Diese eigenartige Unsitte der Ungeflügelten sich mit Wasser zu übergießen - oder gar darin zu baden - erschüttert Lu mittlerweile nur noch geringfügig. Inzwischen kann er selbst über seine Verwunderung lachen, mit der er seine Gefährten einst betrachtet hatte, als sie am See ihr »Fell« plötzlich ablegten. Da war Rashida noch bei ihnen gewesen. Lus Gedanken eilen zu der stolzen Kriegerin und er wünscht ihr alles Gute, wo auch immer die gerade sein mag.
"Wie ich mich sauber halte? Ich mache mich einfach nicht schmutzig!", antwortet Lu grinsend und wischt sich ein paar Rußteilchen aus dem Gesicht.
"Zu Hause hatten wir einen Lavasee in der Nähe, in dem wir regelmäßig gebadet haben. Aber die Großen haben mich immer so lange untergetaucht, bis ich keine Luft mehr bekommen habe. Deshalb bin ich immer nur ganz früh morgens dorthin gegangen. Ansonsten waschen wir uns mit heißem Sand, den wir manchmal vorher auch aufschmelzen. Aber das muss man vorsichtig machen. Wenn man nicht aufpasst, steckt nachher eine Pfote oder eine Flügelspitze fest, wenn der Sand wieder erstarrt. Sehr peinlich, sehr unangenehm ..."
Das Wissen und die Eindringlichkeit, die in Lus Worten mitschwingen, lassen erahnen, dass er seine Erfahrungen mit erstarrter Sandschmelze nicht nur aus Büchern hat.
"Und notfalls reiben wir uns einfach mit Asche ab", schließt Lu. "Asche reinigt gut, macht aber keinen Spaß"