In den kalten Tiefen des Gebirges stolpert die kleine Gruppe müde voran. Der Reisende tastet nach den zwei Schlüsselkristallen, die er in den kleinen Lederbeutel an seinem Gürtel gesteckt hatte. Den dritten Kristall hatte er nach einigem Zaudern in der Obhut des Pristers gelassen, denn er trug die Insignien UndehUdenudars.
Ein kurzes Lächeln huscht über sein Gesicht, als er sich an das ungläubige Staunen des Priesters erinnert.
Nachdem der Priester einen stummen Dialog mit dem Wächter des Felsendoms geführt hatte, verschwanden die Kristalle von der Kuppeldecke und tauchten in der ausgestreckten Hand des heiligen Mannes auf. Der Wächter verging wie Rauch im Wind und für einen Moment waren sie in absolute Finsternis gehüllt, in der nur das Leuchten der Kristalle zu sehen war. Dann hatte der Priester sich seiner Fähigkeiten entsonnen und erneut eine Kugel aus magischem Licht erschaffen.
Er selbst hatte sich die die Kristalle angesehen und die Insignien dreier weiterer Mitglieder des Hohen Rates entziffert: RaRhuenor, ElenEnsha und UndehUdenudar. Mindestens zwei weitere Kristalle befanden sich bei den Gefährten, wo immer sie auch sein mochten.
Als der Priester erfuhr, dass er ein sehr persönliches Stück aus dem Besitz seines Gottes in den Händen hielt, schien er für einen Moment wie erstarrt. Sein Blick schien direkt durch den Reisenden hindurchzugleiten und er sprach mit klarer und fester Stimme:
"Andúneth. Dort wird sich der weitere Weg enthüllen."
Vergeblich hatte der Reisende versucht, mehr Informationen aus dem heiligen Mann herauszubringen. Doch dieser hatte nur verstört den Kopf geschüttelt und berichtet, dass er mehr dazu nicht sagen könne. Undar selbst schien ihm diese Eingebung geschickt zu haben und er sei überzeugt, dass sie nach Andúneth gelangen müssten.
Nun, drei Tage später, stolpern sie noch immer durch den Gang, der sie aus dem Felsendom herausgeführt hat. Der Gang hat eine stetige Steigung, was den Marsch zwar beschwerlich macht, jedoch die Hoffnung auf einen Ausgang aus dem Berg nährt. Seine Begleiter sind müde und durstig. Er hatte seine verbliebenen Kekse dem Priester überlassen, der sie gegen seinen Rat mit den Rittern geteilt hatte, so dass der Hunger die Männer zumindest nicht weiter schwächen konnte.
Im schimmernden Licht der magischen Kugel scheint der Gang jedoch nun ein Ende zu finden. Vor ihnen wird ein steinernes Tor sichtbar, das ein weiteres Vorankommen verhindert.