Seine Unsichtbarkeit funktioniert wie eine Lupe? Nachdenklich kräuselt Lu die Schnauze, kann sich jedoch aus den Worten seines Freundes keinen Reim machen. Was hatte sein Problem denn mit Sonnenstrahlen zu tun?

"Das mit der Lupe verstehe ich nicht, Przyjaciel Stone", antwortet er verwirrt. Die Aussicht, nicht an den Strand oder gar auf einen Seelenlöscher zu müssen, lässt seine Zuversicht wieder ein klein wenig steigen. Dankbar drückt er das Bein seines Freundes noch einmal und lässt es dann probeweise los. Schnell - und wie er hofft unauffällig - wirft er einen prüfenden Blick an sich herab, doch er bleibt, wenn auch leicht transparent, sichtbar.

"Da, wo man mit einem Seelenlöscher hinkommt, kann man auch hin fliegen. Noch nie hatte einer meiner Mitdrachen es nötig, sich in die Klauen des nassen Elementes zu geben, und dennoch gab es uns früher überall auf dieser Welt. Ich will doch nicht ausgelöscht werden!"

Gerade als die Angst wieder nach Lu greifen will, erinnert er sich an die Piraten, an die Unmengen an Kleidung, an die gestohlenen Schätzen - und an blutige Nestlingskleidung. Wut wallt in ihm auf und der Wunsch nach einer gerechten Strafe für die Piraten.

Als hätte man einen Scheinwerfer auf ihn gerichtet, scheint Lu plötzlich aus dem Regen hervorzutreten.

"Natürlich müssen wir noch die Piraten einfangen. Nie wieder dürfen sie ihre Artgenossen töten!", sagt er ernsthaft und reibt währenddessen ganz in Gedanken das Amulett an seinem Hals. Wie angenehm warm es sich anfühlt!

"Przyjaciel Stone, würdest Du mit mir ein Stück in den Dünen Richtung Stadt gehen? Dann kann mich das Wasser nicht fangen, aber ich kann es mir ganz genau ansehen. Ich kann im Wald in einer Höhle oder auf einem Baum schlafen, wenn ihr auf den Seelenlöscher geht", fährt er fort.

Wie falsch das Wasser doch war! Hatte es nicht beim Sonnenuntergang vor kurzem noch ganz friedlich dagelegen und versucht, ihn mit seinem Farbspiel einzulullen? Beinahe wäre er darauf hereingefallen!