Als die Männer sich noch stumm und staunend umsehen, nähern sie sich langsam dem Zentrum der großen Kuppel. Ein gleißender, fast geräuschloser Lichtblitz hinterlässt dort plötzlich einen leichten Geruch nach verbranntem Staub - und als er vergeht, ist ein sonderbarer Altar zu erkennen, der wie aus dem Nichts erschienen war: Ein Sockel aus schimmerndem Obsidian, auf dem eine große Tafel aus glasklarem Bergkristall ruht.

Alle waren während des grellen Blitzes zusammengezuckt, Schwerter glitten aus den Scheiden und sowohl der Reisende wie auch der Priester hatten reflexartig begonnen, ihre Magie zu sammeln.

Regungslos verharrt die kleine Gruppe, doch nichts weiter geschieht. Schliesslich wagt der vorderste der Männer ein paar zögerliche Schritte auf den Altar zu, der bei näherer Betrachtung eher dem Schreibpult eines Gelehrten ähnelt, denn die Kristalltafel ist leicht geneigt.

Schwache, bläulich glühende Zeichen erscheinen inmitten des Kristalls in rascher Folge, undeutlich und verschwommen. Als der Kundschafter sich vorsichtig weiter nähert, scheinen sie langsamer und deutlicher zu werden und stärker zu leuchten.

"Dort.... darin.... scheint etwas geschrieben zu stehen, doch ich kann nicht erkennen, was das..."

Bevor er den Satz beenden kann, ist er dem Pult so nahe gekommen, daß die sonderbaren Zeichen in ihrem Wechsel verharren. Für einen Moment scheinen sie völlig stillzustehen - doch dann bricht das Grauen über den Mann herein: Ein geisterhaft in blauem Licht glühender Schemen schiesst aus der Tafel hervor, wage an eine menschliche Gestalt erinnernd, zögert einen winzigen Augenblick, und reisst dann mit seinen undeutlichen Händen die Seele des Kundschafters aus seinem Leib, um wieder im Pult zu verschwinden.

So rasend schnell war das geschehen, daß der Körper des Kundschafters noch immer aufrecht steht, den leeren Blick in die Ewigkeit gerichtet, während das Pult wieder in völliger Ruhe vor ihm liegt. Langsam knicken seine Knie schliesslich ein und er fällt mit einem dumpfen Aufschlag zur Seite.