Aufmerksam hat Lu den Worten des Kriegers gelauscht. In dessen Erzählungen klingt die, wie sagt er, »Seefahrt« gar nicht so todbringend und unsinnig wie in den Geschichten seiner Lehrer. Vielmehr erscheint sie ihm wie eine spannende Wissenschaft, ähnlich wie der Tunnelbau, die Zaubertrankbrauerei oder das Schmieden. Von Sternen und Karten ist die Rede, von Freundschaft und Kameradschaft. Aber dass sich die Ungeflügelten auf diesen winzigen Holzbaracken auf die weite See hinaus trauen, erscheint ihm immer noch lebensmüde. Sie können noch nicht einmal wegfliegen! Ein Platz im Hafen, von dem aus er jederzeit in den Himmel fliehen kann, ist Przyjaciel Stone zuliebe gerade noch akzeptabel ... gerade noch! ... aber alles weitere.
"Wenn mich das Wasser nicht angreift, brauche ich mich auch nicht zu verteidigen. Also muss auch niemand Angst vor meinem Feuer haben. Aber ohne Feuer wird es in den Nächten schrecklich kalt auf dem Seel...Schiff sein. Oje! Ob ich wohl oben auf dem ... Schiff bleiben kann oder zumindest dort, wo ich den Himmel jederzeit erreichen kann? Dann wäre es mir wohler", sagt er nach einigen nachdenklichen Augenblicken. "Zusammen werden wir es schaffen - und vielleicht bin ich irgendwann der erste Feuer-Wasser-Drache?"
Bei diesem Gedanken erklingt plötzlich ein tiefes, warmes Lachen in Lus Kopf und eine wohltuende Ruhe überkommt ihn. Kurz blitz das Bild eines riesengroßen, schmunzelnden Drachens auf, der ihm anerkennend zunickt.
"DU!?!", ruft Lu überrascht aus, als das Bild auch schon wieder verblasst und ihm immer mehr Zweifel kommen, ob er nicht einer Sinnestäuschung erlegen ist.