Die Reaktion des ehemaligen Hüters überrascht den Feldwebel. Das hatte er nicht erwartet! Er hatte die angebliche Ehre der Hüter bisher lediglich als Fassade kennengelernt, die nur solange anhielt, wie sich der Betreffende einen Vorteil davon versprach. Aber dieser Krieger hier hatte sich als Sohn Ferwarrs vorgestellt, und der Name des alten Hütermagiers genoss selbst in Rechem einen durchaus guten Ruf. Er galt als einer der letzten Hüter, die die alten Werte aufrecht hielten. Wenn dieser Mann hier sein Sohn war, dann wunderte es den Feldwebel nicht, dass er so schlecht im Lügen war.

"Feldwebel Dranner!" stellt er sich vor und deutet eine knappe Ehrenbezeigung an. Er ist sich noch immer unsicher, ob er den Fremden wirklich vertrauen kann. Aber der Blick des Kriegers war klar und ohne Trug gewesen, als er ihn ans Feuer einlud - ganz anders als zuvor, als er versuchte, ihm seine erdachte Geschichte aufzutischen.

Langsam steigt der Feldwebel von seinem Pferd ab, nicht ohne einen Blick auf den kleinen Drachen zu werfen. Seine Männer dagegen bleiben auf ihren Reittieren sitzen und beobachten das Geschehen regungslos und aufmerksam. Einer von ihnen reitet einige Schritte Richtung Stadt zurück - wenn die Fremden ihr Versprechen brechen würden, dann würde er augenblicklich zurückreiten und kurz darauf würde es hier von schwerbewaffneten Wächtern wimmeln.

"Ihr habt mir noch nicht gesagt, was es mit diesem Tier auf sich hat!" sagt der Feldwebel und lächelt verkrampft, als er sich langsam dem Feuer nähert. Vom Rücken seines Pferdes wirkte der Drache viel kleiner als von hier unten, und der Feldwebel hat keinen Zweifel daran, dass sich hinter dem geschlossenen Maul gefährlich lange Reißzähne verbergen. Der Mann glaubt zu erkennen, wie sich die Muskeln in den starken Kiefern des geschuppten Tieres anspannen. In diesem Moment wünscht er, sich besser nicht auf die Einladung des Hüters eingelassen zu haben.