Unbeweglich sitzt Glance auf dem Dach der Hütte. Sein Körper ist entspannt und ruht, aber seine Sinne sind wach und schweifen in der Umgebung.
Einmal glaubt er eine Bewegung zu bemerken, aber als er sich darauf konzentriert, ist alles ruhig.
Einige Zeit später dringen leise Geräusche aus dem Kamin. Alarmiert lauscht er, merkt aber gleich, dass es Lu Ser ist, der ein paar Scheite ins Feuer legt. Er wird mit dem kleinen Drachen reden müssen, sagt er sich. Er hatte ihn gestern wegen der Sorgen, die er ihnen bereitet hatte, zu heftig angefahren. Wahrscheinlich war er nur ein Opfer seiner jugendlichen Entdeckungsfreude geworden. Es war schließlich das erste Mal, dass er allein und auf sich allein gestellt in dieser für ihn fremden Welt war. Aber wie aus dem Seelenfänger damals, hatte er letztendlich doch...
Da war wieder eine Bewegung - diesmal ist Glance sicher. Im schwachen Licht des ersten Silberstreifs am Horizont kann er es erkennen. Jemand beobachtet die Hütte.
Vorsichtig spannt Glance Muskel für Muskel um bereit zu sein schnell zu handeln. Seine Konzentration wird irritiert durch leise Stimmen, die aus der Hütte dringen - anscheinend werden die Gefährten langsam wach.
Im Gegensatz zu ihrer Hütte ist die benachbarte Hütte nicht direkt an den Fels gebaut. Der Beobachter hat sich zwischen der Felswand und der Nachbarhütte in einer Mauernische verborgen und war von dieser von Glances Sinnen abgeschirmt worden. Erst seine unvorsichtige Bewegung hatte ihn verraten.
Glance sieht keine Möglichkeit ungesehen an ihn heranzu kommen. Wenn er sich bewegt, wird der Beobachter ihn ebenfalls bemerken.
Plötzlich öffnet sich die Tür der Hütte und der Beobachter drückt sich in die Mauerlücke. Blitzschnell reagiert Glance, die Chance nutzend lässt er sich vom Dach gleiten, mit drei fast lautlosen Sprüngen ist er an der Nachbarhütte und im toten Winkel des Beobachters.
Last edited by GlanceALot; 27/01/05 09:19 AM.