Ah ... wieder eine Stadt.

Alrik war jetzt schon so lange nicht mehr in einer Stadt gewesen, daß er beinahe vergessen hatte, wie es in einer Stadt war ... na ja, nicht ganz vergessen, aber in den Hintergrund gerückt. Im Wald fühlte sich Alrik viel wohler, wie er überrascht beim Anblick der Häuser feststellt.

Menschen ... zuviele Menschen, zuviele Leute, die zu viele Probleme machten, wenn man nicht aufpasste. Er erinnert sich noch gut an seine Zeit in den Straßen der Städte ... als Dieb, Streuner, Beutelschneider ... nun gut, er war nie sonderlich geschickt gewesen, weshalb er sich andere "Einnahmequellen" hatte einfallen müssen, denn ein guter Dieb oder Beutelschneider wäre er niemals geworden. Er war ein paar Mal beim Versuch erwischt worden, und hatte sich nur durch schnelle Flucht entziehen können. Damit hatte er es dann aufgegeben.
Statt dessen hatte er eine neue Einnahmequelle gefunden . "Dienste anbieten". Er paßte regemäßig an den Stadteingängen Fremde, Neuankömmlinge ab, und beriet sie, wie man zu den besten Märkten, qualitätsvollsten Schmieden und hervorragensten Herbergen kam. So konnte er wenigstens ehrlich bleiben.
Seine Idee war zu neu gewesen, um den Argwohn der lokalen Diebesgilden erregen zu können - zumindest in dieser Stadt, in der er gelebt hatte. In anderen Städten mochte es so etwas durchaus geben.
So etwas setzte natürlich voraus, daß man Informationen sammeln konnte. Und darin - so hatte sich gwezeigt - besaß der Streuner geradezu ein Talent. Was sich auch auszahlte : Er hatte mehrmals von zufriedenen Neuankömmlingen ein gutes Trinkgeld eingestrichen, als sie festgestellt hatten, daß dieser Streuner so anders war, und die Wahrheit gesagt hatte. Alrik lag es fern, mit schmierigen Händlern gemeinsame Sache zu machen, um ihnen einen Auftrag eines unwissenden Neuankömmlings zukommen zu lassen, den dies hätte nur eine Schmälerung seiner eigenen Einkünfte bedeutet. Alrik arbeitete lieber für sich alleine.
Woher Informationen bekommen ? Alrik wußte sofort, daß er sich in den Tavernen und Gassen umhören mußte, wenn er in diese neue Stadt - Rechem - kam. Die beste Herberge ? Man horche auf den Märkten und in den Kneipen auf schimpfende Stimmen, und schon wußte man etwas mehr, wie sich Alrik schmunzelnd erinnerte.
Das einzige Problem würde darin bestehen, daß die Leute ihn mehr als schräg angucken würden ... er sah noch nicht einmal mehr wie ein Stadtstreuner aus. Er sah aus ... wie ein Waldläufer, wie Alrik überrascht feststellte. Seine Sachen waren den Schattierungen des waldes angepaßt, nicht den Färbungen der Häuserschluchten einer Stadt. Nun gut; in einigen dieser Gassen sah es natürlich ähnlich finster aus, wie in einem Wald ...

Alrik wendet sich an die Gruppe :

"Wenn wir erstmal drinnen sind ... ich werde mich vermutlich für einige Stunden von euch trennen müssen, um herauszukriegen, was hier so läuft. Die lokalen Eckensteher und Stadtstreuner werden mir sicherlich einiges zu erzählen wissen. Wir müssen aufpassen, daß uns niemand über's Ohr haut !

Wie ir an Geld kommen, könnte ein Problem werden ... wenn wir den Städtern Wildbret verkaufen können, hätten wir vielleicht etwas ... Wildbret ist bei den verwöhnten Städtern begehrt, besonders bei denen der Oberklasse. Sie leben ja sonst eher von den Waren, die auf den Märkten verkauft werden.
Wenn wir noch im Wald ein paar Heilkräuter sammeln können, könnten wir sie vielleicht auch einigen lokalen Heilkundlern verkaufen ... seltene Kräuter sind immer begehrt !

Das sind so meine Vorschläge. Was haltet ihr davon ?" schließt Alrik.


When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

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