Der Anblick des silbernen Drachen erschüttert Lu zutiefst. Sekundenlang - was auch immer dieser Ausdruck in dieser Welt bedeuten mag - starrt er das perfekte Wesen mit offenem Maul an. Tränen laufen über seine Wangen und er weiß nicht, ob er vor Glück weint, aus Rührung oder Erleichterung? Er möchte gleichzeitig vor Freude tanzen, sich vor dem großen Drachen in Ehrerbietung zu Boden werfen und ihm jeden Wunsch erfüllen. Jedoch bannt ihn der sanfte, unendlich weise Blick des Riesens, so dass er keine Schuppe bewegen kann.

Unter Auferbietung seiner gesamten Selbstbeherrschung verneigt der Winzling sich letztendlich tief vor dem edlen Wesen und begrüßt es mit den uralten Worten des Willkommenrituals. Damals in der Schule zählte dieses nur zu den zahlreichen Texten, die er auswendig lernen musste.
Jetzt weiß Lu, dass er es für genau diesen Moment gelernt hat. Inbrünstig rezitiert er die alten Formeln und wartet dann ergeben auf eine Reaktion. Ob dies der Drache aus seinem Traum ist?