"Anscheinend kommt auf mich jetzt eine besondere Bedeutung zu" entgegnet Alrik grinsend.
Ich könnte versuchen, vom Strand aus die beiden zu finden - mich müßte nur jemnand an Land absetzen. Da es bereits dunkel ist, würde mich niemand mit Elfen in Verbindung bringen können. Als zusätzlichen Schutz ist es dann wohl besser, ich würde ein Stück außerhalb der Stadt an Land gebracht werden, damit mich niemand sieht.
Idealerweise aber könnte ich versuchen, mich hier aus dem Schiff zu schleichen, und durch die Stadt, hinaus zu gehen, und in der Dunkelheit die beiden zu suchen. Ein Tarnzauber wäre dabei ideal. Ich habe einen exzellenten Orientierungssinn, und könnte mir vom Stadttor aus gedanklich eine Linie zum Landhaus ziehen - mit einem Umweg vom Turm aus, und unserem Übernachtungsplatz. Da ich nie vom Stadttor zum Landhaus gegangen bin, muß ich da interpolieren.
Es gibt noch zwei weitere Probleme für mich : Ich bin nicht magiebegabt, kann also Lus Anwesenheit nicht spüren - ich vermute mal, daß ihr magiebegabten könnt. Und dann gibt es noch die Dunkelheit. Ich bin nur ein Mensch, und nicht mit der Weitsicht gesegnet, die ich von den Elfen kenne. Das ließe sich umgehen, indem ein elfischer Waldläufer mit mir käme. Ob das praktikabel ist, kann ich nicht abschätzen.
Da ich gerade bei der Magie bin ... die Bända könnte auch zum Ziel führen ... Lu ist magisch, die Bända mag auch Magie ... ich stelle mir sie gerade bildlich wie eine Art Spürhund vor ..."
Wieder muß Alrik grinsen. Das Bild der Bända, die in der Hand gehalten wird und schnüffelt oder an einer Leine vor sich hin schlängelt, ist einfach zu komisch.
"Nun gut, das Beste wird wahrscheinlich sein, ich schleiche aus dem Tor heraus, wenn möglich unterstützt von einem Tarnzauber, und gehe auf die Suche. Ich habe ein Amulett, das mir dabei behilflich sein könnte, denn es stammt von der Göttin des Lebens - vielleicht hilft es mir, Leben in Form von Lu und Stone aufzuspüren. Ansonsten vertraue ich ganz einfach meinem Wissen und meiner Intuition."
Alrik denkt noch einmal nach. Intuitiv fühlt er, daß Stone und Lu noch nicht im "Grünen Drachen" abgestiegen sind. Nein, sie sind irgendwo dort draußen ... Die Schwierigkeit wird darin bestehen, sie zu finden, bevor sie die Stadt erreichen. Und sie dann zu warnen. Wird sich Stone von den Bedenken überzeugen lassen ? Und Lu ? Ansonsten - falls Lu Ser immer noch Angst vor dem Wasser hat - wird er bereit sein, sich in ein Schiff zu begeben ? Falls nicht - wo sonst könnten sie dann hin ?
Er räuspert sich noch einmal und verkündet dann seine Gedanken den anderen. "Ich sollte besser jetzt gleich aufbrechen, mein Gefühl sagt mir, daß keine Zeit mehr zu verlieren ist.
Eins noch : Ich denke, es wäre ganz gut, wenn jemand von uns sich ein Stück außerhalb vor dem Tor postieren würde - um sie abzufangen, falls sie mir durch die Finger schlüpfen. Dies müßte aber außerhalb der Sichtweite der wachen geschehen. Wenn sie erstmal Lu zu Gesicht bekommen, ist es aus mit der Ruhe !"
Dann fängt Alrik an, seine Sachen zusammenzupacken, die er bei sich hat, so schnell es seine Höflichkeit gebietet, aber er wartet erst noch die Antworten der anderen ab, bevor er aufbricht. Nicht, ohne noch etwas von dem köstlichen Mahl zu essen. "Ich bin tief beeindruckt von den Kochkünsten des Kochs oder der Köchin !" wirft er kurz entschlossen ein - "mir hat ein Essen lange nicht mehr so gut geschmeckt wie hier !"