Im Wirtshaus "Zur Dame" kniet ein M�dchen und schrubbt w�tend den Boden. Wiedermal hatte der Wirt sie beschimpft eine faule Schlampe zu sein, weil es ihm nicht schnell genug ging. Was konnte Sarina daf�r, dass gestern wieder einige G�ste �ber den Durst getrunken hatte und nun der Fu�boden besonders schmutzig war?
Wehm�tig erinnerte sie sich an die Zeit, wo Ihre Mutter Wirtin hier war und der Vater Seemann auf einem Handelsschiff. Immer wenn sein Schiff im Hafen lag hatte sie ihn besucht. Die anderen Matrosen hatten ihr beigebracht auf der Takelage zu klettern, mit dem Messer zu werfen und Knoten zu kn�pfen. Eines Tages kam er nicht mehr wieder und das Geld wurde knapp. Das Wirthaus warf nicht genug Gewinn ab und ein Mann kaufte es der Mutter ab. Er wandelte es in den Bordell um und stellte die Mutter als Kurtisane ein. Ihre Mutter stimmte unter der Bedingung zu, dass Sarina nicht im Wirthaus arbeiten muss, wenn es ge�ffnet ist. Sie wollte Ihr Kind vor den fremden gierigen Blicken der M�nner sch�tzen.
Sarina bekam trotzdem genug mit. Die W�nde in den Zimmern waren d�nn und hatten L�cher. Manchmal reizte es sie, so zu werden wie Mutter und die M�nner an der Nase herumzuf�hren. Aber als die Mutter von einem Seemann mit einer seltsamen Krankheit angesteckt wurde und starb wurde ihr klar, dass sie so nicht enden wollte.
Es w�re ein kleiner Schritt gewesen, der Wirt war sehr interessiert und redete Sarina ununterbrochen zu. Gl�cklicherweise gab es ihren Gro�vater! Er hatte sich als Leuchturmw�rter gemeldet und sein Lohn reichte aus ihr kleines Zimmer hier im Wirthaus zu bezahlen. Zu essen und gelegentlich einige abgetragen Sachen bekam sie vom Wirt daf�r, dass sie jeden morgen hier saubermachte. Nachmittags war sie immer am Hafen und half den Matrosen, Fischern und manchmal den Taschendieben. Aber lange konnte das nicht mehr gut gehen! Immer gieriger wurden die Blicke des Wirtes.
"Ihr Gro�vater! Hoffendlich war ihm nichts passiert! Gestern abend, als sie zu Besuch bei Claasen, einem befreundeten alten Fischer war, brannte das Leuchtfeuer nicht richtig. Claasen hatte ihr versprochen nachzuforschen."