In der Kaptänskajüte trifft Glance auf einen hochgewachsenen, elegant gekleideten Elfen - wie bei allen reinblütigen Elfen ist es kaum möglich sein Alter zu bestimmen, jedoch strahlt dieser souveräne Selbstsicherheit und gelassene Abgeklärtheit aus. Als Glance formvollendet seine Reverenz erweist, wie es sich gegenüber einem Edlen unter den Elfen gebührt, ist er doch überrascht als der Elf erstaunt ausruft "Meine Güte, Aglandíl, habt ihr euch verändert!"

Schnell jedoch besinnt sich der Elf und erwidert Glances Gruß ebenso förmlich. "Verzeiht, Hoheit, den Ausdruck meines ungebührlichen Erstaunens. Ich bin Finládris Al'Andíneth, zur Zeit als Gesandter am Hofe des Herzogs von Lorchem".

"Keine Förmlichkeiten hier, edler Finládris - hier im Kreise meiner Gefährten und unter den Menschen bin ich nur als Glance bekannt", bittet Glance, "Aber sagt, woher kennt ihr mich?"

"Vor langer Zeit führte mich eine Reise nach Lodoss, in den dunklen Wald ohne Wiederkehr, zur Hüterin des goldenen Baumes, eurer Mutter. Das war als sie dieses Amt gerade übernommen hatte", antwortet der Gesandte. "Ihr wart gerade zu Besuch, begleitet von eurem Mentor Slaín, aber ihr werdet mich kaum bemerkt haben in dem Trubel".

Dunkel erinnert sich Glance an die endlose Kette von Besuchern damals, die verhinderten, dass seine Mutter Zeit für ihn fand - und für die er sich in der Tat nur sehr wenig interessierte.

"Eine bemerkenswerte und sehr ungewöhnliche Frau, ist eure Mutter Deedlit", fährt Finládris fort. 'Geschmeichelt', denkt Glance, 'Vater sagte, ihr Entschluss den Wald zu verlassen wurde damals schon sehr heftig diskutiert, geschweige denn ihre Verbindung mit einem Menschen'. Aber viel hatte sein Vater nicht erzählt über ihre damaligen Schwierigkeiten, und seine Mutter schon gar nicht. "...und ausserordentich mutig", fährt der Gesandte fort. "Ihre und eures Vaters Taten im Krieg der Helden sind legendär". Glance runzelt die Stirn 'Wohl wahr - aber wachse mal im Schatten zweier Legenden auf...'

Laut aber sagt er, "Lassen wir die Vergangenheit edler Finládris, die Gegenwart stellt neue und drängendere Fragen. Ich könnte einen langen Bericht schreiben, und per Boten schicken - Síl Gwaihira würde sicher behilflich sein - aber das würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, und Rückfragen wären schwierig. Ich war der Hoffnung ihr, als Gesandter, hättet vielleicht eine bequemere und schnellere Kommunikationslösung".

Finládris blickt ernst - und wendet sich dann an Earendur "Kapitän, wir wollen euch nicht von euren Pflichten gegenüber dem Schiff abhalten...". Earendur versteht den Hinweis, und verabschiedet sich höflich. Dann wendet sich Finládris an Glance und fragt "Ihr meint einen Orb der Übertragung?"

"Einen Kristall der Verbindung, meint ihr? Das wäre gut, ja - Slaín hat einen, das weiss ich, und er wäre ein guter Ansatzpunkt".

Finládris greift in seine Robe, und holt einen samtenen Beutel heraus, dem er eine perfekt geschliffene, blassblau schimmernde Kugel entnimmt, die einen tiefschwarzen runden Kern hat, sodass sie fast wie ein Auge wirkt. "Ich kann dies aber unmöglich aus der Hand geben", sagt er ernst zu Glance.

"Das verstehe ich - Also gut, ihr könnt zuhören; dann brauche ich nicht alles zweimal erzählen. Wer weiss, vielleicht gibt es auch in Andíneth ein paar Antworten",meint Glance, nach einem kurzen Zögern.





In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)