"Ich denke, wir könnten uns vorstellen, den Schlüssel zu besorgen", sagt Glance, "ob 'für euch' sei dahingestellt. Wir haben keine Veranlassung euch einen Schlüssel zu Informationen zu beschaffen, die ihr so dringend wünscht wie wir, und euch dann in die Lage zu versetzen uns Teile dieser Informationen nach eurem Gutdünken vorzuenthalten".
"Für euch schwer zu erreichen?" fährt er fort. "Da wird es nicht viele Orte in Rechem geben, denke ich. Und magische Ausbildung ist erforderlich?" Er beschließt etwas auf den Busch zu klopfen. "Ihr meint die Magierakademie! Die Feindschaft der Institutionen verhindert die Zusammenarbeit, die wahrscheinlich im Interesse Aller wäre".
"Das könnte man so sehen", antwortet Emada lakonisch.
"Gut", meint Glance, "nehmen wir an, wir hätten einen Kontakt zu den Magiern, und nehmen wir weiter an, dieser wäre in einer Position zu helfen - nach was sollten wir suchen? Und ich nehme nicht an, dass ihr den Magiern irgendeine Gegenleistung anbieten wollt?"
"Natürlich nicht", sagt Emada, "wie käme ich dazu - ohne Not? Und diese Not solltet ihr doch lindern können". Er lächelt scheinheilig freundlich. "Sie werden sich einspannen lassen - gut!" Dann fährt er fort, "Es gibt da ein Buch in der Tempelbibliothek, um das die Magier grosses Aufheben machten, und dass einer meiner - Mitarbeiter - nun sagen wir, zu Studienzwecken entliehen hat. Leider ist es magisch versiegelt. Alles was wir herausfinden konnten, war die Entzifferung des Titels 'Reise zum Sitz der Götter - Band 1', und dass das Siegel nur mit Hilfe eines magischen Schlüssels gelöst werden kann. Es ist uns allerdings nicht gelungen, die Beschaffenheit und den Verbleib des Schlüssels zu klären - nicht, dass wir es nicht versucht hätten beim Sturm auf die Akademie damals". Er räuspert sich. "Nachdem was ihr erzählt habt, jedenfalls - und wenn es stimmt, dass die Götter, die wir kennen, wenigstens zum Teil zu den Etheran gehören, scheint jemand dort gewesen zu sein und einen Reisebericht verfasst zu haben. Das ist der Teil, der euch interessiert. Sicher ist dort auch einiges zu den Etheran, oder Göttern, selbst gesagt - daran sind wir als Priester interessiert".
"Um zu entscheiden was und ob überhaupt ihr euren Gläubigen erzählt", sagt Glance mit einer gewissen Bitterkeit.
"Man darf die Gläubigen nicht verwirren", meint Emada gleichgültig. "Zuviel Wissen wirft Fragen auf, und manche Fragen sollten besser unbeantwortet bleiben. Aber Fragen der Gläubigen nicht zu beantworten ist immer heikel - also ist es besser sie fragen nicht".
Glance schnaubt verächtlich. "Aber es ist reine Spekulation ob dieses Buch von den Etheran, oder Ethuilinum, handelt, oder ob nicht ganz andere Götter gemeint sind", fährt er dann fort. "Es ist ein Ansatz, nicht mehr - wir werden uns beraten und euch Bescheid geben, wenn und falls wir etwas erreicht haben".
Der Wind frischt auf, ein heller Schimmer streift über den Strand, als die Wolkendecke aufreisst und das Licht des Mondes durchlässt. Der kühle Hauch lässt sie frösteln. "Aber jetzt zu einem anderen Thema - diese Wache, die mich angriff als ich - auf zugegebenermassen indirektem Weg - die Stadt betrat", er blickt auf Jambond, "Es wäre ungünstig, wenn wir uns nicht einigermassen frei in der Stadt bewegen könnten. Und dann wäre da noch die Sache mit den Piraten, die sich hier eingenistet haben".
Last edited by GlanceALot; 21/11/05 05:06 PM.