Als der Priester den breiten Rücken des Fremden sieht, atmet er ein weiteres Mal vor Überraschung scharf ein. Der solide Lederpanzer ist zerschunden und zerkratzt, und einige wenige scharfkantige Steinsplitter haben sich mit großer Gewalt in die Rüstung gedrückt. Doch es sind nicht die Steinsplitter, die dem Priester Sorgen bereiten, denn nur wenige von ihnen haben den Panzer ganz durchschlagen. Sie mögen zwar unangenehm sein und tatsächlich die Haut ritzen, doch kann sich der heilige Mann nicht vorstellen, dass sie jemanden wie den Fremden ernsthaft aufhalten könnten. Doch zwischen den Steinsplittern, die sich leicht entfernen lassen, ragen einige schlanke, fingerlange Metalldornen hervor, kaum dicker als ein Grashalm. Sie schimmern mit dunkler Mattigkeit, und als der Priester behutsam einen von ihnen entfernt, kann er die finstere, bösartige Magie spüren, die schwach in ihnen pulsiert. Die pfeilartigen Dornen sind vorne außergewöhnlich scharf und spitz und haben den Lederpanzer des Fremden mit Leichtigkeit durchdrungen und sich fast einen fingerbreit in seinen Rücken gebohrt. Kein Wunder, dass selbst der Fremde geschwächt war. War er durch eine Falle gelaufen, ohne es zu spüren? Oder war eine verborgene Falle in ihrer Nähe durch den Zusammenbruch des Tempels ausgelöst worden? Der Fremde war der Letzte gewesen, der das einstürzende Gewölbe verlassen hatte - hatte er mit seinem Rücken die tödlichen Pfeile aufgehalten, die ihn und seine Männer das Leben gekostet hätten? Der Priester ist sich sicher, dass jeder andere diesen Pfeilen und deren innewohnender Magie längst erlegen wäre. Er würde später versuchen, den den Pfeilen innewohnenden Zauber zu identifizieren, doch jetzt war keine Zeit dafür.

Wortlos reicht der Priester dem Fremden den bereits entfernten Pfeil über die Schulter, damit dieser ebenfalls einen Blick darauf werfen mochte. Dann entfernt er vorsichtig und mit großer Behutsamkeit die verbliebenen Pfeile, insgesamt ein halbes Dutzend. Wenigstens enthielten sie keine Widerhaken und waren leicht aus Fleisch und Lederrüstung zu lösen.