Der Priester hat sich nach seiner anfänglichen Überraschung, als die Tore des Portals so unvermutet nach innen aufschwangen, schnell wieder gefasst. Er tritt einen Schritt vor, an den vor ihm aufragenden Fremden heran, in eine leuchtende Aura aus heiligem Zorn gehüllt, und fährt ihn in harschem Ton an:

"Wir sind weder hier, um höfliche Floskeln auszutauschen, noch um uns von Euch drohen zu lassen! Erklärt Euch besser, wer Ihr seid! Falls ihr ein Handlanger des Dämonenbeschwörers seid, dann tretet besser beiseite und stellt euch nicht gegen uns, wenn Euch Euer Leben lieb ist! Ihr habt genug Schaden angerichtet, indem ihr gewaltsam in dieses Heiligtum eingedrungen seid und es entweiht habt! Schutz vor der Finsternis wird es hier nicht mehr geben, denn das Böse erstarkt mit jedem Atemzug, den wir vergeuden - und Euch ist es zu verdanken, dass es soweit gekommen ist! Also geht aus dem Weg, solange es noch nicht zu spät ist und... das... Böse..."

Die letzten Worte des Priesters verebben, seine bisher zusammengekniffenen Augen weiten sich vor Überraschung, er taumelt zurück und atmet scharf die Luft ein.
"Bei den Göttern! Das ist unmöglich! Eure Aura... Ihr seid..." keucht er. Seine Männer, vom Verhalten ihres Anführers verwirrt, greifen nach ihren Waffen, doch eine Geste des heiligen Mannes, der sich schnell wieder gefasst hat, lässt sie innehalten.

"Lasst die Waffen stecken!" gebietet er, dann wendet er sich erneut dem Fremden vor ihm zu. Die Aura, die ihn bisher wie eine Waberlohe eingehüllt hatte, verblasst, und nun sieht er neben dem stattlich gebauten Fremden klein und schmächtig aus.

"Vergebt mir meinen rüden Ton," spricht er nun mit einer wesentlich sanfteren, fast ehrfürchtigen Stimme. "doch meine Männer und ich sind seid Tagen hinter einer Gruppe von Abenteurern hinterher, deren Weg hier zum Tempel führte. Ich brauche Euch nicht zu erklären, was es mit diesem Tempel auf sich hat, das wisst Ihr besser als ich."

Der Priester mustert den gelassen vor ihm stehenden Fremden erneut mit zusammengekniffenen Augen. "Ihr werdet einen Grund haben, hier zu sein," fährt er fort, bevor der Fremde etwas erwidern kann, "und Eure Anwesenheit erfüllt mich mit Hoffnung. Vielleicht wisst Ihr nicht, dass es jener Gruppe offenbar gelungen ist, in den Tempel einzudringen - fast fürchte ich, dass sie die Tempelwächter vernichtet haben. Sie werden von einem Dämonenbeschwörer angeführt, dessen Absicht es offenbar ist, das Siegel zu brechen und die Pforte zur Hölle erneut zu öffnen. Die Wächter des Tempels scheinen gefallen, denn die Kraft des Siegels wird bereits schwächer. Die Schatten, die hierher streben, sind keine einfachen Diener der Finsternis, sondern es sind Dämonen aus der Alten Zeit, hier gefangen für Jahrtausende, als die Siegel einst angebracht wurden. Geschwächt, ohne Möglichkeit in ihre Heimatwelt zurückzukehren, müssen sie sich hier in tiefen Spalten verborgen haben. Nun, da die Kraft des Siegels nachlässt, strömen sie empor, und ihre Macht wächst zusehends. Eine der stärkeren Kreaturen konnten wir in der Nacht ausschalten, doch hat uns das an den Rande des Zusammenbruchs gebracht. Ohne Zweifel werden sie versuchen, in den Tempel einzudringen, dem Beschwörer den Rücken zu decken und die Säuberung rückgängig zu machen. Wir müssen den Magier aufhalten, bevor er dem Siegel die letzte Kraft genommen hat, und ich bitte, ja ich flehe Euch an: steht uns bei! Mit Euch an unserer Seite können wir es schaffen!"