Wir dürfen nicht versagen. Das würde nicht nur unseren Tod herauf beschwören, viele andere müssten für unser Versagen büßen.
Przyjaciel Stones Worte kreisen in Lus Kopf, können das Gefühlschaos jedoch nicht beruhigen oder gar auflösen. Mit immer noch tränenblindem Blick lässt sich der kleine Drache von seinem großen Freund aus der Kammer zurück auf den Gang führen.
Der Ruhm!? Feuerwasser, viel Feuer! Bilder von lodernden Flammen, Gewalt und Vernichtung tauchen vor Lus innerem Auge auf und erschrecken ihn. Ist es das, was er will? Kann DAS richtig sein?
Ganz in seine widerstreitenden Gefühle vertieft folgt Lu dem Gang weiter. Plötzlich hält er inne und schnuppert. Warum riecht es so herrlich angenehm nach seiner heimischen Wohnhöhle? Ein Teil der Anspannung fällt von dem kleinen Drachen ab.
"Przyjaciel Stone, hier riecht es nach einem Drachenlager! Ob es hier weitere Drachen gibt? Ob die Piraten gar einen gefangen halten?!"
Lu rennt entsetzt einige Schritte in Richtung der Duftspur, hält dann jedoch inne und schüttelt den Kopf:
"So ein Unsinn. Niemand hält einen echten Drachen einfach so gefangen, schon gar kein Pirat! Aber woher kommt der Geruch?"
Mit hocherhobener Nase und geschlossenen Augen folgt Lu dem intensiver werdenden Aroma bis vor eine recht stabil aussehende Holztür mit Metallbeschlägen. Lu wirft sich bäuchlings auf den Boden und steckt seine Nase soweit wie möglich durch den Spalt unter der Tür hindurch.
"Kein Drache ... aber Kohle! Schwefel! Es riecht zwar nicht ganz so wie daheim - irgendetwas Eigenartiges ist noch eingemischt - aber ist der Duft nicht herrlich?"
Mit immer noch vor Kummer dunklen Augen gelingt Lu ein schwaches Lächeln.