzuwarten und zu beobachten – „Schöne Spielzeuge, die da vor meiner Haustür rumlaufen“
Denkt er sich.
Mit einigen Worten einer längst vergessenen, magischen Sprache verwandelt sich Aranos in einen Bussard, um die Meute genauer zu studieren, immer bedacht, seine Neugier nicht in Leichtsinn umschlagen zu lassen.


Schwäche ist, wenn der Schmerz den Körper verlässt