Der Topf, auf den Bodasen in seiner Verzweiflung seine gesamte magische Kraft übertragen hat, glüht in seinem Inneren mit einem warmen, rötlichen Licht. Deutlich ist die konzentrierte Magie des Dämonenbeschwörers durch die zahlreichen Löcher in der Wand des Gefäßes zu erkennen.
In dem Augenblick, als der letzte Funken Magie den Beschwörer verlassen hatte, war die von ihm beschworene Skelettarmee, die völlig unwirksam gegen die Phantome war, zusammengefallen und hatte sich buchstäblich in Staub aufgelöst.

Doch die Phantome, eben noch zielgerichtet und voller Gier auf den Magier fixiert, verharren nur wenige Schritte von dem bewusstlosen Mann entfernt. Ein leichtes Klagen, kaum mehr als das Säuseln eines leichten Windes, geht von ihnen aus, und orientierungslos irren sie umher. Obwohl die in dem Topf verstaute Magie durch die Löcher glüht wie ein Leuchtturm in finsterer Nacht, vermögen die Phantome diese machtvolle Quelle offenbar nicht zu sehen. Der aus Nase und Ohren blutende Bewusstlose, der vor ihren Füßen liegt und ihnen völlig schutzlos ausgeliefert ist, ist für diese Wesen ohne jedes Interesse, denn sein Körper enthält keine nennenswerte magische Kraft mehr.
Eins nach dem anderen der Phantome vergeht, verschwindet einfach, wie eine Dampfwolke vom Winde zerfasert wird.

Schließlich ist auch das letzte der Phantome verschwunden, und Bodasen ist allein, vor dem Podest mit dem glühenden Topf liegend.

Ein Wind kommt auf, der den Staub der trostlosen Einöde emporwirbelt. Er fährt durch die Löcher in den glühenden Topf hinein, wirbelt die eingeschlossene Magie durcheinander und jagt sie mit seinem Atem aus den Löchern heraus. Ohne den Schutz des Topfes wird die magische Kraft fast sofort auseinandergerissen, und wie schon zuvor die Phantome zerfasert nun auch sie wie eine Wolke aus Dampf. Einen Augenblick lang kann sich noch ein diffuses Glühen in der Luft halten, bis schließlich der Wind auch diesen letzten Rest der Magie des Beschwörers hinweggeweht hat und das Gefäß wieder dunkel und kalt ist. Dann, als alle Magie vergangen ist, bläst der Wind dem Bewusstlosen ins Gesicht, rüttelt an seiner Kleidung, zaust durch sein Haar.
Nur langsam kehrt das Bewusstsein in den geschwächten Magier zurück, doch der Wind lässt nicht nach, rüttelt immer und immer wieder an dem Erschöpften, bis dieser schließlich langsam die Augen öffnet.
Dann, wie der Hauch einer Stimme, vom Winde herangetragen, dringen Worte an das Ohr des Beschwörers:

"Suche den Weg des Opfers dort, wo kein Licht hinreicht!"

Kaum sind die Worte verklungen, nimmt die Kraft des Windes zu, steigert sich immer mehr. Aufgewirbelter Staub nimmt dem noch immer zu Tode erschöpften Bodasen jede Sicht, der tosende Sturm drückt ihm die Luft aus den Lungen, ja scheint ihm die Kleidung vom Leibe zu reißen und die Haut in Streifen zu schneiden. Der geschwächte Magier hat der ungehemmten elementaren Macht der Naturgewalt nichts entgegenzusetzen und fällt unter dem Ansturm der tosenden Luft erneut in tiefe Bewusstlosigkeit.