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Joined: Mar 2003
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Als Glance auf Schild, Stab und Ring vor sich starrt, f�hlt er sich �bergangslos wieder in die �u�ere Nebelzone versetzt, und kann im Inneren der dunstverhangenen, aber nebelfreien Zone eine weitere Szene erkennen.
Ein Mensch und ein Elf stehen Seite an Seite auf einem H�gel. Um sie herum scharen sich Krieger, ebenfalls Menschen und Elfen, und eine wohlgeordnete Linie menschlicher Pikentr�ger wird von einem Trupp elfischer Schildtr�ger gedeckt. Der H�gel, auf dem die beiden Anf�hrer der kleinen gemischten Streitmacht stehen, ist in ein angenehmes Leuchten getaucht, und jetzt kann Glance erkennen, wo es herkommt: Mitten auf dem H�gel steckt das Til�vemaegsil, und Elf und Mensch halten es gemeinsam umklammert. Es ist jene hellebarden�hnliche Waffe, die der Halbelf kennt - kein Speer, und kein Schwert. Mit �berirdischer Sch�nheit - viel sch�ner, als sie der Halbelf je gesehen hat - ragt sie �ber dem gemischten Heer auf. Es ist keine sehr gro�e Streitmacht, die dort auf dem H�gel ausharrt, doch sie verk�rpert Geschlossenheit und Elf oder Mensch sind in ihr gleichwertig und vollkommen ebenb�rtig. Nur das gemeinsame Ziel ist von Bedeutung, nicht die Herkunft des Blutes. Um den kleinen H�gel herum erkennt Glance ein weiteres Heer, und dieses Heer ist an Gr��e kaum zu �berbieten. Kreaturen der Finsternis, Untote, Seelenr�uber, H�llenhunde und all jene monstr�sen Wesenheiten, die Seite an Seite mit ungez�hlten D�monen in die Schlacht ziehen, sei es aus einem inneren Trieb heraus oder auch nur aus der alles andere au�er Kraft setzenden Furcht vor einer unbeschreiblichen Strafe heraus. Sie haben den H�gel in ihrer Mitte vollst�ndig umschlossen, und sie st�rmen auf die wenigen menschlichen und elfischen Krieger ein. Die Anzahl der Kreaturen, die direkt aus dem Schlund der H�lle gestiegen zu sein scheinen, ist gro� genug, um die kleine Schar allein durch ihre schiere Masse zu ersticken. Doch als die blutr�nstigen Kreaturen den Fuss des H�gels erreicht haben, wird das vom Til�vemaegsil ausgehende �berirdische Leuchten intensiver, wird zu einem hellen, doch angenehm warmen, sph�rischen Licht, dass die Phalanx aus Lanzen und Schilden einh�llt und gleich einem Wall umgibt. Fest umklammert halten Elf und Mensch das Artefakt, jedoch ohne die gl�nzende Waffe einzusetzen, allein auf ihre St�rke vertrauend, die auf ihrer Einigkeit und dem gemeinsamen Ziel, dem B�sen zu trotzen beruht. Und tats�chlich � die dunkle Flut bricht sich an dem leuchtenden Speer- und Schildwall der Allianz, obwohl die D�monen immer und immer wieder vordringen, um diese l�cherlich wenigen Verteidiger des Lichts hinwegzusp�len. Und doch, in ohnm�chtiger Wut, k�nnen die Gesch�pfe der Schatten nicht vor der strahlenden Phalanx der Elfen und Menschen bestehen, obwohl diese nichts tun, als auszuharren und dem feindlichen Ansturm Speer und Schild entgegenzustrecken. Schliesslich, ersch�pft und bis ins Mark demoralisiert, zieht sich das dunkle Heer zur�ck. Das Til�vemaegsil gl�ht noch eine Weile nach und taucht das Schlachtfeld in angenehmes Licht. Unversehrt steht die Schar aus Kriegern um den H�gel, unversehrt und siegreich, obwohl sie keinen einzigen Angriff vorgetragen hat. Dann ebbt schliesslich das Leuchten ab, und zugleich vergeht die Szene vor Glance Augen und er findet sich erneut im Inneren der nebelfreien Zone wieder, vor sich Stab, Ring und Schild liegend.
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Joined: Mar 2004
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Glance schliesst unter dem Eindruck der Bilder die Augen. Die Gedanken wirbeln in seinem Kopf. WER will ihm hier WAS sagen?
Er sch�ttelt den Kopf, konzentriert sich. Kein Hinweis auf Wer - also zur�ckstellen. Was? WAS?
Punkt f�r Punkt geht Glance die Visionen im Geiste durch.
Der Elf, der Mensch und der Zwerg, die das Artefakt erschaffen. Das Artefakt zum Kampf gegen das B�se - Nein, zum Schutz vor dem B�sen!
Der Zwerg, der nach getaner Arbeit geht - so als habe er alles erreicht und erledigt, was er beabsichtigte.
Der Elf, der das Artefakt f�r sich beansprucht. Warum? Weil die Elfen, als �lteste der drei Rassen den ersten Anspruch haben die Waffe zu f�hren? Weil sie aufgrund ihrer nat�rlichen F�higkeiten besser geeignet sind als die anderen, nachgeborenen, kurzlebigen und zerst�rerischen Rassen?
Der Mensch, der das Artefakt dem Elfen entriss, und diesen erschlug. Im Zorn? Aus Habgier? Neid? Machtd�nkel? Aus Wut �ber die Arroganz der Elfen? Im rebellischen Selbstbewu�tsein der Jungen, die die Zukunft sind?
Elfisches, wie menschliches Blut wurde vergossen. Aber nicht das Blut des B�sen. Auch nicht in der sp�teren Vision - das B�se wurde zur�ckgetrieben. Durch die gemeinsame Anstrengung wurde es ersch�pft, aber nicht besiegt - nur abgewehrt.
Das Artefakt ist also ein Schutz, aber offensichtlich nur wenn die Rassen zusammenstehen in gemeinsamem Kampf. Von einer allein angewandt, wurde es zur m�chtigen Waffe, die sich gegen die andere Rasse richtete; es muss also Einigkeit und Gleichgewicht herrschen unter den Rassen um den Schutz zu erlangen.
Er �ffnet die Augen, und blickt wieder auf die vor ihm liegenden Teile - ja, Schild, Stab und Ring; Symbole f�r Schutz und Abwehr - das muss es sein. Was aber hat das mit ihm, Glance Parnson M�rsylvan A'Lodoss, zu tun?
Seine rechte Schl�fe, an der er sich verletzt hatte, juckt. Irritiert reibt er mit den Fingern seiner rechten Hand �ber die Stelle - und stutzt; und f�hlt genauer - Narbengewebe? Seine Wunden verheilen doch immer ohne Narben zu hinterlassen, wenn er den elfischen Heilzauber anwendet!? Narben, dass ist doch...
Er f�hrt sich probeweise �bers Kinn - ja, die Stoppeln kratzen schabend �ber seine Hand.
...menschlich.
"Das ist es", denkt er, "Ich bin das Ergebnis der Verbindung der Rassen; das Symbol der Einigkeit der Rassen. Daher kann ich das Artefakt alleine f�hren - solange die Rassen in mir im Gleichgewicht sind. - Und wenn sich das Gleichgewicht wieder verschiebt?"
Er wagt nicht weiter daran zu denken.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2003
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Die M�nze, die Alrik in den Spalt steckt, verschwindet widerstandslos in dem kleinen Schlitz. Aus der Wand heraus ist das kratzende, ein wenig klirrende Ger�usch von Metall zu h�ren, das auf anderem Metall schabt. Es h�rt sich f�r Alrik an, als w�rde die M�nze auf einer Art metallener Schiene hinab in die unerforschten Tiefen des Tempels rollen, denn das ohnehin recht leise Ger�usch verliert schnell an Intensit�t, als w�rde es in der Ferne verschwinden, und erstirbt schliesslich ganz.
Gespannt wartet Alrik, was geschieht - doch es ist alles wieder grabesstill, und die eingesteckte M�nze scheint nicht nur unwiederbringlich verloren zu sein, sondern hat obendrein offenbar gar nichts bewirkt...
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Joined: May 2004
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Nichts? Garnichts?? Alrik �rgert sich kurz dar�ber, dass er eine Goldm�nze verschwendet hat, aber dann l�uft es ihm ganz kalt den R�cken herunter: Wenn eine normale M�nze nichts bewirkte w�re die letzte M�glichkeit diesem Raum zu entkommen die Gl�cksm�nze in den Schlitz zu stecken. Allein dieser Gedanke wiederstrebt dem Streuner zutiefst, er ist gegen seine Natur. Diese M�nze w�rde ihn nicht nur reich machen, sie w�rde ihn auch vor Fallen und anderen Gefahren retten, und nun sollte er diesen unbezahlbaren, eben erst errungenen Schatz wieder verlieren? Nein, das werde ich nicht tun, denkt sich Alrik fest. Doch dann muss er wohl oder �bel wieder �berlegen was f�r M�glichkeiten er noch hat diesem Gef�ngnis zu entrinnen, denn aller Reichtum n�tzt nichts wenn man verhungert oder verdurstet. Alrik hat also zwei M�glichkeiten: Reich sterben, und das sehr bald, oder genauso arm wie er hineinkam, nur um eine Erfahrung reicher aber immerhin lebendig wieder hinauszukommen. Zerknirscht muss Alrik sich eingestehen, dass er wohl keine andere Wahl hat, denn zum Sterben hat er noch keine Lust. Wenn er �berleben will muss er also hoffen, dass der Verlust der Gl�cksm�nze die T�r f�r ihn �ffnen wird. Immer noch wiederwillig zieht er die M�nze aus der Tasche und tritt vor die �ffnung. Er braucht noch einige Minuten, bis er sich �berwindet die Chance seines Lebens in den Schlitz zu werfen.
Audaces fortuna iuvat!
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Joined: Mar 2003
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Die Gl�cksm�nze verschwindet im Spalt, genau wie die goldene zuvor. Anfangs ist das gleiche klirrende, sich entfernende Ger�usch der rollenden M�nze zu h�ren, doch pl�tzlich ert�nt hinter den Mauern ein melodischer Gong. Neben dem Schlitz, mitten im Stein, gl�ht ein Symbol auf, das zuvor nicht zu erkennen gewesen war: ein nach oben ge�ffnetes Hufeisen...
Dann knirscht Stein auf Stein, und mit qu�lender Langsamkeit schiebt sich die Steinplatte, die den vermuteten Ausgang versperrt hatte, zur Seite. Wenn sie sich blo� nicht wieder verklemmt! betet der Streuner und h�ngt mit seinem Blick an der schweren Platte. Und als h�tte er das Ungl�ck herabbeschworen, verharrt die Platte, noch bevor sie sich weit genug ge�ffnet hat, um ihn passieren zu lassen, und der Schreck f�hrt ihm in die Glieder. Vielleicht h�tte er ja mehrere einfache M�nzen in den Schlitz hineinwerfen sollen, und die Gl�cksm�nze behalten! Dass er die Gl�cksm�nze geopfert hatte - das wird doch hoffentlich kein schlechtes Omen sein? Er hatte das erworbene Gl�ck aus der Hand gegeben, und jetzt... wom�glich... Angst bef�llt den Streuner, unvorstellbare Angst, dass er in dieser Kammer f�r immer eingeschlossen sein w�rde wie in einer Gruft, dass ihn nun sein Gl�ck, dass sich ihm bisher so gewogen gezeigt hatte, verlassen haben k�nnte. Seine Kameraden w�rden ihn hier nie finden, und wenn er an die heimt�ckische Falle zur�ckdenkt, in der sich Bodasen und Glance vor seinen Augen aufgel�st hatten, ist es mehr als wahrscheinlich, dass keiner von ihnen noch unter den Lebenden weilt! Dann wird Alrik von grenzenloser Erleichterung durchstr�mt, als sich die steinerne Platte wieder in Bewegung setzt, und in einer Zeit, die ihm schier unendlich erscheinen will, schliesslich die �ffnung, die sie bisher verborgen hatte, vollst�ndig freigibt.
Der Gang dahinter ist in D�mmerlicht getaucht, und die Lichtverh�ltnisse sind noch schlechter, als in der von dem silbrig schimmernden Mineral ohnehin schon nicht allzugut beleuchteten Kammer.
Die Chance, hier eine Falle zu finden, war praktisch Null - oder aber er h�tte gro�es Gl�ck. Auf jeden Fall w�rde er erneut viel Gl�ck brauchen, wenn er in dem miserablen Licht eine Falle ausl�sen sollte. Doch konnte sich Alrik jetzt noch auf sein Gl�ck verlassen, jetzt, wo er die Gl�cksm�nze in den Spalt gesteckt hatte?
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Joined: Mar 2003
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Der Topf, auf den Bodasen in seiner Verzweiflung seine gesamte magische Kraft �bertragen hat, gl�ht in seinem Inneren mit einem warmen, r�tlichen Licht. Deutlich ist die konzentrierte Magie des D�monenbeschw�rers durch die zahlreichen L�cher in der Wand des Gef��es zu erkennen. In dem Augenblick, als der letzte Funken Magie den Beschw�rer verlassen hatte, war die von ihm beschworene Skelettarmee, die v�llig unwirksam gegen die Phantome war, zusammengefallen und hatte sich buchst�blich in Staub aufgel�st.
Doch die Phantome, eben noch zielgerichtet und voller Gier auf den Magier fixiert, verharren nur wenige Schritte von dem bewusstlosen Mann entfernt. Ein leichtes Klagen, kaum mehr als das S�useln eines leichten Windes, geht von ihnen aus, und orientierungslos irren sie umher. Obwohl die in dem Topf verstaute Magie durch die L�cher gl�ht wie ein Leuchtturm in finsterer Nacht, verm�gen die Phantome diese machtvolle Quelle offenbar nicht zu sehen. Der aus Nase und Ohren blutende Bewusstlose, der vor ihren F��en liegt und ihnen v�llig schutzlos ausgeliefert ist, ist f�r diese Wesen ohne jedes Interesse, denn sein K�rper enth�lt keine nennenswerte magische Kraft mehr. Eins nach dem anderen der Phantome vergeht, verschwindet einfach, wie eine Dampfwolke vom Winde zerfasert wird.
Schlie�lich ist auch das letzte der Phantome verschwunden, und Bodasen ist allein, vor dem Podest mit dem gl�henden Topf liegend.
Ein Wind kommt auf, der den Staub der trostlosen Ein�de emporwirbelt. Er f�hrt durch die L�cher in den gl�henden Topf hinein, wirbelt die eingeschlossene Magie durcheinander und jagt sie mit seinem Atem aus den L�chern heraus. Ohne den Schutz des Topfes wird die magische Kraft fast sofort auseinandergerissen, und wie schon zuvor die Phantome zerfasert nun auch sie wie eine Wolke aus Dampf. Einen Augenblick lang kann sich noch ein diffuses Gl�hen in der Luft halten, bis schlie�lich der Wind auch diesen letzten Rest der Magie des Beschw�rers hinweggeweht hat und das Gef�� wieder dunkel und kalt ist. Dann, als alle Magie vergangen ist, bl�st der Wind dem Bewusstlosen ins Gesicht, r�ttelt an seiner Kleidung, zaust durch sein Haar. Nur langsam kehrt das Bewusstsein in den geschw�chten Magier zur�ck, doch der Wind l�sst nicht nach, r�ttelt immer und immer wieder an dem Ersch�pften, bis dieser schlie�lich langsam die Augen �ffnet. Dann, wie der Hauch einer Stimme, vom Winde herangetragen, dringen Worte an das Ohr des Beschw�rers:
"Suche den Weg des Opfers dort, wo kein Licht hinreicht!"
Kaum sind die Worte verklungen, nimmt die Kraft des Windes zu, steigert sich immer mehr. Aufgewirbelter Staub nimmt dem noch immer zu Tode ersch�pften Bodasen jede Sicht, der tosende Sturm dr�ckt ihm die Luft aus den Lungen, ja scheint ihm die Kleidung vom Leibe zu rei�en und die Haut in Streifen zu schneiden. Der geschw�chte Magier hat der ungehemmten elementaren Macht der Naturgewalt nichts entgegenzusetzen und f�llt unter dem Ansturm der tosenden Luft erneut in tiefe Bewusstlosigkeit.
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Joined: Mar 2003
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Glance blickt nachdenklich auf die drei Teile vor sich hinab. Menschliches und elfisches Blut in ihm vereinigt, Mensch und Elf zugleich, zu selben Teilen, miteinander und in gleichem Ma�e lebend, liebend und leidend...
Langsam streckt er die Hand nach dem Ring aus, dem Teil des Artefaktes, der ihm so vertraut ist und der ihm ungleich mehr bedeutet als Stab und Schild. Das Allumfassende, das alles Verbindende, zugleich ein Ausdruck h�chster Ausgeglichenheit, ohne Ecken und Kanten, mit sich selbst in vollkommenem Gleichgewicht. Doch auch ein Symbol des Schutzes � gleich einem Wall, das Innere, Schutzlose umschlie�end und bewahrend vor dem, was von au�en kommt?
Nachdenklich wiegt Glance das Schmuckst�ck in der Hand, dann steckt er es, einer inneren Eingebung folgend, auf den Finger. Er vermag selbst nicht zu sagen, was ihn dazu veranlasst hat � vielleicht, weil er sich in diesem Augenblick, wo Mensch und Elf in seinem Inneren v�llig gleichwertig waren, wo sie nicht nebeneinander, sondern miteinander vereint waren, dem Symbol der Ausgeglichenheit n�her f�hlt als der einfachen Waffe oder dem Schild.
Doch als er den Ring aufsteckt, beginnen seine Gedanken zu wirbeln, ohne dass er einen von ihnen fassen k�nnte. Wie in einem Rausch drehen sich die Gedanken in seinem Kopf. Gleichheit - Einigkeit - Elfen - Dunkelheit - Schutz - Wut - Hass - Liebe - Anerkennung - Menschen - Blut... Blut und Gleichgewicht, Gleichgewicht des Blutes, das Gleichgewicht, Gleichgewicht, Gleichgewicht...
Er sp�rt nicht, wie er unter der Flut von sich drehenden Gedanken allm�hlich in die Bewusstlosigkeit hin�berd�mmert, doch bevor alles um ihn herum in einem milden Nebel verschwimmt, kann er noch eine angenehme, sonore Stimme vernehmen:
"Nur im Sprung in den Schatten offenbart sich der Weg der Einigkeit!"
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Joined: Mar 2003
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Als Glance wieder zu sich kommt, findet er sich stehend vor den Statuen wieder. Von Alrik ist keine Spur zu sehen, doch in seinem R�cken kann er den keuchenden Atem des Magiers h�ren. In seinen H�nden h�lt Glance das Til�vemaegsil, jene hellebarden�hnliche Waffe, die er selbst aus Stab, Ring und Blitzdolch zusammengesetzt hatte. Alles ist, wie es war, oder wie es sein sollte, und doch... der Halbelf f�hlt sich von einer inneren Ruhe ausgef�llt, wie er sie noch nie empfunden hat. Gerade jetzt empfindet er sich weder als Halbelf, noch Halbmensch, sondern einfach nur als Glance Parnson M�rsylvan A'Lodoss, und es scheint ihm v�llig nebens�chlich, welches Blut durch seine Adern flie�t.
Noch immer ein wenig desorientiert wendet er sich zu Bodasen um. Er bemerkt den erstaunten Blick im Gesicht des Magiers, und unwillk�rlich f�hrt er mit der Hand �ber sein stoppeliges Kinn und seine narbengezeichnete rechte Schl�fe. Er nickt Bodasen zu und l�chelt schief, fast entschuldigend �ber sein ungewohntes Erscheinungsbild. Gerade als er zu einer knappen Erkl�rung ansetzten will, bemerkt er die Schwei�tropfen auf der Stirn des Beschw�rers, dann verzieht sich pl�tzlich das Gesicht des Magiers zu einer d�monenhaften Fratze, die keinerlei �hnlichkeit mehr mit Bodasen hat, und f�r einen Moment glaubt Glance m�chtige, gebogene H�rner zu erkennen.
Noch bevor der Halbelf reagieren kann, bricht der Magier vor ihm in ein furchteinfl��endes Br�llen aus, und mit einer gewaltigen Stimme, die Glance nie zuvor vernommen hat, die aber voller Macht und Bosheit ist, schleudert ihm der Magier schwarzes, qualvolles Licht entgegen, dem Glance nichts entgegenzusetzen hat...
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Joined: Mar 2003
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Als Bodasen wieder zu sich kommt, findet er sich in dem Raum wieder, in dessen Mitte die Statuen stehen. Vor ihm steht Glance und schaut ihn mit einem etwas verwirrten Gesichtsausdruck an, von Alrik ist auf den ersten Blick nichts zu sehen. Irgendwie sieht der Halbelf ver�ndert aus � diese blitzf�rmige Narbe an der Schl�fe, und dieses stoppelige Gesicht � Bodasen kann sich nicht daran erinnern, dass ihm die Verletzung und der Bartwuchs zuvor schon aufgefallen w�ren. Verwirrt blickt sich Bodasen um � ja, er ist im Tempel, dieser Raum ist das letzte, an das er sich erinnern kann, bevor er in diese trostlose Ein�de entrissen wurde. Schlagartig wird er sich wieder der letzten Ereignisse bewusst. Seine Magie! Der Beschw�rer lauscht in sich hinein, forscht nach der ihm innewohnenden Kraft.
Alles ist so, wie es war, oder wie es sein sollte, und doch... Unwillk�rlich schnappt Bodasen nach Luft, als er das Gef�hl hat, sein Selbst zu verlieren. Eine dunkle Kraft steigt in ihm auf, dr�ngt sein Selbst beiseite, und er hat den Eindruck, sich selbst machtlos, klein und dem�tig in eine dunkle Ecke seines K�rpers kauern zu m�ssen und winselnd zu der unbeschreiblichen furchteinfl��enden Macht, die gigantengleich als finsterer Schatten vor ihm aufragt aufzusehen.
Was war das f�r ein hinterh�ltiger Trick?! faucht die Stimme, die Bodasen in der trostlosen Ein�de nicht vernommen hatte, voller Wut. Tue das nie wieder, sonst... Die Stimme sagt nicht, was im Falle einer Wiederholung geschehen w�rde, doch die Drohung, die in ihren Worten enthalten ist, hat beinahe etwas K�rperliches und es gibt keinen Zweifel, dass die Strafe entsetzlich sein und nichts als Grauen und unvorstellbaren Schmerz enthalten wird.
Ein Schauder l�uft Bodasen �ber den K�rper, und kalter Angstschwei� tritt ihm auf die Stirn. Doch zugleich erinnert er sich an das Gef�hl der Lebendigkeit, an das Gef�hl seiner eigenen Existenz, dass ihn in der trostlosen Ein�de mit solcher Macht befallen und erw�rmt hatte.
Die Stimme in seinem Inneren musste gemerkt haben, dass sie mit ihrer Wut �ber das Ziel hinausgeschossen war, denn ihre n�chsten Worte sind einschmeichelnd und voller Sanftmut:
Wie soll ich dir helfen, wenn du mich allein l�sst! sagt sie, um Verst�ndnis heischend. Ich will dich doch nur besch�tzten! Doch dazu musst du mir vertrauen, v�llig und bedingungslos! Unter dem Eindruck der schmeichelnden Worte f�hlt Bodasen, wie er f�rmlich dahinschmilzt, wie er sich der Stimme unterordnen will und das Bed�rfnis hat, sich vor ihr untert�nig in den Staub zu werfen. Ein kurzes, verzweifeltes Aufbegehren in seinem Inneren wischt er bedenkenlos beiseite. "Ja!" haucht er voller Ergebenheit und nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, "Ja! Ich will!"
Ich bin so gl�cklich, das zu h�ren, denn mir liegt wirklich viel an deinem Wohl! entgegnet die Stimme in s�uselndem Tonfall, und Bodasen ist bereit, ihr jedes Wort bedenkenlos abzukaufen. F�r diese Stimme w�rde er durch das Feuer gehen! W�hrend du dich sonstwo vergn�gt hast, habe ich auch etwas Wichtiges in Erfahrung bringen k�nnen! Der Priester hat den, den ihr den Reisenden nennt, auf seine Seite bringen k�nnen. Gemeinsam sind sie unterwegs, um dich zu finden! Sie wollen dir die Haut bei lebendigem Leibe abziehen, aus Neid auf deine Macht! Und der Halbelf... Die Stimme spricht das letzte Wort mit Widerwillen und voller Abscheu aus, ...ist auf ihrer Seite! Er hat sich schon deines Stabes bem�chtigt, und er lacht �ber dich! Jetzt hat er es auch noch auf deine Magie abgesehen! Er will sie dir stehlen, er will dir nun nach dem Stab auch noch das letzte nehmen, was du besitzt!
Der Schreck f�hrt dem Magier in alle Glieder. Der Halbelf, nat�rlich! ER war es gewesen, der ihm den Stab mit Gewalt entwendet und diese l�cherliche Hellebarde daraus gemacht hatte! Und er mochte es auch gewesen sein, der ihn mit seiner Hexenmagie in diese trostlose Ein�de entf�hrt hatte! Mit einem gemeinen Trick hatte er versucht, seine Magie zu erhalten! Bodasen blickt in das stoppelige, durch die Narbe verunstaltete Gesicht des Halbelfen, und pl�tzlich glaubt er den Anflug eines herablassenden, h�mischen L�chelns zu erkennen. Wie konnte er nur so vertrauenseelig gewesen sein! Hass steigt in ihm auf, hei� und machtvoll, und er f�hlt dunkle Magie stark in sich pulsieren. Sie bricht sich Bahn, fegt die letzten Skrupel zur Seite und mit einem m�rderischen Schrei bricht die schwarze Magie aus ihm heraus. Schwarzes Licht str�mt zwischen seinen Fingern hervor, h�llt den Halbelfen ein, presst sich um dieses h�misch lachende Gesicht, das ihm seinen Stab gestohlen hatte und nun auch nach seiner Magie trachtete! Trunken vor Wut und Macht br�llt Bodasen uralte Silben, Worte schw�rzester Finsternis, um den Halbelfen f�r seine Hinterh�ltigkeit und B�sartigkeit zu strafen, um ihm f�r immer das heimt�ckische Lachen zu verleiden, und Bodasen merkt nicht, dass es nicht seine Stimme ist, die die ungewohnten magischen Worte herausschleudern. Er f�hlt nur den lodernden Zorn in sich, den Zorn auf alles, was elfisch und gut ist, sein Gesicht verzerrt sich zu einer d�monenhaften Fratze, und voller Genugtuung sieht er, wie sich Glance in Kr�mpfen windet, wie der Halbelf, von unvorstellbaren Schmerzen �bermannt, zu Boden sinkt und wie die Hellebarde den grotesk zuckenden Fingern entgleitet...
Ein Lachen bricht aus Bodasen hervor, und seine donnernde Stimme dr�hnt durch den Saal, und doch ist es nicht seine Stimme, sondern die aus seinem Inneren, mit der er den sich vor ihm zusammenkr�mmenden und auf dem Boden windenden, mit weitaufgerissenen, glasigen Augen starrenden und Schaum und Blut vor dem Mund habenden Glance anschreit: "Ihr seid zu sp�t gekommen, elendes Gew�rm! Diesmal werden wir euch zertreten wie die Schaben, und diesmal wird keine Macht der Welt unserer St�rke Einhalt gebieten k�nnen!"
Und es ist Bodasen, doch zugleich ist er es nicht, der sich nach der Hellebarde b�ckt und das Artefakt an sich nimmt, sich umwendet und mit selbstsicherem Schritt zur�ck in den Gang schreitet und den nach Luft japsenden, handlungsunf�higen Halbelfen am Fu�e der stummen Statuen zur�ckl�sst...
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Joined: Mar 2003
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Dem Priester, der nach wie vor bewegungslos inmitten des Symbols steht, l�uft ein Zittern �ber den ganzen K�rper. Mit hohlem Blick wendet er den Kopf und starrt den Fremden, der noch immer das Symbol untersucht, an.
"Was immer ihr tut," sagt der sichtbar erblasste Mann tonlos, "tut es schnell! Ich hatte eben das Gef�hl, als w�re jemand �ber... mein eigenes Grab gelaufen!"
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Joined: May 2004
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Etwas z�gerlich klettert Alrik in den Gang, den die Steinplatte freigemacht hatte. Wie wahrscheinlich ist es, dass auch dieser Weg zur Schatzkammer mit Fallen gespickt ist? fragt er sich, gab es eine M�glichkeit diese Steint�r von au�en zu �ffnen? Wenn ja, dann waren Fallen garantiert. Vorsichtig sucht der Streuner trotz der schwachen Beleuchtung mehr tastend als sehend die W�nde in der N�he der �ffnung ab.
Audaces fortuna iuvat!
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Joined: Mar 2004
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Der Reisende schenkt dem Priester nur einen fl�chtigen Blick, zu sehr ist er mit dem R�tsel des Heptagramms besch�ftigt. "Nur nichts �berst�rzen...... wir wollen doch nicht..... hmm..... Gefangenschaft..... Mitte ist es nicht.... Gefangene in der Zuflucht, finde den Feind..... Gefangene des Feindes in der Not.... nein. Gefangene im Herzen der Zuflucht...... Gefangene der Not..... der Not....." Langsam geht er von 'Mitte' zur n�chsten Ecke des Heptagramms: 'Not'. Er stellt sich auf das uralte Symbol. Knirschend senkt sich die Ecke des Heptagramms eine Handbreit in den Boden. "Aha..... vielleicht..... jedes zweite Wort? Mal sehen, dann hiesse es: Gefangenschaft, Not, Fund, Zuflucht, Mitte, Herz und Feind.... hmmm...... Ja..... Ja, das ist es:
'Gefangen in der Not, finde Zuflucht mitten im Herzen des Feindes'!" Ohne z�gern geht der Reisende weiter zu 'Fund' und stellt sich auf das Symbol. Doch die Ecke bewegt sich sich nicht. Stattdessen schiebt sich die Ecke mit 'Not' langsam wieder nach oben. "Nein, das..... hmm.... so funktioniert das nicht."
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Joined: Mar 2003
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Der Priester, der sich wieder gefasst hat und dem Fremden mit seinen Blicken aufmerksam gefolgt war, gibt seinen im Hintergrund ersch�pft wartenden M�nnern einen kurzen Wink.
"Helft ihm!" befiehlt er barsch, "Schnell! Ich habe das Gef�hl, dass uns langsam die Zeit davonl�uft!"
Einer der Ritter - es ist der Kundschafter - bewegt sich z�gerlich zu dem Teil des Heptagramms, dass der Fremde zuvor mit 'Not' bezeichnet hatte. Er macht Anstalten, auf das Symbol zu treten, auch wenn er nicht sehr gl�cklich dabei aussieht.
Eine weitere Handbewegung des Priesters l�sst ihn innehalten.
"Nein! Warte! Bitte..." er wendet sich wieder dem mysteri�sen Fremden zu, "... geht Ihr zuerst von Eurem Symbol herunter! Wenn es stimmt, was Ihr annehmt - wir wollen doch nicht, dass etwas Unvorhergesehenes geschieht..."
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Joined: Mar 2004
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Der Reisende folgt dem Rat des Priesters und auf dessen Kommando hin betritt der Kundschafter das Symbol 'Not'. Wieder senkt sich die Ecke knirschend herab. Dann betritt der Reisende die Ecke mit 'Fund', und auch diese senkt sich nun langsam ein St�ck.
"Meine Vermutung ist richtig. Ich frage mich nur...."
Nachdenklich betrachtet der Reisende noch einmal konzentriert alle Ecken des Heptagramms. Schliesslich sch�ttelt er den Kopf.
"Uns bleibt nichts anderes �brig als es auszuprobieren. Priester Undars, tretet bitte aus eurer Ecke des Heptagramms heraus."
Z�gerlich folgt der heilige Mann den Anweisungen des Reisenden und macht zwei langsame Schritte zur Seite. Gebannt starrt er auf das Zeichen. Zun�chst scheint sich nichts zu r�hren, doch dann hebt sich die Steinplatte mit einem schabenden Ger�usch wieder nach oben.
Der Reisende nickt langsam, als h�tte er dieses Ergebnis erwartet. Er begegnet dem fragenden Blick des Priesters:
"Zun�chst dachte ich, das einfach nur das vorangehende Symbol von jemandem besetzt werden muss, bevor das n�chste Symbol in der Reihe betreten wird. Aber ein Heptagramm besitzt sieben Ecken - und sieben Auserw�hlte sind in diesen Tempel eingelassen worden. Das mag ein Zufall sein, aber so wie es scheint, m�ssen in der richtigen Reihenfolge alle Ecken des Heptagramms betreten werden und auch besetzt gehalten werden. Sobald das erste richtige Zeichen betreten wird, entriegelt es das zweite richtige Symbol. Wird dann das Zweite betreten, entriegeln beide gemeinsam das Dritte - und so fort. Wird jedoch eines der Symbole verlassen, wird es wieder verriegelt und fehlt in der Reihe um weitere Zeichen entriegeln zu k�nnen."
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Joined: Mar 2003
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Nachdenklich f�hrt sich der Priester mit der Hand durchs Haar. Er blickt zu seinen Rittern, von denen der Schwerverwundete zitternd und schwei�nass am Boden kauert.
"Mit Euch sind wir sieben." sagt er und blickt erneut den Reisenden an, "Aber ich f�rchte, Hargen wird nicht ohne Hilfe stehen k�nnen..." Er deutet zu dem Schwerverletzten, von dem nicht genau zu erkennen ist, ob er noch bei Bewusstsein ist oder sein Geist schon in eine andere Welt hin�bergeglitten ist.
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Joined: Mar 2004
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Der Reisende betrachtet den halbtoten Ritter mit regloser Mine.
"Ich weiss nicht, ob er unbedingt stehen k�nnen oder �berhaupt am Leben sein muss, um das Symbol zu entriegeln. Vielleicht reicht auch einfach sein Gewicht. Andererseits... einer der Auserw�hlten, Lu Ser, d�rfte h�chstens ein F�nftel soviel wiegen, wie dieser Mann. Das Gewicht allein kann es also im Grunde nicht sein."
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Joined: Mar 2003
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Bodasen l�uft inzwischen zielstrebig weiter den Gang entlang. Etwas in ihm b�umt sich auf. "Das ist mein Kamerad, er ist verletzt, was habe ich getan? Zur�ck! Ich muss ihm helfen!" Aber die Reste des Gewissens sind machtlos. Irgendetwas viel St�rkeres hat seinen K�rper und Geist �bernommen. Der Magier umfa�t seine beiden St�be, blickt dann irritiert auf seine H�nde. Zwei St�be? Achtlos wirft er den schwarzen Stab weg, schwingt triumphierend das Til�vemaegsil und schreitet weiter voran.
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
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Joined: Mar 2004
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Immer wieder versucht Glance sich aufzurappeln - aber jede Faser seines K�rpers scheint sich in Nadeln verwandelt zu haben, die bei jeder Bewegung sein ganzes Inneres zerstechen.
Es kommt ihm endlos vor bis das Gef�hl langsam nachl�sst und er wieder die Kontrolle �ber seinen K�rper erlangt. Taumelnd kommt er auf die Beine. Er blickt an sich herunter - sein Umhang hat w�hrend der Kr�mpfe noch ein paar Risse bekommen, und er hat sich auf die Zunge gebissen, sodass sein Blut das Gesicht und den Brustteil seines Kettenhemds verschmiert hat.
Er versucht seinen Heilzauber, aber er hat keine Kr�fte mehr - sein K�rper hat sie schon w�hrend der Kr�mpfe v�llig aufgezehrt.
"Bodasen!" Er blickt sich um - der D�mon ist fort, und mit ihm das Artefakt. Entsetzt denkt Glance an das was passieren wird, wenn der D�mon das Artefakt aktiviert!
Er muss es wiedererlangen - und er muss die Anderen warnen!
Sein Schwert ziehend eilt er - nein taumelt er - hinter Bodasen her. Zorn erf�llt ihn; Zorn �ber Bodasens T�uschung, und �ber sich selbst, weil er sich hat �berrumpeln lassen!
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2003
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Alrik kann in dem sp�rlich erhellten Gang keinerlei Anzeichen f�r Fallen entdecken. Leider gibt es auch keine Spur von der Gl�cksm�nze. Ein wenig hatte er ja gehofft, dass sie hinter der Steint�r zu finden sein w�rde - aber allem Anschein nach musste er sich damit abfinden, dass das ausgesprochen kostbare Artefakt f�r ihn verloren war. Der Streuner seufzt resigniert; wenigstens war er noch am Leben, und das allein schien schon Wunder genug zu sein. Und wer wei� - irgendwo hier im Tempel *musste* die M�nze doch noch sein, sie w�rde sich doch nicht in Luft aufgel�st haben!
Mit �u�erster Vorsicht und bereit, sich beim kleinsten Anzeichen von Gefahr zur Flucht zu wenden, dringt er weiter in den Gang ein. Wozu hatte er schliesslich die M�nze sonst geopfert, wenn er nun doch nicht hier nach einem Ausgang suchen w�rde? Nach nur wenigen Schritten st�sst sein tastender Fuss leicht gegen einen Widerstand. Er verharrt abrupt. Im schwachen D�mmerlicht, das hier im hinteren Teil des Ganges f�r noch schlechtere Sichtverh�ltnisse sorgt als an der Gang�ffnung, vermag er Stufen auszumachen, die in die H�he f�hren. M�hsam versucht er mehr Einzelheiten zu erkennen. Allem Anschein nach f�hren die Stufen zu einer Art Lucke, die von innen mit einem festen Riegel gehalten wird, der sich nur von dieser Seite des Ganges �ffnen zu lassen scheint. Also war dies hier tats�chlich ein Ausgang, kein Eingang, denn was immer auf der anderen Seite auch sein mochte - es w�rde keine M�glichkeit geben, die Luke von der anderen Seite zu �ffnen! Neben der Luke, aber noch an der Wand des Ganges, ragt ein Handrad aus dem Stein heraus - offenbar eine Art Mechanismus, um die wahrscheinlich sehr schwere Luke zur Seite zu schieben oder in die H�he zu klappen.
Ein pl�tzliches durch die W�nde dringendes Grollen jagt dem Streuner einen Schauer �ber den R�cken. Was war das?! Es hatte nach einem Schrei geklungen, dem nichts menschen�hnliches anhaftete, dem Br�llen einer wilden Bestie! Vielleicht war es aber auch nur der Schrei eines Menschen, von den steinernen W�nden bis zur Unkenntlichkeit entstellt? Vielleicht gar der Hilferuf eines seiner Gef�hrten?
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addict
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addict
Joined: Dec 2003
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Die Kriegerin lauscht noch den Worten nach, die langsam im Raum verhallen.
"Egal welche Form ein Anh�nger des Undar hat, es z�hlt nur eins: die Verbreitung Seines Lichts und Wissen."
Rashida richtet sich entschlossen auf und stellt sich neben den untoten Krieger. Vor kurzem wollte sie ihn noch angreifen, nun deckt sie seine Seite. Doch kein Zweifel nagt an ihr, sie ist sich sicher.
Obwohl die heilige Streiterin barfuss ist und nur ein einfaches Gewand tr�gt, stellt sie sich den Schatten, die da draussen sein m�gen.
Ihr f�hlt ihre T�towierungen, die das Symbol Undars aufweisen, sie pulsieren f�rmlich. Frische Kraft durchstr�mt sie, gibt ihr neuen Mut.
"Sollen sie nur kommen, ich warte hier und werde nicht weichen!" ruft sie laut hinaus, das Schlimmste bef�rchtend.
Quem dei diligunt, adulescens moritur.
Titus M. Plautus
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