"WER WAR DAS!!!! ZEIG DICH, DU ...DU!"
Alrik wird recht unsanft aus seiner Meditation gerissen.
Was für eine Stimme !
Wie zehn Seebären zusammen ! ... Moment mal ! Das war ja eine echte Stimme ! Und sie kam aus der Nähe ! denkt der einsame Wanderer.
Nur langsam kann sich Alrik aus seiner Position herausstrecken ... er will dem Geräusch nachgehen.
Er nähert sich dem Übergang von Felsplatte auf Wald ... und nun kann er auch einzelne Stimmen wahrnehmen.
Leise sind die aber nicht ! denkt Alrik, und wundert sich, daß diese Schreihälse bisher unbemerkt geblieben sind. Nun ja, bis zum Tor war es ja noch ein Stückchen ...
Die Stimmen kommen aus der Richtung der Beerensträucher ... von unter dem Strauch, der eben schon leer war ...
Komisch, denkt Alrik und krault sich das Kinn, ein leerer Strauch und Stimmen darunter ... gibt es da einen Zusammenhang ?
Er untersucht im schwachen rötlichen Mondlicht den Busch, und bemerkt, daß er nur an einer Seite Wurzeln hat ... so, als ob er über etwas drüberwachsen würde. Oder als ob ihm die Wurzeln an einer Seite weggeschnitten worden wären. Aber das kann doch nicht sein ?!
Der einsame Wanderer untersucht nun den Boden ... und stellt fest, daß er unter dem Busch fehlt. Ein Loch ?
Da ist ein aprupter Übergang ... Boden, Leere, dahinter wieder Boden ... Alrik zieht diesen Übergang mit seinem Finger nach ... gerade, wie eine Linie ... und ein rechter Winkel ... und noch einer ... und noch einer ... es ist rechteckig. Und darüber wächst der Busch, von einer Seite her kommend.
Hier sollte also etwas getarnt werden ! Der Gedanke "Falltüre" springt Alrik in den Geist. Nur, daß es keine Falltüre gibt, sondern nur ein bloßes Loch, das von einem Beerenstrauch überwachsen ist.
Vorsichtig biegt er den Strauch zur Seite und horcht. Die Stimmen entfernen sich ...
Er geht zu seinem Platz zurück und holt sich sein Seil aus seinem Rucksack ... daran kann er sich vorsichtig abseilen.
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Als er wieder zurückkommt, bindet er das Seil erst einmal fest. Nicht an dem Strauch, das erscheint ihm zu unsicher, nein an einem flach wachsendem Baum, der sich den Winden, die von der See kommen, angepaßt hat. Er prüft noch einmal, ob das Seil auch wirklich hält, dann läßt er sich langsam daran herunter.
Kiesel knirschen, der Fels scheint rissig. Als Alrik sich vorsichtig herunterläßt, bemerkt er, daß auf dem Boden - noch knapp vom Mondlicht erhellt - einige Erdkrumen und Steinchen liegen - sowie einige farbige Flecken, plattgedrückte Beeren ?. Irgendwer mußte bereits vor ihm da herunter gewandert sein.
Er hält inne. Und horcht. Nichts zu hören, bis auf ein paar leise Schritte, die sich entfernen.
Als Alrik den Boden untersucht, merkt er plötzlich, daß der Mond verschwunden ist. Er scheint nicht mehr den Schacht hinunter. Also muß er sich selber Licht anmachen.
Nachdem er sein Licht hat, leuchtet er kurz umher, um die Leuchtkraft seines Kienspans so gut es geht auszunutzen.
Ihm fallen mehrere Dinge auf :
- die Leiter, die an einer Wand angelehnt ist
- die erloschene Fackel, die dort in der Wandhalterung steckt
- Rumgeruch
- glitzernde Glasscherben.
Weitere leere Wandhalterungen für Fackeln sind sichtbar, sowie Rußstreifen um sie herum. Er fühlt kurz ... der Stein um die Halterung ist noch warm. Hier hatten also eben noch Fackeln gesteckt.
Dann späht er vorsichtig umher ... bis er von einem schauerlichen Geheule unterbruchen wird. Er zuckt zusammen.