Der bunte Lichterregen taucht den unendlichen Raum in strahlende Helligkeit, ohne dass ihre Gefährten von ihm irgendeine sichtbare Notiz nehmen würden. Fast hat es den Anschein, dass sie von Rashidas Zauberei nichts mitbekommen haben. Auch das Skelett vor ihr zeigt sich gänzlich unbeeindruckt. Doch der Zauber ist keineswegs wirkungslos, denn er offenbart zugleich mehr, als Rashida erwartet hatte. Sie alle sind aus einer Wand aus Finsternis umgeben, einer bedrohlich wogenden Schwärze, die erst duch den Lichtzauber der Kriegerin sichtbar wurde und sie, das Skelett und ihre Gefährten in einem großen Kreis regelrecht umzingelt. Es besteht kein Zweifel daran, dass diese Dunkelheit jene ist, die Rashida in ihrer Vision sah, und dass sich in ihrem Schatten jene zahllosen mörderischen Kreaturen verbergen, die über ihre Gefährten hergefallen waren, nachdem die Kriegerin sich zu ihnen gesellt hatte.

Verwirrung breitet sich auf dem Gesicht der Kriegerin aus, und ihr Blick wandert zurück zu dem vor ihr aufragenden Skelettkrieger. Auf dem Waffenrock des Untoten glaubt sie inmitten des allmählich nachlassenden Farbenspiels nun deutlich das Symbol Undars erkennen zu können. Sollte das möglich sein? Sollte dieser... Untote tatsächlich ein Gefolgsmann Undars sein?

Dann erlischt der von ihr gewebte Zauber, und mit ihm wird die sie umgebende Wand aus Dunkelheit wieder unsichtbar. Doch obwohl Rashida sie nicht mehr sehen kann, weiß sie nun von ihrer Existenz, weiß, dass die Schatten um sie und ihre Gefährten herum lauern, nur auf eine Gelegenheit wartend, sie alle in Stücke zu reißen.

Unvermittelt sieht sie erneut die Szene vor sich, in der sie den untoten Krieger überwindet und zu ihren Gefährten geht. Und erneut werden sie alle von der Dunkelheit verschlungen. Doch diesmal kann sie sehen, wie ihr die Dunkelheit folgt, wie mit jedem Schritt, den sie in Richtung ihrer Gefährten macht, der bedrohliche Kreis enger wird, bis er die ahnungslosen Abenteurer schliesslich unmittelbar umgibt und wie eine Sturmflut in jenem Augenblick über sie hereinbricht, als sich Rashida endgültig zu ihren Freunden gesellt. Sie war es, die der Dunkelheit vorausgegangen war, sie selbst war es gewesen, die die Dunkelheit zu ihren Gefährten geführt hatte!

Dann ändert sich erneut die Szene...

Diesmal sieht sie die Gefährten aus der Vogelperspektive. Deutlich zeichnet sich der dunkle Ring aus undurchdringlichen Schatten ab, der sie umgibt. Sich selbst kann sie jedoch nicht entdecken. Das Skelett steht unmittelbar vor der Wand aus Dunkelheit, und hell und voller Kraft leuchtet das Symbol Undars auf dem Waffenrock des untoten Kriegers. Gleich einer leuchtenden Insel in einem Ozean aus mörderischer Schwärze bricht sich ohnmächtig die Dunkelheit an dem silbernen Licht des Mondgottes, dass die Gefährten gleich einem Wall umgibt, seinen Ursprung aber im Skelett hat. Undars Licht ist es, das die Gefährten ungehindert agieren lässt und sie vor den finsteren Kreaturen bewahrt!

Die Szene löst sich auf, und die Streiterin findet sich vor dem Skelett wieder, auf dessen Waffenrock noch immer das Symbol des Mondgottes leuchtet. Erneut vernimmt sie seine dumpfe Stimme:

"Undars Licht erhellt die Nacht, sein Weg durchtrennt die Dunkelheit. Nicht Ruhm, nicht Ehre, nicht weltlicher Lohn ist es, was seine Auserwählten den silbernen Pfad beschreiten lässt. Allein in tiefer Demut tragen wir das silberne Licht hinein in die Finsternis, den süßen Verlockungen der Macht entsagend, auf das die Dunkelheit gebannt sei und die Welt im Lichte wandeln möge."