Lu beobachtet neugierig wie Lurekar den abgetrennten Kraftfaden vom Gürtel löst, und als er darüber streicht, verändert dieser sich. Jetzt wirkt er fast wie eine Schlange – elegant, aber auch nicht ungefährlich. Der seltsame Mann setzt den Schwanz der Schlange an den Mund. Will er etwa hineinbeißen? Die Schlange scheint sich dieser Gefahr nicht bewusst zu werden, jedenfalls schlängelt sie sich nur sanft, bis sie plötzlich halb erstarrt und halb hin und her wedelt! Aber das scheint kein Ausdruck von Schmerz zu sein. Was geschieht da bloß? Plötzlich wird es dem kleinen Drachen klar: Lurekar kitzelt die Schlange am Schwanz, deswegen windet sie sich so!

Während die gekitzelte Schlange lacht, beginnen die Kraftfäden in der Umgebung zum Geräusch ihres Lachens und im Takt ihrer Bewegungen zu vibrieren. Die Wirkung ist längst nicht so stark, wie wenn ein Drache an den Kraftfäden zupfen würde, aber auf irgendeine Weise scheint auch die kleine Schlange die Kraftfäden beeinflussen zu können. Lu beobachtet die Kraftfäden um ihn herum, sie scheinen zu leben, sie verändern sich und machen das das Licht verschwimmt. Lu ist entzückt, wie bei den großen Drachen die manchmal zur Freude der kleinen Illusionen entstehen liessen. Zwar ist das ganze nicht so als würde man tatsächlich darin sein, aber die eindrücke sind ganz klar und die Bilder vermitteln zusammen mit der Musik eine deutliche Stimmung. Eine stimmung die zuerst fröhlich, dann traurig und dann bedrohlich wird.

Als Lurekar die Bända absetzt, scheint das Leben aus der kleinen Schlange zu weichen, aber nicht ganz. Natürlich, das ganze Kitzeln hat sie müde gemacht, und jetzt rollt sie sich wieder zum Schlafen zusammen.

Vielleicht wollte die Schlange so spät nicht mehr spielen, denkt sich der kleine Drache, wahrscheinlich hat sie deshalb nicht so gespielt wie Lurekar es wollte. Ihm erscheint das alles einleuchtend



Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)