Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#210847 05/08/05 11:44 PM
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Bislang hat Lurekar das Gespräch nach Bodasens Verschwinden nur schweigend und nahezu regungslos verfolgt. Als er sich schließlich zu Wort meldet, klingt es fast, als würde er laut denken: „Ich kenne Bodasen gerade erst anderthalb Tage, aber auch ich möchte ihm helfen. Er schrieb, dass er 'gefangen' ist ... das hört sich an, als würde er sich eine Befreiung durch uns erhoffen. Dazu müssten wir jedoch erst einmal wissen, wo sich sein Gefängnis befindet. Es handelt sich um eine 'Welt der Magie', meinte er. Vielleicht gibt es irgendwo in der Akademie von Rechem Hinweise darauf? Vielleicht stehen in ihrer Bibliothek Werke zu diesem Thema, welche die werten Herren Magister“ – der Musiker nickt Johram und Mardaneus respektvoll zu – „noch nicht gelesen haben? Aufgrund meiner dürftigen Magiekenntnisse fällt mir leider nicht viel anderes ein, als entweder darauf zu vertrauen oder zu versuchen, von Bodasen selbst weitere Informationen zu erhalten ... falls er uns diese zukommen lassen kann.“

Nachdenklich legt der grauhäutige Mann den Kopf schief. „Bei der Heilung, die Bodasen erwähnte, geht es darum, das Mal der Dämonin von mir zu nehmen, das mich so auffällig zeichnet. Es ist sehr freundlich von Euch, dass Ihr dies ansprecht, aber ich denke, wir sollten es zurückstellen, bis wir wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben, Bodasen zu helfen. Er war es, der mich in Verbindung mit Euch gebracht hat. Das wäre ihm schlecht gedankt, wenn wir nach seinem Verschwinden nicht erst alles für ihn täten, was wir können. Es muss doch irgendeinen Weg geben ...“

#210848 07/08/05 04:38 PM
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Nach einer Pause, in der sich alle nur gegenseitig ansehen, ergreift Johram das Wort: „Junger Mann, ich hoffe ebenfalls, dass es einen Weg gibt, aber im Augenblick weiß ich keinen, und so scheint es auch den anderen hier zu gehen. Natürlich könnten wir umgehend nach Rechem zurückkehren und uns in die Werke vertiefen, die sich mit Magie dieser Art beschäftigen. Aber derlei Nachforschungen sind eine langwierige Angelegenheit, und ich bezweifle, dass Ihr uns unbehelligt in Rechem aufsuchen könntet. Wenn wir etwas für Euch tun können, dann ist jetzt Gelegenheit dazu. Ich schlage daher vor, Ihr erzählt uns, was Euch widerfahren ist.“

Lurekar seufzt, anscheinend enttäuscht darüber, nichts für Bodasen tun zu können, doch dann erzählt er seine Geschichte, wie er sie auch schon im Leuchtturm geschildert hat – von seinem unerklärlichen Verschwinden aus Tuchstadt, der Begegnung mit der 'seltsamen Frau', dem Tod des Leuchtturmwärters und der Vernichtung der Dämonin bis hin zum Zusammentreffen mit der restlichen Gruppe. Die beiden Magier hören aufmerksam zu, ohne den schwarz gekleideten Mann zu unterbrechen. Von der Bända sagt Lurekar nichts, er holt aber den bläulichen Kristall hervor, den Johram eingehend betrachtet. Schließlich erhebt der weißbärtige Zauberkundige wieder seine tiefe Stimme: „Eine fürwahr seltsame Geschichte. In letzter Zeit habe ich allerdings schon viel Seltsames gehört. Hat vielleicht noch einer der anderen Anwesenden Beobachtungen gemacht, die zur Klärung des Sachverhalts beitragen könnten?“. Mit forschendem Blick sieht der alte Mann in die Runde.

#210849 09/08/05 07:20 PM
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Stone schaut Johram an, "möglicherweise wäre es gut für euch zu wissen das Lurekar ein Artefakt bei sich trägt. Dieses Artefakt, er selbst behauptet das es lebt, schein Magie aufzusaugen."


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#210850 09/08/05 07:31 PM
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Dieser Tag fing gut an für Schwarzbart, erst hatte er die bestätigung erhalten das die Hütte in der Stadt gesichert und überwacht ist, und nun hatte auch noch ein Bote aus der Stadt ihm berichtet wie sein Freund im Magistrat ihm Helfen würde.
Die Stadtwachen unter Hauptmann Frollo würden die Fremden an den Stadttoren aufhalten und in einen Streit verwickeln. Dies würde genügend Vorwand bieten die ganze Gruppe in Arrest zu nehmen. Erst einmal im Kerker wäre es ein leichtes diese törichten Abenteurer verschwinden zu lassen.
Das einzige Problem ist das seine Männer nur von zwei Personen der Gruppe ausreichende beschreibungen im Hafenviertel sammeln konnten. Ein menschlicher Krieger, noch jung aber so groß und kräftig gebaut das man in seiner Rüstung unmöglich übersehen kann. Und eine Elfenfrau, die in seiner begleitung gesehen worden war. Von allen anderen waren nur wage beschreibungen zu bekommen gewesen.
Ha, bald wäre diese unsägliche Geschichte vom Tisch, und Schwarzbart könnte endlich wieder in See stechen, schlieslich mußte das Schmiergeld wieder aufgebracht werden. Schwarzbart lacht innerlich wenn er an die zwei kleinen Beutel voll Gold denkt, die er dem Boten mitgegeben hat, und an seine Schätze in der Schatzkammer.


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#210851 09/08/05 08:41 PM
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Big Claw hält die Luft an. Jetzt ist es raus, das eine Geheimnis von Lurekar. Sie hat das bisherige Geschehen nur stumm wahrgenommen, zu keiner Reaktion fähig. Es ging einfach über ihr Vorstellungsvermögen hinaus. Gut, sie hatte Lu Ser in einem Artefakt verschwinden sehen und er kam ja auch wieder. Aber nach den Aussagen der Magier scheint der Fall bei Bodasen doch etwas anders zu sein. Jetzt ist sie erst einmal auf die Reaktion der Magier gespannt.


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#210852 10/08/05 03:20 AM
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„So?“, fragt Johram erstaunt und zieht eine Augenbraue hoch, während Lurekar Stone einen verdrießlichen Blick zuwirft. „Lasst uns dieses Artefakt doch einmal sehen!“, fordert Mardaneus den Musiker neugierig auf. „Sie ... sie lässt sich nicht gern untersuchen.“, antwortet der grauhäutige Mann, zieht jedoch zögernd seinen Umhang zur Seite. An seinem Gürtel hängt aufgerollt und regungslos die Bända.

Mardaneus steht auf, um sich das seilartige Etwas näher anzusehen. Mit sichtbarem Widerwillen lässt Lurekar es zu, dass der Magier die Bända in Augenschein nimmt und berührt. „Seid vorsichtig, sie schläft.“, raunt er leise, als wolle er sein Instrument nicht wecken. „Interessant ...“, murmelt Mardaneus, „diese glatte Oberfläche ... das eigenartige Material ... wie seid Ihr an dieses Stück gekommen?“. Während er die Frage stellt, macht der Magier eine greifende Geste, und eine leuchtende Kugel erscheint in seiner Hand, die er nahe an die Bända hält. Nichts geschieht. „Sie begleitet mich seit langer Zeit.“, erklärt Lurekar ausweichend, „Und Ihr bemüht Eure Magie vergebens. Sie ist nicht hungrig, weil sie bereits heute früh eine Menge gegessen hat.“

„Ihr wollt also ernsthaft behaupten, dies sei ein Lebewesen, das sich von Magie ernährt?“, mischt sich Johram ein, „Es gibt einige Lebewesen und Dinge, die recht resistent gegen manche Formen der Zauberei sind – für einen Laien mag das aussehen, als würde der Zauber verschlungen. Seid Ihr sicher, dass es nicht vielleicht etwas in dieser Richtung ist?“. Lurekar lächelt nur müde: „Da bin ich mir in der Tat sicher. Meine Bända ist ein Lebewesen, und sie ernährt sich von Magie. Wenn Ihr mir nicht glaubt, fragt Glance A'Lot oder Big Claw, sie haben es mit eigenen Augen gesehen.“

Johram sieht zu den beiden auf, sie widersprechen jedoch nicht, und Mardaneus ergreift fasziniert das Wort: „Eure Bända ist zweifellos etwas Besonderes. Ihre Schwärze erstreckt sich auch in den magisch sichtbaren Bereich ... sie gibt ihre Geheimnisse anscheinend nicht gern preis. Wenn wir jetzt ein paar Tage Zeit und Ruhe hätten, um ihre Arkana zu ergründen, wäre das sicher äußerst aufschlussreich für uns alle!“. Voller Vorfreude reibt sich der alte Magier die Hände. „Und möglicherweise wäre es auch äußerst gefährlich für uns.“, fügt Johram in nüchternem Ton hinzu, „Lordazans Forschungen legen den Schluss nahe, dass etwas, das auf geistigem Wege gebündelte Energien aufnimmt, auch vor dem Geist selbst nicht Halt macht, sofern der psychosensorische Koeffizient einen kritischen Wert übersteigt. Nein, ich glaube, es ist besser, wenn wir mit der vorbereiteten Methode fortfahren.“

Mardaneus dreht sich zu seinem Kollegen um, nickt langsam und setzt sich wieder. „Bodasen hat uns bereits Informationen über Euch zukommen lassen,“, meint Johram erklärend, „daher sind wir nicht unvorbereitet hierher gefahren. Ich habe eine geschätzte Kollegin von der Abteilung für Alchemie um einen Trank gebeten, der Euch helfen wird ...“ – mit diesen Worten holt der weißbärtige Mann eine kleine Flasche mit einer klaren Flüssigkeit hervor und hält sie dem Musiker hin. „Was ist das für ein Zeug?“, fragt Lurekar misstrauisch. „Wie ich schon sagte: Es wird Euch helfen ...“, entgegnet Johram mit einem leicht missbilligenden Kopfschütteln, „Ich bin sicher, die Ingredienzien sind für Euch nicht von Belang. Bei Zaubertränken ist es ähnlich wie bei Wurstwaren – manchmal ist es besser, man weiß nicht zu genau, was alles drin ist.“

Zögernd greift der schwarz gekleidete Mann nach der Flasche, entkorkt sie und riecht vorsichtig an ihrem Inhalt. Dann zuckt er mit den Schultern, führt den Trank zum Mund und leert die Flasche in einem Zug. Unwillkürlich schüttelt er sich. „Wenn es ebenso wirksam wie bitter ist ...“, meint er und sieht auf seine Hand. An seiner grauen Hautfarbe ändert sich jedoch nichts. „Oh, vielleicht hätte ich sagen sollen, in welcher Weise der Trank Euch helfen wird.“, sagt Johram mit einem verschmitzten Grinsen, „Dieses Serum wird Euch nämlich helfen, die Wahrheit zu sagen.“. Ungläubig starrt Lurekar den alten Mann an. „Ihr habt mich getäuscht!“, entfährt es ihm, aber neben einer leichten Entrüstung schwingt fast so etwas wie Bewunderung in seiner Stimme mit. „Ich bin seit mehr als vierzig Jahren Ausbilder an der Akademie.“, erwidert Johram nur ruhig, „Glaubt mir, es ist schwer, eine Lüge vor mir verborgen zu halten. Auch wenn ich Euch zugestehen will, dass Ihr Euch weitaus geschickter anstellt als der überwiegende Teil meiner Schüler. Und nun solltet Ihr uns erzählen, wie Ihr hierher gekommen seid, ob Ihr diesen Sukkubus wirklich gesehen habt und was dann geschehen ist.“

„Ich habe Euch in der Tat angelogen.“, erklärt Lurekar in trotzigem Tonfall, aber an seinem überraschten Gesichtsausdruck ist abzulesen, dass er eigentlich das Gegenteil sagen wollte. Rasch schlägt er die Hand vor den Mund, dann murmelt er vorsichtig: „Vielleicht ... sollte ich lieber gar nichts mehr sagen.“

„Das wäre nicht in Eurem eigenen Interesse.“, antwortet Johram erstaunlich geduldig, „Seid versichert, wir haben nicht vor, all Eure privaten Geheimnisse zu erforschen. Aber wenn wir Euch helfen sollen, müssen wir in allen Einzelheiten wissen, was tatsächlich vorgefallen ist. Ihr seid also gut beraten, uns umfassend in Kenntnis zu setzen. Selbst wenn es Euch aus irgendeinem Grund unangenehm sein sollte, darüber zu sprechen. Also: Aufgrund Eures fremdländischen Akzents glaube ich Euch gern, dass Ihr nicht von der Ostküste stammt. Wie seid Ihr dann hierher gekommen?“

Lurekar senkt den Kopf. Nach einer kleinen Pause blickt er wieder auf und meint zögernd: „Was genau vorgefallen ist ... daran habe ich nur eine verschwommene Erinnerung. Wir haben nach einem Auftritt noch in der 'Tanzenden Ratte' in Tuchstadt gefeiert und ausgiebig den jungen Wein genossen. Ich glaube, ich ... verschwand irgendwann mit der hübschen dunkelhaarigen Schankmaid auf ihr Zimmer. Nach einer Weile tat wohl der Wein ... vollends seine Wirkung. Als ich wieder zu mir kam, lag ich im Wald in der Nähe des Leuchtturms von Rechem. Mir brummte der Schädel, ich war nur spärlich bekleidet, und meine Sachen lagen verstreut um mich herum. Dafür beugte sich diese seltsame Frau über mich, die Ihr als Sukkubus bezeichnet.“

„Nun, das klingt mir fast, als wäre diese Schankmaid in Wahrheit eine Dämonin gewesen.“, überlegt Johram laut. Der schwarz gekleidete Mann schüttelt jedoch den Kopf. „Nein, das kann ich nicht glauben. Ich, äh ... kannte sie bereits von früheren Auftritten. Und warum hätte sie ihre Gestalt dann zweimal ändern sollen? Als ich erwachte, sah ich eine ganz normale Menschenfrau – hübsch, aber nicht atemberaubend schön. Sie sprach freundlich mit mir und strich mir über die Stirn ... in ihrer anderen Gestalt später hatte sie genau dieselbe Stimme, aber das war nicht die Stimme der Schankmaid.“

„Das ist in der Tat merkwürdig.“, pflichtet Mardaneus bei, „In zwei Gestalten dieselbe Stimme, aber in der dritten nicht? Dafür müsste es schon eine besondere Erklärung geben. Und Ihr wart gelähmt?“. Lurekar hüstelt verlegen. „Also ... äh, nein.“, druckst er herum, schielt hinüber zu Big Claw und meint dann zu Johram gewandt mit gesenkter Stimme: „Könnten wir vielleicht die Dame bitten, für einen Augenblick den Raum zu verlassen?“. „Nein,“; antwortet Johram bestimmt, „die Dame bleibt hier. Sie hat das gleiche Recht, die Wahrheit zu erfahren, wie die anderen hier, die Ihr belogen habt. Und Ihr solltet nicht von Ihr sprechen, als wäre sie gar nicht anwesend.“. Der Musiker schüttelt den Kopf und seufzt. „So meinte ich das nicht. Entschuldigt, Big Claw, ich wollte Euch nicht kränken. Ich ... dachte nur, dass Ihr vielleicht ... lieber nicht hören wollt, was ich jetzt erzählen werde. Aber Magister Johram hat wohl Recht – Ihr solltet nicht als Einzige im Unklaren gelassen werden.“

Lurekar streicht sich mit beiden Händen übers Gesicht, bevor er fortfährt: „Die meisten Männer werden es wohl wie ich als sehr angenehm empfinden, wenn sich eine hübsche Frau um sie kümmert. Ich hatte Kopfschmerzen und wusste nicht, wieso ich im Wald lag, aber das Gefühl, umsorgt zu werden, tröstete mich darüber hinweg. Die Unbekannte half mir auf, rieb mir mit einem feuchten Tuch über die pochende Stirn und nahm mich freundlich in den Arm. Ich ... ich verstand nicht ganz, wie mir geschah, ließ es jedoch gerne zu. Aufgrund meines Zustands bekam ich nicht alles ganz mit, was sie sagte. Schließlich fragte sie mich, ob ich es denn auch etwas aufregender möge, und ich, äh ... nickte begeistert mit dem Kopf.“. Betreten blickt der hagere Mann zu Boden. „Da verwandelte sie sich in ihre andere Gestalt: Groß, mit hellblauer Haut, seltsamen Schwingen, und ... sehr weiblich.“

Vorsichtig lugt der Musiker unter seiner Kapuze hervor zu Johram und Mardaneus. „Bestimmt denkt Ihr jetzt, dass ich erschrocken zurückwich. Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum ich das nicht getan habe. Nein, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ... ich die seltsame Frau sehr attraktiv fand und ... mehr von ihr wollte.“

Verlegenes Schweigen breitet sich im Raum aus. Dann lacht Mardaneus laut. „Ihr habt gelogen, weil es Euch peinlich war, den Reizen eines Sukkubus erlegen zu sein? Oh, da hat es schon ganz andere Männer gegeben, die genauso schwach waren wie Ihr. Das muss Euch nicht peinlich sein; im Gegenteil: Wenn Ihr standhaft geblieben wärt, könntet Ihr Euch einiges darauf einbilden.“. Überrascht sieht Lurekar den Magier an und reibt sich das Kinn. „Ihr ... Ihr meint, es war nicht abartig, Verlangen nach einem derart seltsamen Geschöpf zu verspüren?“

„Oh, es ist sicher widernatürlich,“, entgegnet Mardaneus, „aber die scheinbare Attraktivität des Sukkubus beruht mit auf Magie. Auf diese Weise wickelt der Dämon seine Opfer ein, bis hin zum verhängnisvollen Kuss ... sagt, Ihr habt Eurer 'seltsamen Frau' nicht zufällig einen innigen Kuss gegeben, oder? So bringt sie ihren Opfern das Verderben. Wer einen Sukkubus küsst, dessen Seele wird in den Dämon gezogen und ist für immer verloren. Das kann Euch eigentlich nicht passiert sein, denn sonst lägt Ihr tot im Wald und stündet nicht hier vor uns.“

„Ich ...“, setzt Lurekar an, aber dann holt er erst einmal seinen Wasserschlauch hervor und nimmt einen kräftigen Schluck. Anschließend spricht er mit leiser Stimme weiter: „Ich habe sie geküsst. Aber in diesem Augenblick ist etwas sehr Seltsames geschehen. Sie ... ich ... wir spürten eine gewaltige Erschütterung, obwohl nichts Außergewöhnliches zu sehen war. Ich ... kann es schlecht beschreiben. Es war wie eine heftige Böe, aber ohne Wind ... ein Erdbeben, ohne dass die Erde schwankte. Vielleicht ... war ich auch noch zu benommen vom Wein und bildete mir das nur ein? Jedenfalls zerfiel dieser ... Sukkubus im gleichen Augenblick zu Staub.“

Johram streicht sich nachdenklich über den Bart. „So ... und das war vorgestern, kurz bevor Ihr in den Leuchtturm geplatzt kamt?“. „Äh, nein.“, räumt Lurekar ein, „Das ist schon mehrere Tage länger her. Ich drückte mich verwirrt und unsicher im Wald umher, weil ich nicht wagte, in diesem Zustand eine fremde Stadt zu betreten. Ich hoffte, irgendwann würden vielleicht Leute vorbeikommen, bei denen ich auf etwas mehr Verständnis rechnen konnte als bei misstrauischen Stadtwachen.“

„Mehrere Tage, sagt Ihr?“, fragt Johram und zieht die Stirn in Falten. „Die arkane Welle!“, ruft er plötzlich, „Das ist es, was Ihr gespürt haben müsst. Nur sie kann Euch vorgekommen sein wie eine Böe ohne Wind. Ich frage mich nur, weshalb Ihr sie in dieser Stärke wahrgenommen habt ... und was sie bei Euch bewirkt haben mag.“. Grübelnd wiegt der weißbärtige Mann den Kopf hin und her. „Ich brauche eine Weile, um mir über die möglichen Konsequenzen klar zu werden und mit meinem Kollegen darüber zu reden. Vielleicht haben in der Zwischenzeit ja Eure Begleiter noch ein paar Fragen an Euch.“

#210853 10/08/05 10:03 AM
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"Die Welle entstand durch die Heilung des Siegels", meint Glance, "und sie bewirkte, dass der Sukkubus zu Staub zerfiel..." Er weist auf die Spuren von Staub, die immer noch auf Lurekar zu sehen sind. "...Staub, der nach über einer Woche, in der er durch den Wald geirrt ist, und allem möglichen anderen Schmutz ausgesetzt war, immer noch deutlich sichtbar anhaftet".

Er blickt auf die Magier. "Vielleicht denkt ihr zu kompliziert? Dämonischer Staub mag abfärben und besonders gut haften - und Lurekar muss einfach mal gründlich gewaschen werden?"


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#210854 10/08/05 12:55 PM
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„Oh, seinem besonderen ... Odeur nach könnte das sicher nicht schaden.“, erwidert Johram grinsend, um dann mit einem Augenzwinkern hinzuzufügen: „Aber da ist er nicht der Einzige in diesem Raum.“

Mardaneus kann sich ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen, sagt jedoch in ernsterem Ton: „Nein, ich glaube nicht, dass es am Staub liegt. Das sind nur die Überreste der diesseitigen Manifestation des Dämons. Ihnen wohnt gewöhnlich keine Magie mehr inne, und sie eignen sich selbst als alchemistische Ingredienz nur sehr bedingt. Der Staub allein würde nicht für eine so einheitlich graue Hautfarbe sorgen, geschweige denn für schwarze Augen und Lippen. Dass er nach über einer Woche noch zu sehen ist, kommt mir allerdings auch merkwürdig vor. Ihr habt nicht zufällig eine Erklärung dafür, Lurekar?“

Der Musiker steht mit gesenktem Kopf da und macht einen geistesabwesenden Eindruck. Als er angesprochen wird, blickt er langsam auf. Er kaut noch auf seiner Lippe. „Der Staub?“, fragt er leise und unaufmerksam. Die Staubspuren auf seinem Umhang sind inzwischen nur noch mit einiger Mühe zu erkennen – anders als vor zwei Tagen im Leuchtturm. „Ja, davon haftete mir schon nichts mehr an. Ich habe das letzte Häufchen des Staubs auf meine Kleidung und meine Stiefel aufgetragen, bevor ich den Leuchtturm betreten habe, damit meine Geschichte glaubwürdiger wirkt.“

#210855 10/08/05 05:13 PM
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"Ja, ein heisses Bad wäre nicht schlecht", antwortet Glance, "allein schon um unser Aussehen zu verändern".

Er wendet sich an Johram, "Euer Trank ist wirklich gut - könnte man davon einen Vorrat bekommen? Ich wüsste da ein paar anstehende Gespräche bei denen er aufschlußreich sein könnte!" Und mit einem nicht ganz freundlichen Blick auf Lurekar ergänzt er, "Ich hoffe die Wirkung hält noch eine ganze Weile an - da zeigt sich eine Seite, die unser dunkler Geselle an sich selbst noch kaum kennt, wie es scheint".


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#210856 10/08/05 06:43 PM
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Amüsiert hat die Elfe zur Kenntnis genommen, dass Lurekar eine gewisse Scheu hat, die Details seines Abenteuers mit der Sukkubus vor ihr zu erzählen, schweigt aber immer noch und hört weiterhin aufmerksam zu. Sie verkneift sich ein Lachen, als Glance das Bad für Lurekar erwähnt. Das Grinsen und Augenzwinkern von Johram ist nicht misszuverstehen. Auch sie hätte dringend ein Bad nötig, wie alle anderen Gefährten, von Lu Ser abgesehen. Und was das Wahrheitsserum betrifft, da könnten noch einige interessante Dinge zu Tage kommen.


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#210857 10/08/05 07:42 PM
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Stone, der eine scharfe bemerkung an Lurekar fallen lassen wollte, macht den Mund wieder zu.
Er denkt an das Treffen mit Feldwebel Dranner im Wald. Da erschien ihm selbst eine Lüge als sicherer. Nur die tatsache das er ein viel schlechterer Lügner war als Lurekar macht die sache nicht besser.
Ob er wirklich nur angst gehabt hat? fragt sich der junge Krieger. Das könnte er verstehen und auch aktzeptieren, aber das verhalten Lu gegenüber hatte nicht mehr viel mit Selbstschutz zu tun. Lurekar hätte ja einfach schweigen können anstatt den Verdacht auf andere zu lenken. Das war ehrlos gewesen und auch dumm. Lurekar hätte doch wissen müssen das er dies Geheimnis in einer Gruppe mit so vielen magisch begabten nicht hätte wahren können.
Ob das alles einfach ein so tief verwurzelter Charakterzug von ihm ist das er seine Lügen schon selbst glaubt und deshalb nicht darauf achtet das er nicht in seinem eigenen Netz gefangen wird?


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#210858 10/08/05 09:14 PM
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„Mit einem heißen Bad kann ich Euch hier leider nicht dienen.“, erklärt Mardaneus bedauernd, „Aber in der Küche ist eine Wasserpumpe. Und mein Verwandter Markus hat einen großen Waschzuber – sein Hof liegt nur eine Viertelstunde Fußweg entfernt. Wenn Ihr ihm sagt, dass ich Euch geschickt habe, könntet Ihr dort ein Bad nehmen.“

Auch Johram wendet sich an Glance: „Den Trank hat meine Kollegin Nimue gebraut, die Leiterin der Abteilung für Alchemie. In der Akademie werden viele Arten von Tränken an die Bürgerschaft verkauft – das ist eine unserer Einnahmequellen.“. Der weißbärtige Mann kratzt sich am Kopf. „Ob dieser Trank allgemein angeboten wird, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Ich weiß nur, dass ab und an einer an die Stadtwache geliefert wird. Und dass er nicht eben billig ist.“. Mit einem schelmischen Lächeln ergänzt er, zu Lurekar gewandt: „Da ich Euch nicht über die Wirkung aufgeklärt habe, will ich jedoch davon absehen, Euch diesen Trank in Rechnung zu stellen.“

Der Musiker sagt darauf nichts, ebenso wenig wie auf Glances Worte. Er hat sich auf eine der Bänke gesetzt, das Kinn auf die Hände gestützt, und starrt ins Leere. Ab und zu kneift er die Augen zusammen und atmet tief ein und aus. Vielleicht hat er sich wortlos in sein Schicksal gefügt, vielleicht ist er aber auch nur mit seinen Gedanken ganz woanders.

Die beiden alten Magier beginnen daraufhin eine fachsprachlich geprägte Diskussion über die möglichen Auswirkungen der arkanen Welle auf Lurekar, in die sie bald ganz vertieft sind.

#210859 11/08/05 04:00 AM
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Stone geht zu Lurekar und spricht in an, "und was ist mit dem Lied das ihr uns vorgetragen habt?. War das alles wirklich so harmlos? Sagt, was hat es mit der Gestalt in jenem Turm auf sich. Kennt ihr diese Person, oder ist das nur bestandteil eines Liedes?"


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#210860 11/08/05 03:30 PM
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Lurekar blickt leicht gequält auf zu Stone. „Ich habe Euch im Leuchtturm die Wahrheit darüber gesagt.“, bemerkt er matt, „Das war nicht Teil des Liedes, und ich weiß auch nicht, wie ich dieses Bild deuten soll. Vielleicht ist die Bända erschrocken, vielleicht wollte sie einem von uns etwas Wichtiges sagen. Dieser eindringliche Ton ... irgendetwas an Euch könnte sie furchtbar verstört haben ... oder etwas an mir.“

Der Musiker lässt den Kopf wieder sinken. „Vielleicht wollte sie Bodasen warnen ...“, murmelt er. Dann gehen seine Worte in ein Flüstern über: „... oder sie hat gesehen, was das Mal der Dämonin mit mir macht.“

#210861 11/08/05 06:38 PM
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Lange schaut Big Claw auf Lurekar. Dann fasst sie einen Entschluss.

"Hm, da das Wahrheitsserum noch wirkt, könntet ihr uns jetzt erzählen wie ihr an die Bända gekommen seid oder die Bända an euch. Vielleicht hilft uns das weiter. Nicht was eure Verwandlung betrifft, sondern etwas mehr über euch zu erfahren."


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#210862 11/08/05 09:30 PM
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Nur langsam hebt Lurekar den Kopf. Für einen Moment sieht er Big Claw schweigend in die Augen, dann seufzt er und fährt sich mit zittrigen Händen übers Gesicht. „Das ist ...“, beginnt er stockend, „eine lange ... Geschichte. Es ... war auf einem meiner ... Abenteuer. Und ... ein verrückter alter Magier hatte ... auch damit zu tun.“

Erneut fährt sich der grauhäutige Mann übers Gesicht, dann schüttelt er den Kopf. Sein Atem ist unruhig, und ein klagender Unterton liegt nun in seiner Stimme: „Magister Mardaneus hat gesagt ... die Seele eines Opfers dieser ... Dämonin ... sei für immer verloren. Die beiden Herren ... rätseln immer noch darüber, was ... mit mir geschehen sein könnte. Ich ... ich bitte Euch um Verständnis, dass mir ... in diesen Augenblicken quälender ... Ungewissheit ... der Sinn wirklich nicht nach einer langen Geschichte steht.“. Ein bedrücktes Lächeln huscht über die schwarzen Lippen des Musiker. „Vielleicht ... nachher? ... Wenn sie mich ... geheilt haben.“

#210863 11/08/05 09:37 PM
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Big Claw denkt kurz nach.

"Gut, dann später. Aber nur wenn ihr jetzt versprecht, noch so einen Wahrheitsdrank zu euch zu nehmen. Nur für den Fall, dass ihr, nach eurer Heilung, die Absicht habt wieder zu lügen. Ihr solltet euch gut überlegen, ob ihr in Zukunft nicht doch besser bei der Wahrheit bleibt."



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#210864 12/08/05 03:39 AM
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"Eine Frage habe ich aber noch," meint Stone. "Danach will ich euch in ruhe lassen. Was könnte denn die Bända an euch verstört haben, was hat sie in euch gesehen, oder anders gesagt was ist mit Lurekar geschehen das die Bända ein so verzweifeltes Lied spielt?"


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#210865 12/08/05 01:14 PM
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Lurekar zuckt hilflos mit den Schultern. „Was genau mit mir ... geschehen ist, wüsste ich selbst gern. Die ... Dämonin ist zu Staub zerfallen, aber ihr ... ihr Kuss hat mich verändert. Nicht nur ... äußerlich, fürchte ich. Doch wie?“. Der hagere Mann schließt die Augen und beißt sich auf die Lippen. „Ich hoffe ... die Herren Magister können mir bald Aufschluss darüber geben ... und es von mir nehmen, dieses Mal der Dämonin ... was auch immer es ist.“

Seufzend wendet er sich Big Claw zu. „Na schön ... wenn es Euch glücklich macht: Falls Ihr mir noch so einen Trank gebt, werde ich ihn zu mir nehmen.“. Einige Augenblicke lang starrt der Musiker mit gesenktem Kopf zu Boden, dann blickt er wieder auf und setzt mit müder Stimme hinzu: „Ihr könntet mir ja einen Grund geben, die Wahrheit zu sagen. Vertrauen ... gründet auf Gegenvertrauen. Ich bin sicher, Ihr habt mir nicht alles über Euch erzählt. Ihr glaubt, eine Schicksalsgemeinschaft zu sein. Aber offenbar war Eure Aufgabe mit dieser ... Heilung des Siegels nicht beendet. Welche Ziele also verfolgt Ihr jetzt?“

#210866 12/08/05 01:26 PM
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Glance, der die ganze Zeit irgendwelchen Gedanken nachzuhängen schien, hebt auf Lurekars Frage hin den Kopf. "Das Problem ist, dass wir das auch nicht ganz genau wissen. Der, der das Wissen hat - oder hatte - der Reisende nämlich, hat uns nicht alles erzählt. Aber es hängt mit den Schlüsselkristallen zusammen, die wir aber noch nicht vollständig beisammen haben, und einem Ort namens Ethuilium, von dem wir nicht genau wisssen, wo er zu finden ist. Deswegen kamen wir hierher, um eventuell mehr darüber zu erfahren. Im wesentlichen hoffen wir, in alten Schriften entweder der Akademie, oder auch in der Bibliothek des Tempels, weiteres zu erfahren. Und ich warte noch auf Antwort von meinem Mentor Slaín, der Hofmagier von Flaim auf Lodoss ist".


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