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Joined: Mar 2004
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Lu schaut die erregte Elfin einen Moment irritiert an, schmiegt sich dann jedoch beruhigt unter ihre streichelnde Hand.
"Der Pirat, den Przyjaciel Stone überwältig hat, ist von seinen Gefährten alleine in die Höhle zurück geschickt worden. Die anderen sind alle auf einem Schiff", versucht er sachlich zu erklären.
Dann überwältigen ihn jedoch wieder die Erinnerungen an blutbefleckte Kleidungsstücke.
"Blut, Big Claw, überall war Blut! Selbst Nestlinge haben die Piraten getötet! Bestimmt zertreten oder verspeisen sie sogar Eier! Es war so schrecklich. Aber Przyjaciel Stone wird die Piraten bestrafen - und ich helfe ihm dabei", quietscht er mit versagender Stimme hervor und kann die Tränen erneut kaum zurückhalten.
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Joined: Nov 2003
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Big Claw kniet sich neben Lu und legt ihren Arm um ihn.
"Ja, das ist sehr schrecklich. Aber die Bestrafung der Piraten sollten wir alle gemeinsam besprechen. Nur ihr zwei könnt das nicht machen."
Die Elfin drückt den kleinen Drachen fest an sich: "Möchtest du vielleicht etwas essen bis Stone kommt?"
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Mar 2004
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"Essen? Wie kann die Elfin jetzt an Essen denken?", schießt Lu als erste Reaktion durch den Kopf. Aber dann muss er unter Tränen lächeln. Hat nicht auch seine Mutter immer versucht, ihn mit leckeren Keksen abzulenken, wenn er sich wieder einmal die Schnauze heftig gestoßen hatte oder wenn die übrigen Jungdrachen ihn vom Spiel ausgeschlossen und verspotteten? Ob dies ein geheimer Zauber der Weibchen ist?
"Nein danke, Big Claw", antwortet er traurig. "Ich weiß, dass wir ganz alleine nicht gegen die Piraten kämpfen können. Aber wir müssen einen guten Plan schmieden!"
Wir dürfen nicht versagen. Viele andere müssten für unser Versagen büßen.
Die grimmige Bemerkung seines Freundes geht dem kleinen Drachen nicht aus dem Kopf. Nein, wegsehen würden sie diesmal nicht können.
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Joined: Nov 2003
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*Das Gesehene muss Lu Ser mehr mitgenommen haben, als ich dachte. Nicht einmal Kekse können ihn trösten*, traurig sieht Big Claw Lu Ser an.
"Das werden wir wohl müssen Lu. Weißt du, es geschehen viele Grausamkeiten auf der Welt und die werden von allen Rassen begangen. Sehr oft aus niedrigen Gründen."
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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OP
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Joined: Nov 2003
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Nachdem Stone die Stimmen von Big Claw und Lu im Kamin gehört hat, warnt er mit einem Ruf das er den Piraten vorraus schicken wird, dann lässt er den bewußtlosen Piraten, mit den Füssen zuerst, das letzte Stück hinunterfallen. Ohne sonderlich auf den Piraten zu achten steigt er hinterher. Um ganz aus dem Kamin klettern zu können muss er den Piraten mit den Füssen aus diesem nihaus befördern. Dann schaut er in Big Claws zorniges Gesicht. Da er sie verstehen kann, es war ja leichtfertig gewesen auf was er sich mit Lu eingelassen hatte, setzt er eine neutrale Mine auf, und versucht seinen eigenen Zorn zu bändigen.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Mar 2003
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Inzwischen in der Einsamkeit des spärlich erleuchteten Gewölbes tief im Inneren des Tempelberges...
Der Priester ist von der harschen Reaktion des hünenhaften Fremden verwundert, doch noch mehr überraschen ihn dessen Worte. Irritiert blickt er auf das Gesicht des ungewöhnlichen Mannes vor ihm, auf dem er für einen kurzen Augenblick Trauer, Schmerz und Niedergeschlagenheit zu erkennen glaubt.
"Meine Männer standen im Dienst der Kirche, und trotzdem sind sie..." Abrupt verstummt er. Sein Körper versteift sich, als ihm langsam eine ganz bestimmte Erkenntnis dämmert. Scharf zieht er die Luft zwischen geschlossenen Lippen ein.
"Ich... verstehe. Es ist eine Prüfung, eine Prüfung des Glaubens. Eine Prüfung, wofür wir stehen." sagt er schliesslich betont langsam, als würde er jedes Wort genau abwägen. Es ist nicht zu überhören, dass ihm die folgenden Worte eine gewisse Mühsal bereiten. "Meine Männer standen im Dienste der Kirche! Einer Institution, die sich leider von ihren Göttern fortbewegt und sich stärker auf sich selbst und ihre Dogmen konzentriert. Einer Einrichtung, die den Glauben an die Götter nur als Vorwand benutzt, ihre eigene Macht zu festigen und auszubauen. Die die Priorität des Glaubens verloren hat und vom rechten Wege abgekommen ist. Meine Männer glaubten an die Kirche und hatten darüber den ursprünglichen, reinen Glauben an die Götter vergessen."
Die Stimme des Priesters hat nun eine bitteren Unterton und klingt brüchig und spröde. Sein Atem geht schneller, und sein Gesicht ist gerötet. Der Kampf, der momentan in seinem Inneren tobt, ist fast körperlich spürbar.
"Die Kirche hat Entscheidungen in ihrem Namen getroffen, sie hat verfolgt und gerichtet wen sie als ihren Feind betrachtet hat. Es war nicht unbedingt zum Wohle der Götter, sondern nur zu ihrem eigenen. Sie hat sich angemaßt, sich selbst zu einer göttlichen Instanz zu erheben..."
Wie schon damals im Sturm, in den Schutz eines großen Felsens gekauert, als der Priester jene ungewohnten Worte zu seinem Kundschafter sprach, lauschen seine verbliebenen Gefolgsleute auch nun seinen Worten erstaunt hinterher - die ohne Zweifel von der Kirche als ketzerisch angesehen werden würden, obwohl nicht wenige ihrer Vertreter ganz ähnlich denken mochten.
"Worauf es ankommt ist allein der Glaube!" stellt der Priester schliesslich nüchtern fest. Seine Stimme hat nun wieder an Festigkeit und Sicherheit gewonnen, und sein klarer Blick ist auf seine Männer gerichtet. "Wir müssen unsere Taten nicht vor den Dogmen einer Institution rechtfertigen, sondern allein vor den Göttern! Und wenn der Glaube an die Götter in uns stark und rein ist, sind es die Götter selbst, die in uns sein mögen. Es ist ihre Macht, die unser Blut durchströmt! Und da die Götter nun in uns selbst sind, sind wir vor allem uns gegenüber Rechenschaft schuldig. Egal, was wir auch tun - wir dürfen es nicht im Namen einer Kirche oder einer sonstigen weltlichen Einrichtung tun, sondern allein in unserem Namen! Unsere Taten sind es, die von Bedeutung sind! Wir tragen die Verantwortung für das, was wir tun oder auch nicht tun! Die Taten eines jeden Einzelnen sind es, nach denen uns die Götter richten! Und indem wir an die Götter glauben und ihnen vertrauen, glauben wir auch an uns selbst..."
Mit diesen Worten tritt der sichtlich aufgewühlte heilige Mann an den Altar heran, die wenigen Schritte, die ihn von der tödlichen Falle trennen, ohne Zögern überbrückend.
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Joined: Mar 2003
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Derweil huscht in der Magierakademie von Rechem ein Lächeln über das Gesicht des alten Magiers Johram.
"Die Kronprinzessin von Mogador, der Sohn des freien Ritters... Ich frage mich, wer noch alles mit Euch reisen mag..." Der Magier nähert seine Hand langsam dem ihm dargereichten Schaft des Tilúvemaegsil. "Ihr steckt voller Überraschungen, Herr Glance A'Lot - und diese hier scheint nicht die Letzte zu sein!"
Einen Augenblick verharrt die Hand des Magiers vor der Hellebarde, ohne sie jedoch zu berühren. Dann seufzt Johram und lässt seinen Arm wieder sinken.
"Ich kenne die Geschichten und die Legenden, die sich um dieses Artefakt ranken." sagt er schliesslich ruhig und wirft einen weiteren forschen Blick auf den Halbelfen. "Ich habe das Tilúvemaegsil erkannt, als Ihr das erste Mal den Raum betreten habt - auch wenn ich es für verschollen hielt. Ich bin bestimmt nicht dazu ausersehen, diese mächtige Waffe zu berühren."
Johram's Blick fährt bewundernd die lange Waffe entlang. "Die Schriften der Weisen sind sich nicht einig darüber, ob sie ein Fluch oder ein Segen sei. Sicher ist, dass sie in den Händen des Falschen eine große Gefahr für uns alle ist. Wollt Ihr mir berichten, wie dieses verlorene Relikt vergessener Zeiten seinen Weg in Eure Hände fand, und was es mit Eurem Anliegen zu tun hat?"
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Joined: Mar 2004
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Glance ist überrascht. "Dass jemand hier von dem Artefakt gehört hat, oder dass es alte Aufzeichnungen gibt, hatte ich gehofft - aber dass ich einen Menschen finden würde der es auf Anhieb erkennt, wenn er es nur sieht, und dann auch noch in seiner elfischen Manifestion..." Er schweigt vor ungläubiger Verblüffung.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2003
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Johram lacht angesichts des verblüfften Ausdruck auf dem Antlitz des Halbelfen auf - ein heiteres, durchaus humorvolles Lachen.
"Ihr habt Recht - ich habe das Tilúvemaegsil noch niemals zuvor zu Gesicht bekommen, erst Recht nicht in seiner elfischen Manifestation. Wie übrigens niemand mehr seit vielen Äonen. Doch die Schwingungen, die das Relikt ausstrahlt - ich brauchte nur eins und eins zusammenzuzählen um zu wissen, dass es sich nur daraum handeln konnte. Der Rest war nicht mehr als Pokerei - und wie Ihr seht, war mein Bluff erfolgreich." Der Magier zwinkert dem Halbelfen zu, wird dann aber unvermittelt wieder ernster. "Wenn Ihr überrascht seid, unterschätzt Ihr die Fähigkeiten und das Wissen eines Magiers! Elfische Magie ist uns keineswegs fremd, und - ohne Euch nahetreten zu wollen - es geschieht nicht selten, dass die Magier einer Akademie dank ihrer systematischen Forschung besser über die Belange anderer Rassen informiert sind als die Angehörigen dieser Rassen selbst! Ihr mögt der Meinung sein, dass wir unsere Nasen in alles hineinstecken, selbst, wenn es uns nichts angeht - aber seid versichert: auf diese Weise konnte schon so mancher drohende Verlust von Wissen vermieden werden! Und was kann es wertvolleres geben als Wissen?"
Johram wirft einen kurzen Blick in die Runde, bevor er fortfährt: "Doch wollt Ihr nun meine Fragen beantworten, wie diese Waffe in Eure Hände geriet, und wie ihre Verbindung zu den jüngsten, mir noch immer unbekannten Ereignissen ist? Solltet Ihr selbst es noch nicht wissen: es gibt durchaus ernstzunehmende uralte Aufzeichnungen, nach denen die Wiederkehr des Tilúvemaegsil nichts Gutes verheißt..."
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veteran
Joined: Nov 2003
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In der Hütte sieht Big Claw zuerst zu dem Bündel das ohnmächtig vor dem Kamin gelandet ist und offenbar einen Piraten darstellen soll. Dann zu Stone.
So ganz gelingt es dem Krieger nicht, die Elfe über seinen Zorn hinweg zu täuschen. Da Big Claw’s zornige Erregung aber durch den Kummer von Lu Ser schon wieder abgeklungen ist, übersieht sie das. Stone war auch bestimmt nicht auf sie wütend, es hatte sicherlich mit den Entdeckungen im Piratenlager zu tun. Was auch die unfreiwillige Anwesenheit eines bewusstlosen Piraten bewies.
„Stone, was hat das zu bedeuten? Lu Ser erzählte etwas von Blut und Nestlingen und davon, dass ihr die Piraten bestrafen wollt. Bitte, berichtet mir genau, was ihr gesehen habt. Und vor allen Dingen, was machen wir jetzt mit diesem Individium?“
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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OP
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Joined: Nov 2003
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"Ich weiss nicht was wir mit ihm machen sollen. Erst einmal wecken wir ihn auf" Stone nimmt einen Becher Wasser und kippt ihm über dem Piraten aus. Dieser fängt an sich zu rühren, ist aber durch die grobe behandlung die ihm wiederfahren ist scheinbar nicht ansprechbar. Stone zieht die Würgeschnurr aus seiner Tasche und meint zu Big Claw, "Das hier habe ich bei ihm gefunden. Am besten ist es wohl wenn wir mit ihm das gleiche machen was er mit anderen machte." Plötzlich fängt der Pirat an ängstlich von Stone weg zu robben, die Augen auf die Schnurr geheftet. "Dachte ich es mir doch, ein schauspielerndes stück Dreck." Stone geht mit der Schnurr auf den Piraten zu, dieser fängt an zu wimmern und versucht seine Fesseln zu zerreissen. Ohne Erfolg, und schon ist Stone bei ihm. Aber anstatt ihn zu erwürgen, bindet der Krieger ihm mit Hilfe der Schnurr die Hände und Füße hinter dem Rücken zusammen. Eng verschnürt und den Rücken stark überdehnt, liegt der Pirat nun still. Man sieht es Stone an das den Piraten am liebsten schlagen würde, aber er beherrscht sich. Dann geht er zu Lu und legt diesem den Arm auf den Rücken, um ihn zu trösten. "Big, wir haben in der Schatzkammer dieser Mörder Kisten mit den blutverschmierten Kleidungsstücken ihrer Opfer gefunden. Viele Kisten. Männer, Frauen und Kinderkleidung. Sie haben noch nicht einmal mit den Kindern mitleid gehabt. Und sich sogar noch an der Kleidung der Toten bereichert." Stone erzählt wie es dazu kam das sie den Piraten gefangen genommen haben, "Ich will das diese Mörder ihrer gerechten bestrafung zugeführt werden. Aber wir können es nicht mit einer ganzen Schifsbsatzung aufnehmen. Und ich weis auch nicht wie die Behörden dieser Stadt reagieren werden. Ich glaube das es zumindest ein paar einflussreiche Bürger, oder sogar Beamten gibt die mit den Piraten gemeinsame sache machen. Dieser Verbindungsgang ist einfach zu seltsam, und obwohl irgendjemand entdeckt hat das wir den Tunnel benutzt haben, war er nicht bewacht. Ich glaube nicht das alle Piraten davon wissen. Vermutlich werden auf diesem Weg Bestechungen und Nebenverdienste der Anführer dieser Mörderbande abgewickelt."
Der Pirat, der am anfang von Stones schilderung nur immer blasser geworden ist, hört zum ende hin immer aufmerksamer zu.
"Wir müssen ihn verhören, aber wenn er bei der anstehenden Befragung schreit dann werden unsere Nachbarn doch noch auf uns aufmerksam. Wir müssen einen anderen Ort finden wo wir das machen können. Und wir brauchen jemanden der die Erlaubnis hat Gericht zu halten und auch Gerechtigkeit walten lassen wird."
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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veteran
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veteran
Joined: Nov 2003
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Aufmerksam hat Big Claw Stone zugehört.
„Das ist ja mehr als abscheulich. Kein Wunder, dass Lu Ser so aufgebracht und traurig ist. Ich habe auch mit Kapitän Earendur über die Piraten gesprochen.“
Die Elfe berichtet Stone und Lu über die Maßnahmen des Kapitäns wegen der Piraten. Auch darüber, dass Earendur ihnen ein neues Quartier angeboten hat.
„Er meinte, dass wir hier nicht mehr sicher sind und gab mir dieses geknotete Seil als Erkennungszeichen für den Leuchtturmwärter. Ich hoffe bloß, dass Glance, Alrik und Bodasen bald zurückkommen. Dann müssen wir die neue Situation durchsprechen. Solange sollten wir mit der Befragung dieses Unmenschen warten. Lasst ihn am Besten gefesselt und geknebelt.“
Angewidert sieht sie den Piraten an.
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old hand
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old hand
Joined: Mar 2004
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Das geisterhaft blaue Leuchten spiegelt sich in den Augen des Priesters, als die Schrift erneut auf der Kristalltafel erscheint. Rasch werden die Zeichen langsamer und gelangen fast zum Stillstand. Ein kurzer Blick huscht vom Priester zum Reisenden hinüber, dann wagt er den letzten Schritt.
Lautlos schiesst der Schemen aus dem Pult hervor, die nebelhaften Augen auf den Priester gerichtet. Ein kurzer Aufschrei entfährt den wartenden Rittern, als der todbringende Wächter erneut seine Hand zum Schlag erhebt - doch dann hält er inne. Langsam sinkt die Hand herab und sein Blick ruht unbeweglich, gnadenlos und wartend auf dem heiligen Mann.
Der Reisende meint in der Stille der tiefen Halle beinahe den hektischen Herzschlag des Priesters hören zu können, als er sich mit sehr leiser Stimme an ihn wendet: "Bittet ihn, Euch das wahre Licht zu enthüllen. Hört genau zu und sprecht mir nach: Videre daneth es saleth Illinum"
Zunächst scheint der heilige Mann der Aufforderung nicht nachkommen zu wollen, doch dann schliesst er die Augen und wiederholt mit fester Stimme fehlerlos die Worte des Reisenden.
"Videre... daneth es... saleth Illinum"
Ein dünner, heller Ton beginnt durch die gewaltige Kuppel zu schweben, der sich schmerzhaft in den Kopf zu bohren scheint und ein leichtes Schwindelgefühl bei den Männern zurücklässt.
Dann fallen die Sterne vom Himmel.
Zu Tausenden und Abertausenden regnen die kleinen, rautenförmigen Kristalle, mit denen die Kuppel verkleidet war, herab und zerspringen in einer klirrenden Kaskade zu winzigen Splittern, die wie dünner Pulverschnee den steinernen Boden bedecken. Gleichzeitig verlischt die magische Kugel des Priesters und lässt sie in beinahe absoluter Finsternis zurück. Lediglich der leuchtende Schemen des Wächters taucht die nähere Umgebung in eisiges Licht.
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Joined: Mar 2003
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Im ersten Moment will der Prieser instinktiv zurückweichen. Doch dann denkt er an die Worte des Fremden und seine eigenen Gedanken, die sein Inneres noch immer in Aufruhr setzen. Er zwingt sich zur Ruhe und verharrt, selbst als die glitzernden Kristallsplitter wie Sterne in die Tiefe stürzen. Sein Herz klopft einen wilden Takt in seiner Brust und hämmert gegen seine Rippen, doch es gelingt ihm, sich auf seinen Glauben an Undar zu konzentrieren, der sich nun, nach seiner einer Offenbarung gleichkommenden Erkenntnis, in seiner ganzen elementaren Reinheit entfaltet. In der Dunkelheit schliesst der Priester die Augen. Doch das Bild der fallenden Sterne und des kalt leuchtenden Schemens verschwindet nicht. Im Gegenteil, die Dunkelheit scheint an Substanz zu verlieren. Keineswegs nimmt die Stärke des Lichtes zu, doch der Priester kann die noch immer fallenden Kristalle nun deutlicher als zuvor wahrnehmen - als würden nur sie existieren. Keine Dunkelheit und keine Gruft im Inneren des Felsens, nur jene fallenden Sterne, deren Licht auf den Priester gerichtet zu sein scheint und das sich tief in seinem Inneren vereint und ihn mit angenehmer Wärme erfüllt.
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Joined: Mar 2004
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"Das ist eine lange Geschichte", meint Glance, und greift unaufgefordert nach einem Stuhl, der an der Seite steht - "Gestattet ihr?" und setzt sich, ohne wirklich auf eine Antwort zu warten.
"Eigentlich sind es mindestens zwei Geschichten - die des Siegels und seiner Heilung; die könnte man als abgeschlossen betrachten. Und dann die des Tilúvemaegsils - die ist erst am Anfang". Er zögert etwas. "Und dann wäre da noch SarSareth, aber das ist nicht..." Er unterbricht sich. Er wollte sagen 'unsere Geschichte', aber wenn der Reisende tot ist, würde es wohl doch ihre werden - müssen. Irgendwie kann er sich den Reisenden nicht als zerschmetterten Körper unter einem Berg Trümmer vorstellen. Andererseits - er schüttelt den Kopf und konzentriert sich wieder auf Johram, der einen Ausdruck von Ungeduld nicht gänzlich unterdrücken kann.
Er blickt fest in Johrams Augen, versucht ihn abzuschätzen. Er wünscht sich Big Claw wäre hier - sie hat die feineren Sinne um eine Aura zu spüren. Alrik und Bodasen sind Menschen, ihre Wahrnehmung ist in dieser Hinsicht zwangsläufig beschränkt. Obwohl wiederum dieser Mensch Johram anscheinend eine sehr gute Wahrnehmung hat, hat er doch sofort sein elfisches Blut erkannt. 'Nun gut', denkt er sich, 'vom Tilúvemaegsil weiss er schon - und irgendwo müssen wir ja mal anfangen'.
"Vor gut zwei Wochen begegnete ich einem Trupp Ritter, der von einem Priester geleitet wurde, und der drei Gefangene mit sich führte", beginnt er - und dann erzählt er. Er erzählt, wie die Truppe sich auflöste, wie sie sich sukzessive fanden und anhand der Kartenteile und der pulsierenden Artefakte erkannten, dass sie eine Schicksalsgemeinschaft sind. Eine Gemeinschaft deren Herkunft und Wege unterschiedlicher kaum sein konnten. Er erzählt wie der Reisende zu ihnen stiess und ihnen half; von den Blutjägern und den immer zahlreicher und stärker werdenden Dämonen. Er schildert, wie er die Teile des Tilúvemaegsils zusammensetzte und wie sie die Artefakte verwendeten um das Rätsel der Öffnung des Tempels zu lösen. Aber er erwähnt nicht die Siegelkristalle, die der Reisende aus einigen der Artefakte geborgen hat, und die er und Claw jetzt bei sich tragen.
Dann schildert er die Ereignisse im Tempel, allerdings nur aus seiner Sicht - seine eigene Prüfung erwähnt er nur beiläufig. Im Detail erzählt er von dem Kampf mit dem Dämon, der aus Bodasen kam; wie er mit Hilfe des Priesters, der inzwischen zu ihnen gestossen war, besiegt und Bodasen gereinigt wurde, sodass er an der Siegelheilung teilnehmen konnte. Und dann die Siegelheilung selbst - wie die Kraft des menschlichen Kriegers, die elfische Heilkraft und die magischen Kräfte Bodasens von dem Drachenwesen vereinigt wurden. Hier in der Magierakademie war nicht von Bedeutung, dass die Kräfte der heiligen Kriegerin Undars keine herausragende Rolle gespielt hatten - Rashidas Rolle, sowie die von Alrik und ihm selbst, blieben unklar - und doch waren sie ohne Zweifel notwendig gewesen um den Siegelraum zu erreichen,
"...als der Berg uns ausspuckte, landeten wir im See. Ausgelaugt bis ans Ende ihrer Kräfte waren Einige von uns - aber wir retteten uns an Land. Kurz danach erschütterte eine gewaltige Explosion den Berg und er stürzte zusammen, wobei er den Priester, seine verbleibenden Ritter und den Reisenden unrettbar verschüttete. Aber die magische Welle, die dies ausgelöst hatte, schien die Dämonen im Tal geschwächt zu haben, und sie hörten auf, dem Tempel zuzustreben. - Könnte ich wohl etwas zu trinken haben?" fragt er mit rauer Stimme.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2003
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Alrik nickt beiläufig, als Glance seine Geschichte erzählt. Er erkennt, daß dies seine Sicht der Dinge ist, die sich naturgemäß von der seinigen unterscheidet.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Joined: Mar 2003
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Johram war der Erzählung des Halbelfen mit großem Interesse gefolgt. Zwischendurch war er einige Male durch das Zimmer gelaufen, ohne den Erzähler jedoch auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen. Als Glance schliesslich geendet hat, giesst er wortlos aus einer Karaffe Wasser in einen wertvollen, filigran geschliffenen Kelch aus grünem Kristall und reicht ihn dem Halbelfen dar, seiner Bitte nachkommend. Dabei mustert er seine Gäste mit ernstem Gesicht.
"Das ist eine sehr... ungewöhnliche Erzählung." sagt er schliesslich, nur mühsam die Erregung unterdrückend, die ihn offenbar erfüllt. "Ich glaube zu wissen, um welchen Tempel es sich handelte. Jedoch war mit nicht bekannt, welches Geheimnis in seinem Inneren verborgen war... Wir hielten ihn immer für ein unbedeutendes Überbleibsel einer längst untergegangenen Kultur... - Ein Siegel, dass ein Tor zur Hölle verschloss, sagt Ihr? Das ist wirklich ungewöhnlich. Die Dämonologie ist zwar nicht mein Gebiet, doch es liegt für mich auf der Hand, dass das geschwächte Siegel und das dahinter versperrte Tor auf dämonische Wesenheiten wie ein Licht in dunkler Nacht auf Motten gewirkt haben muss. Mir ist jedoch gänzlich unklar, wer einst diese Tor errichtet haben soll, und wer für dessen Versiegelung verantwortlich ist. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Bibliothek darüber Auskunft geben kann."
Der Priester hatte einst erwähnt, dass die Ereignisse, die sich vor vielen Zeitaltern um den Tempel und die Dämonenschlachten abgespielt hatten, inzwischen fast völlig in Vergessenheit geraten waren. Nur noch wenige Auserwählte bewahrten das Wissen auf, und selbst jenen waren längst nicht mehr alle Zusammenhänge bekannt. Johram gehört trotz all seines Wissens offenbar nicht zu diesen Auserwählten, wie seine Reaktion auf den Bericht des Halbelfen zeigt.
"Ein permanentes Tor kann wie ein Riss im Gefüge des Universums aufgefasst werden, ähnlich einer Wunde in der Haut eines Lebewesens." fährt der alte Magier nachdenklich fort. "Und das Siegel ist für gewöhnlich nicht mehr als eine Art Verband, mit dem man diese Wunde abdeckt, damit nicht das Blut aus ihr hervortritt. Natürlich ist die Wahrheit nicht ganz so simpel, da es sich bei dieser Art der 'Wunde' um ein ausgesprochen metaphysisches Phänomen handelt. Nach dem, was Ihr berichtet habt, habt ihr weniger das Siegel als solches instand gesetzt als vielmehr das Tor selbst geschlossen. Zumindest würde dafür die gewaltige magische Eruption sprechen, die wir selbst hier noch spüren konnten. Ihr müsst wissen, dass zur Aufrechterhaltung eines Tores in eine andere Welt ein permanenter Niveauunterschied der Kraft erforderlich ist. Natürlich ist das nichts anderes als ein Ungleichgewicht im Strom der Magie, der nur durch äußeren Zwang erhalten werden kann, aber dafür sorgt, dass die Kraft vom höheren Niveau auf eine tieferes strömen kann. Das Tor selbst speisst sich aus der Energie, die dadurch frei wird. Indem ihr diesen erzwungenen Kraftstrom unterbracht und seinen natürlichen Lauf wiederherstelltet, konnten sich die Energien entspannen und wieder zurück ins Gleichgewicht fliessen - ähnlich einem Fluss, dessen Lauf durch einen Damm beeinträchtigt ist und dessen Kraft vor dem Damm unnatürlich aufgestaut wird. Wird der Damm eingerissen, so entspannt sich die Kraft schlagartig, bevor der Strom des Wassers wieder normal und gleichmäßig seinem natürlichen Weg folgt."
Johram, der die ganze Zeit ruhelos auf und ab gelaufen ist unterbricht sich und wendet sich wieder seinen Gästen zu.
"Nun, das ist die Theorie, und ich will euch damit nicht länger langweilen. Was viel wichtiger ist: die Erschaffung eines solchen Tores als auch dessen Versiegelung erfordern ohne Zweifel eine Macht, die die eines jeden gewöhnlichen Sterblichen bei weitem übersteigen dürfte. Wie ich schon sagte, habe ich keinerlei Vorstellung, wer einst dafür verantwortlich gewesen sein könnte. Aber auch das ist jetzt ohne Bedeutung. Viel wichtiger ist, dass ihr in der Lage wart, das Siegel unnötig zu machen und den Riss gänzlich zu verschliessen! Theoretisch ist das Einreissen eines Dammes zwar einfacher als dessen Aufbau und Sicherung, aber euch ist es obendrein gelungen, das alles zu überleben! Eigentlich hättet ihr von der magischen Eruption in Stücke gerissen werden müssen. Etwas muss euch davor bewahrt haben, möglicherweise etwas, von dem ihr selbst gar nichts wisst."
Erneut wird der Blick des Mannes scharf und durchdringend. "Vielleicht wird das Ungewöhnliche klarer, wenn Ihr mir sagt, was Ihr eigentlich hier zu finden hofft. Ihr seid doch gewiss nicht den weiten und gefahrvollen Weg hierhergekommen, um von einem alten Mann eine Erklärung der Theorie zu hören, die hinter euren Erlebnissen steht! Ihr sagtet, Ihr würdet Hilfe benötigen - der Tempel ist zerstört, das Tor wurde vernichtet, die Magie befindet sich wieder im Gleichgewicht - und die Gefahr scheint gebannt, will mir scheinen. Was also ist der eigentliche Grund eures Besuches hier in der Akademie?"
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Joined: Nov 2003
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Stone sieht den Piraten nachdenklich an. "Aber wie sollen wir ihn zu diesem Leuchturm schaffen. Ich glaube nicht das wir es schaffen ihn unbemerkt durch die Stadt zu tragen. Wir müßten ein kleines Ruderboot auftreiben, dann könnte man ihn damit in der Nacht auf die andere Seite der Stadt bringen. Ich frage mich auch was die Piraten machen wenn sie feststellen das einer der ihren fehlt. Und spätestens wen sie die Waffen von dem hier finden wissen sie das er nicht einfach getürmt ist." Stone ärgert sich das er nicht soweit gedacht hat, wäre der Pirat spurlos verschwunden und hätte dann noch etwas von dem Goldschatz gefehlt, dann wären die Piraten nicht aufgeschreckt. So aber würden Sie damit rechnen das sich jemand in ihre angelegenheiten mischt.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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OP
veteran
Joined: Nov 2003
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Lu hat sich wieder gefangen, auch wenn der Pirat so grob behandelt wird ist Lu dennoch froh das Przyjaciel Stone den Piraten nicht selbst richten will. Auch wenn es bei ihm zuhause keine derartigen Verbrecher gab, so wurden streitereien doch immer von den ältesten so geregelt das alle zufrieden sein konnten. Scheinbar war dies auch bei den Menschen so, und Stone suchte nun das Urteil eines dieser Ältesten. Aber die aussagen über eine befragung bei der dieser Mensch, der nun gar nicht mehr so gefährlich auf ihn wirkt, schreien würde machen ihm angst. "Muss den dieser Pirat bei der Befragung schreien?" fragt Lu deshalb Stone und Bigclaw, dabei sieht er fast mitleidig zu dem Piraten.
Dieser sieht jedoch nur die vielen vielen Zähne und die Krallen des gar nicht mehr so klein wirkenden Drachens und fragt sich welche Teufelei ein sprechendes Echsenwesen aushecken könnte um ihn am schreien, bei dem Gedanken an Folter wird dem Piraten schlecht, zu hindern. Trotz des Knebels versucht er zu sprechen, man kann allerdings nur ein "Mmmnng mmmhhhhgg nnnnnnggghmm" hören.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Nov 2003
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Trotz der ernsten Situation muss die Elfe schmunzeln. "Nein Lu, das muss der Pirat nicht. Es geht nur darum, wenn wir ihm den Knebel entfernen, um ihn auszufragen, dann kann er schreien und so auf uns aufmerksam machen. Und das wäre für uns nicht sehr gut. Wir können keine neugierigen Leute hier brauchen."
Sie wendet sich an Stone.
"Am Besten lassen wir ihn geknebelt und gefesselt bis Glance mit den Anderen kommt. Oder was denkt ihr?"
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