Inzwischen kommen in einem ungemütlichen, unterirdischen Raum die restlichen Ritter wieder zu sich. Der Priester braucht nicht lange, um seine Vermutungen über die Wirkung des verdunsteten Brunnenwassers kundzutun. Obwohl er eindringlich darauf hinweist, dass ihr Schlaf auf einem zwar magischen, aber dennoch natürlichen Ereignis beruht und weder dem Wasser noch der Luft selber eine gewollte, bösartige Komponente innewohnt, scheuen seine Ritter davor zurück, sich an dem erfrischenden Wasser zu laben. Kopfschüttelnd füllt der Priester seine Feldflasche, und erst als er ausgiebig trinkt, überwinden seine Männer allmählich ihre Scheu und tun es ihm nach.
Erstaunlicherweise hilft das Wasser auch gegen das enorme Hungergefühl, dass sie alle nach dem ungewollt langen Schlaf belästigt, und sie fühlen sich erfrischt, munter und frei von jeder Müdigkeit. Der Priester ertappt seine Männer sogar dabei, wie sie leise über eine scherzhafte Bemerkung des Kundschafters lachen.

Trotz der auswegslos scheinenden Lage, eingeschlossen tief im Inneren des Berges, ist die Stimmung gut und die Ritter blicken hoffnungsvoll in die Zukunft. Unter diesen Umständen würde es wesentlich einfacher sein, einen Ausweg zu finden - wenn es denn überhaupt einen gab.

Als der Priester in die unheilverkündende Dunkelheit des vor ihnen liegenden Ganges starrt, entsinnt er sich unvermittelt der letzten Worte des hünenhaften Fremden, kurz bevor ihn die Erschöpfung übermannt hatte. Er hatte die Abenteurer als Auserwählte bezeichnet und von Schlüsseln und einem hohen Rat gesprochen. Es schien nicht mehr als zusammenhangloses Gestammel zu sein - aber der heilige Mann ist sich sicher, dass jedes Wort des Fremden bedeutungsvoll ist. Ihm war ein Blick in das Wesen des Fremden erlaubt worden, und er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand wie er Sinnlosigkeiten aussprechen würde. Wenn seine Worte auf ihn keinen Zusammenhang hatten, dann mochte es daran liegen, dass er selbst nicht um das notwendige Wissen verfügte, um die Zusammenhänge zu kennen. Er würde den Fremden danach fragen müssen, was er ihm hatte sagen wollen. Später, wenn sie diesen Raum hinter sich gelassen hatten. Obwohl der Priester momentan keinerlei Anflug von Müdigkeit verspürt, vertraut er der scheinbaren Sicherheit nicht. Es mochte nur wenig nötig sein, um sie alle wieder einschlafen zu lassen - und wer weiß, ob diesmal jemand aus dem Schlaf gerissen werden würde.

Der Kundschafter scheint den gleichen Gedanken zu haben, denn auch sein Blick wandert im Schein des magischen Lichtes prüfend in die Fortführung des breiten Ganges, dessen dunkle, torgroße Öffnung sich auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes in der Wand abzeichnet.

"Wir sollten weitergehen!" mahnt er, ordnet seine Kleidung und Waffen und geht einige Schritte auf den Gang zu, der sie hoffentlich aus dieser unterirdischen Gruft hinausbringen würde.