In einer schnellen Bewegung beugt Glance, der das Unglück kommen sieht, sich vor und ergreift die Pfanne gerade noch bevor LuSers Schwanz über die heissen Steine wischt. Mit einem Lächeln reicht er sie an Lurekar weiter, und klopft neben sich auf den Boden. "Komm LuSer, setz dich hier her, dann erzähl' ich dir von den Drachen von Lodoss".

Und als LuSer neugierig näher kommt, und sich damit von den Steinen entfernt, fängt Glance an zu erzählen.

"Vor etwa 120 Jahren, zur Zeit des Krieges der Helden, lebten auf Lodoss noch 5 Ur-Drachen. Jeder von ihnen hütete ein mächtiges Artefakt, denn nach dem Krieg mit der mächtigen Dämonenpriesterin Kardis, der vor sehr, sehr langer Zeit stattfand, war beschlossen worden, dass diese Artefakte niemals in einer Hand vereint sein dürften. Da waren Bramdo, der blaue Eisdrache von Tarba, der Hüter des Stab des Lebens; Ebra, der grüne Wasserdrachen von Raiden, Hüter des Kristalls des Wasers; Flammenzunge, der rote Dämonendrache aus dem Windland, dessen richtigen Name keiner je aussprach, war Wächter des Juwels der Herrschaft; Nars, der schwarze Drache von Marmo, ehemals Diener der Kardis, war Bewahrer des Stirnbands des Wissens; und schließlich Maisen, der goldene Drache von Moss, der den Spiegel der Wahrheit hütet".

Glance sammelt seine Gedanken. "Wie sich herausstellte, war Kardis zwar besiegt worden, aber ihre Seele hatte sich in einem Stirnreif auf ewig erhalten. Wer immer diesen Stirnreif trug, geriet unter ihren Bann, egal ob Mann oder Frau. So gelang es ihr, Nars zu erwecken und mit seiner Hilfe den Herrscher von Marmo dazu zu bewegen mit einer Armee von dunklen Kreaturen ganz Lodoss erobern zu wollen. Ein gewaltiger Krieg entbrannte, in dem Alannis, die Heimat meines Vaters, erobert und seine Verwandten aus dem Königshaus ermordet wurden. In einer grossen Schlacht wurde der Herrscher von Marmo getötet und seine Armee am weiteren Fortschritt gehindert. Aber Ashram, der sein Heerführer war, und sein Nachfolger wurde, beschloss das Juwel der Herrschaft zu erlangen und machte Jagd auf die Drachen, denn er wussste damals nicht, welcher Drache welches Artefakt besass.

Als erstes besiegte er Bramdo, und hätte ihn wohl getötet, aber Bramdo hatte den Stab des Lebens seiner Hohepriesterin anvertraut, und so war sie in der Lage ihn zu heilen, auch wenn es lange dauerte - aber die Zeit hat nur eine geringe Bedeutung für einen Ur-Drachen. Als nächstes besiegten er und seine Mannen Ebra, diesen töteten sie wirklich, und so gelangten sie in den Besitz des Kristalls des Wassers und erlangten so die Herrschaft über die See.

In der Zwischenzeit war der Dämon in Flammenzunge wieder einmal erwacht, und er verwüstete ganze Landstriche mit seinem Feuer. Die Menschen von Flaim und Vallis zogen aus um gegen ihn zu kämpfen. Diese Ablenkung machte sich Ashram zunutze um in den Vulkan des Drachen einzudringen, und das Juwel der Herrschaft zu stehlen. Er wurde jedoch von seinem Hofmagier betrogen, der ihm das Juwel sofort wieder entriss, um mit seiner Hilfe, und der Lebenskraft einer Hochelfe..."

Glance unterbricht plötzlich, räuspert sich und meint nur, "Aber das ist eine andere Geschichte".

Dann fährt er fort, "Flammenzunge jedenfalls spürte den Diebstahl und kehrte zurück, und so kam es, dass die Menschen von Flaim und Vallis, sowie Ashram, zwar nicht wirklich gemeinsam, aber doch gleichzeitig, mit dem Drachen kämpften und ihn besiegten. Im Todeskampf riss er dann noch Ashram mit sich.

In der letzten grossen Schlacht des Kriegs der Helden, gegen den veräterischen Hofmagier, der im Besitz des Juwels der Herrschaft war, töteten Maisen und die Drachenreiter von Moss schleßlich den schwarzen Drachen Nars, der immer noch auf der Seite von Marmo kämpfte. Er stürzte in die See und das Stirnband des Wissens ist seitdem in den Tiefen verschollen. Der Hofmagier Marmos wurde schleßlich auch besiegt, allerdings wurde das Juwel der Herrschaft dabei zerstört".

Und dann beendet Glance seine Erzählung mit den Worten, "Und wenn unser Weg hier zu Ende ist, und du immer noch nicht weisst, wie du nach Hause kommst, dann gehen wir nach Lodoss und sprechen mit Bramdo und Maisen, die werden vielleicht einen Weg wissen".



In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)