Lu hatte es schon befürchtet ... Vielleicht hatte er sich auch deshalb mit diesem Feuereifer ans Buddeln gemacht - schneller graben als seine Gedanken ihm die Sinnlosigkeit seines Unterfangens vor Augen halten konnten.
Er überlegt weiter. Er darf keine Magie wirken, also die Kraftfäden nicht bewegen - woher auch immer er das weiß - muss jedoch durch sie hindurch. Ob die Kraftfäden hier in dieser eigenartigen Totenwelt, wo sie scheinbar mehr Substanz haben als in seiner alten Welt, brennbar sind? Ein Faden ist schließlich ein Faden und beim Brennen würden sie sich nicht bewegen, wenn er sie nur vorsichtig genug entzündete? Ob er sie einfach abbrennen sollte?
Lu überlegt lange hin und her. Dann rupft er eine sorgfältig ausgewählte Seite aus dem Buch, das er für Big Claw mitgenommen hat. Gemüsesuppe war noch nie sein Lieblingsgericht gewesen.
Der kleine Drache rollt die Seite eng zusammen und knickt sie einmal in der Mitte. Dann entflammt er das gebogene Ende vorsichtig und nähert es den Fäden ...
Nein! Das ist zu riskant! Was ist, wenn die Fäden schneller brennen, als er sie löschen kann, und die Flammen seine Freunde erreichen? Die Ungeflügelten mit ihrer ungehobelten Sprache und den eigenartigen Sitten sind dem jungen Drachen zu sehr ans Herz gewachsen, als dass er ihre Gesundheit oder gar ihr Leben bei einem Experiment riskieren wollte.
Lu zerdrückt die Glut in seiner Faust. Warum hatten seiner Eltern ihn nur nie mit Sachtmannich spielen lassen. Dann hielte er jetzt die geeigneten Worte bereit, um seine Gemütslage zu beschreiben!