"...und dann entschied ich zurückzukehren und euch zu berichten, Meister Emada", beschliesst der Mann seine Erzählung.
Der Angesprochene sitzt an seinem Schreibtisch und schaukelt unablässig auf seinem Stuhl, aber er hatte zugehört ohne ihn zu unterbrechen. Jetzt kommt seine Schaukelbewegung abrupt zum Stillstand. "Gut gemacht Papparaz", sagt er zu dem Imformanten. "Geht nun wieder zu der Hütte und beobachtet weiter. Keine Aktionen! Schön unauffällig im Hintergrund bleiben. Ich werde Jambond zu euch schicken, sowie ich ihn aufgetrieben habe - er wird euch weitere Anweisungen geben".
Als Papparaz gegangen ist, steht Emada auf und läuft in Gedanken versunken auf und ab. So viele Informationen, aber noch fügt sich kein schlüssiges Bild zusammen.
Die Tür öffnet sich - unwillig will Emada wegen der Störung aufbrausen, hält sich aber zurück als er den Priester erkennt, der eintritt.
"Hallo Bruder Tork", begrüsst ihn dieser mit einem Lächeln, "was gibt's Neues in der Stadt?"
Seit über drei Jahren hat Tork Emada nun schon das Amt zur Ermittlung unheiliger Umtriebe inne, und sein Informanten-Netz ist weit gespannt, sowohl innerhalb der Priesterschaft wie über das Einflussgebiet von Rechem - aber dieser Priester macht ihn immer noch nervös. Er glaubt, nein in seinem Inneren weiss er, dass dieser ehrgeizig ist und das Amt des Hohepristers anstrebt - und dass er allerlei Intrigen zur Erreichung dieses Zieles angezettelt hat. Nie aber ist er offen aufgetreten, immer hat er sich im Hintergrund gehalten; immer wieder hatte er überraschende Informationen gehabt und nie schien er von etwas überrascht zu sein. Für jemanden wie Tork Emada, der sich der Schwierigkeiten der diskreten Informationsbeschaffung wohl bewusst ist, nicht nur erstaunlich, sondern geradezu beängstigend.
Auch jetzt fragt sich Emada, ob der Priester weiss, dass er gerade Informationen bekommen hat, oder ob seine Frage nur eine höfliche Floskel ist. "Es scheint, dass der Dämonenbeschwörer, den wir vor drei Wochen entlarvten, wieder in der Stadt ist", sagt er. "Und er scheint in Begleitung auswärtiger Zauberkundiger zu sein".
"Interessant!" meint der Priester nur. "Ich kam gerade zu euch um zu hören ob ihr nicht irgendwelche Nachrichten von unserem Bruder habt, der eben diesen unbotmässigen Dämonenbeschwörer aufspüren sollte?"
"Nein, gar nichts", antwortet Emada. "Und auch ich bin in Sorge, denn ich hätte wenigstens eine Nachricht erwartet wohin ihn sein Weg geführt hat. Schließlich hat er mehr als genug Ritter mitgenommen um nur einen Mann zu jagen".
"Nun ich bin sicher ihr werdet umgehend unserem verehrten Hohepriester Nachricht geben, nicht wahr?" sagt der Priester freundlich, und verabschiedet sich.
Emada schaut ihm irritiert hinterher und ruft dann laut ihn sein Vorzimmer "Ruft mir Jambond - sofort!"