Die Ritter übten sich in Geduld. Zwei standen Posten an den gewaltigen Toren, zwei weitere saßen an der Seite des Priesters und wachten über seinen Zustand.
Der Reisende indessen schlurfte brütend um das Heptagramm herum, seine Gedanken wie so oft auf die bevorstehenden Aufgaben gerichtet. Seine Sinne schweifen von Zeit zu Zeit in das Innere des Tempels, doch mehr als die schwache Anwesenheit der Gefährten konnte er nicht spüren. Seltsam war das. Er spürte weder, wie weit sie entfernt waren, noch konnte er auch nur einen Hauch davon wahrnehmen, in welcher Verfassung sie sich befanden.
Doch plötzlich ändert sich seine Wahrnehmung. Etwas stört seine Sinne, lässt sie wie durch zähen Nebel waten und jegliche Empfindung verschwimmen. Ein Gefühl messerscharfer Kälte überkommt ihn. Alarmiert fährt sein Kopf in die Höhe, als draussen vor den Toren ein grausames, höhnisches Brüllen ertönt.
Sofort darauf hört er die entsetzten Rufe der Ritter und fährt herum: Ihr toter Kamerad hatte sich aus seiner Ecke erhoben und bewegt sich nun auf die beiden Männer zu, die an der Seite des Priesters wachen. Die Männer - obwohl geübt im heiligen Kampf gegen Spukgestalten, Untote und Dämonen - erstarren angesichts ihres widernatürlich belebten Kameraden. Stattdessen beginnt der Priester sich langsam zu regen.
"Zögert nicht!" ruft der Reisende. "Schützt den Priester! Ihr da am Tor! Bleibt wo ihr seid und gebt acht!"
Auf die Tore konzentriert, spürt er nun die mächtige und bösartige Präsenz auf der anderen Seite. Die Sonne konnte noch nicht untergegangen sein, wie also war das möglich? Wieviele waren es? Eine? Eine einzige Kreatur nur, aber mit einer so gewaltigen dunklen Aura?