Stone ist froh das Glance das Wort ergreift, obwohl auch er gerne eine Geschichte erzählt, ist er doch froh diesmal schweigen zu können.
Die Erinnerung an sein erstes zusammentreffen mit Rashida berührt ihn sehr. Damals, damals? denkt sich der junge Krieger, solange ist das doch gar nicht her. Auf jeden fall erinnert er sich an sein bemühen der Kriegerin die angst vor ihm zu nehmen.
Wie unsinnig ihm das im nachhinein erscheint, Rashida ist durchaus in der Lage sich zu verteidigen. Aber das hatte er damals ja nicht wissen können. So vieles hatte er nicht gewusst.
Im Geist überfliegt er die turbulenten Ereignisse, die ihn und die anderen pausenlos voran getrieben hatten. Bis Heute, so erkennt er, hatte er nie die Gelegenheit gehabt näher darüber nachzudenken was passiert war. Sicher, die Gefährten hatten sich an den langen Abenden auf der Reise nach Rechem gegenseitig ausgetauscht. Aber da immer eine Anspannung, eine drohende Gefahr über der Gruppe lag war wohl, er zumindest, keiner dazu gekommen das geschehene zu verarbeiten. Er erinnert sich an seine Prüfung, und daran das er dem Schwert als Antwort doch abschwören wollte. Und dennoch, als die Stadtwachen sie im Wald zur rede stellten hatte er zuerst daran gedacht sie anzugreifen.
Der Fremde den sie beim Spionieren überrascht hatten, wie viel von seinen Drohungen ihn zu foltern war nur einem versuch der Einschüchterung zuzuschreiben und wie viel dem tatsächlichen Willen das auch durchzuführen? Und hatte er wirklich ernsthaft überlegt einem Fliehenden, der keine direkte Gefahr mehr darstellte, mit der Armbrust niederzustrecken?
Auch jetzt bei Lurekar, scheint es ihm nicht möglich sein misstrauen abzulegen. Er beschließt diesmal aber nicht einzuschreiten, wenn Glance den Fremden auffordert seine Bända zu benutzen so will auch er versuchen zu vertrauen. Zu vertrauen aber dennoch wachsam sein.
Alle diese Überlegungen, so wird ihm bewusst, sind nicht einer plötzlichen Grausamkeit zuzuschreiben. Er ist sich deshalb sicher, gerade weil er diese Gedanken im nachhinein als abstoßend empfindet. Es ging und geht ihm immer nur darum die Gruppe zu beschützen, und zu gewährleisten das sie ihre Aufgabe erfüllen. Und dennoch scheint es ihm als wäre ihr Ziel all das wert.
Was, so denkt er sich, was geschieht nur mit mir?
Ihm ist durch seine Ausbildung bewusst das es Pflichten gibt die es verlangen persönliche Überlegungen zurück zu stellen.
Aber dies? Er erinnert sich auch das er beschlossen hatte das es ihre Mission nicht wert sei, das Leben von guten Männern zu beenden. Männer die nur ihre Pflicht taten.
Und hatte ihm Feldwebel Dranner nicht sein vertrauen mit Respekt und vertrauen erwidert?
Aber woher werde ich wissen wann es richtig ist zu misstrauen und wann zu vertrauen?
Die Angelegenheit mit dem Piraten, so wird ihm bewusst, bereitete ihm überhaupt keine Probleme. Er war sich sicher das richtige getan zu haben und das der Pirat den sie gefangen genommen hatten nur seine gerechte Strafe bekommen würde.
Ihre Taten haben sie verraten, wird sich der junge Krieger bewusst, ihre taten.
Und deshalb konnte ich auch die Stadtwachen nicht angreifen, weil sie uns nichts getan hatten.
Er blickt zu Lurekar, und auch er hat uns nichts getan. Ihn nur wegen meiner angst das er uns hintergehen könnte zu verurteilen ist falsch. Seine Taten werden ihn ins richtige Licht stellen, nicht meine Befürchtungen.


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)