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Joined: Mar 2003
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F�r einen kurzen Moment verschl�gt es dem Alten die Sprache. Doch dann sprudelt es gl�cklich aus ihm heraus:
"Das sind genau meine Worte, das versuche ich den Kollegen hier schon seit Ewigkeiten klarzumachen! Es kommt nicht darauf an, nur das Niedergeschriebene zu lesen und f�r seine eigenen Zwecke anzuwenden, zum Beispiel um junge M�dchen zu beeindrucken, den eigenen dicken Bauch zu kaschieren oder besonders billig an wertvolle Waren zu kommen! Nein - wer die B�cher wirklich studiert und auch das liest, was nicht offensichtlich niedergeschrieben wurde, was sozusagen zwischen den Zeilen verborgen ist, der wird schnell begreifen, das wahre Macht nicht aus ihrer Anwendung entsteht, sondern in ihrem Verzicht! Aber die jungen Leute von heute sind einfach zu hastig, verschlingen die B�cher mit den Augen, ohne die versteckten Warnungen zu erkennen geschweige denn zu verstehen..." Ersch�pft nach diesem zusammenh�ngenden Vortrag h�lt der Greis kurz inne und schnauft atemlos. "Jaja, fr�her war einfach alles besser!" f�gt er seufzend hinzu ohne zu ahnen, dass er damit die ironischen Gedanken des Schauspielers fast w�rtlich wiedergibt. Einen kurzen Moment taucht in seinen tr�ben Augen ein sehnsuchtsvoller Ausdruck auf, doch dann sch�ttelt er kurz sein greises Haupt. Zum Gl�ck f�r die beiden ungebetenen G�ste scheint er die Bemerkung des Schauspielers �ber Edwina entweder �berh�rt oder bereits wieder vergessen zu haben. Normalerweise lie�e sich der Alte keine Gelegenheit entgehen, eine seiner bei Lehrern wie Sch�lern gleicherma�en ber�hmten wie gef�rchteten Anekdoten zum Besten zu geben. Doch das Interesse der beiden Besucher an dem von den Priestern entwendeten Buch hat den durch Alter und magischer Hintergrundstrahlung gebildeten Vorhang aus Verwirrung und Realit�tsverlust f�r einen Moment gelichtet und dem durch das Desinteresse seiner Kollegen jahrelang angestautem Mitteilungsbed�rfnis ein l�ngst �berf�lliges Ventil ge�ffnet.
"'Reise zur Residenz der Gottgleichen' ist das ungew�hnlichste Buch, das ich jemals in der Hand hielt." beginnt er mit klarer und fester Stimme. "Viele B�cher weisen eine Sicherung auf, die Unbefugten das �ffnen versagen, doch selbst einige der zweifelos gef�hrlichsten B�cher besitzen keinen vergleichbaren Schutz wie dieses. Wir fanden es in einem zugemauerten, l�ngst vergessenen Gew�lbe unterhalb der alten Bibliothek. Wir hatten 'Murfis Almanach der wirklichen und tats�chlichen Gesetzm��igkeiten' erstehen k�nnen - nat�rlich nicht das Original, das ja voller Fehler und ungewollter Absonderlichkeiten ist, sondern nur eine Abschrift - und dieses Werk umfasst ja immerhin 5067 B�nde. Wir erweiterten also die Bibliothek, wie wir es immer getan hatten: Da nach oben und zu den Seiten kein Platz mehr war, gingen wir nach unten. Und dabei stie�en wir eben auf jenes Gew�lbe, das nichts weiter enthielt als ein halbes Dutzend B�cher, darunter eine sehr seltene Ausgabe der 'Illustrierte Alchimie der Zwerge'. Und eben die 'Reise zur Residenz der Gottgleichen'. Ich erkannte sehr schnell, dass jenes Buch das wertvollste von allen war. Es ist ein Unikat, m�sst ihr wissen. Das Original. Inzwischen wei� ich, dass das Siegel noch niemals gebrochen wurde - es gibt also keinerlei Abschriften dieses Buches. Nun, Rechem hat nicht die gr��te Bibliothek dieser Welt, aber wo immer ich auch fragte - ein solches Buch war unbekannt. Ich konnte den Titel verh�ltnism��ig schnell entziffern, obwohl die Runen schon uralt und l�ngst vergessen sind. Doch das Siegel... ich erkannte, dass ein gewaltsames Aufbrechen des Siegels zur vollkommenen Zerst�rung des Buches f�hren w�rde. Diesbez�glich waren die Muster und Linien eindeutig, so verwirrend sie auch sonst sein mochten. Viele Jahrzehnte verbrachte ich mit der Untersuchung und dem Studium des Siegels, ohne merklich voranzukommen. Leider erhielt ich keinerlei Unterst�tzung von den anderen Magiern der Akademie. Sie hatten schnell das Interesse an dem Buch mit dem nichtssagenden Titel verloren, nachdem sie die anderen f�nf B�cher untersucht hatten - nun, diese versprachen das Aufhalten des Alterns und anderen Firlefanz. Vermutlich lag's daran, dass bei einigen der anderen bereits der Knochenmann vor der T�r stand und sie deshalb andere Priorit�ten setzten."
Der Greis h�lt kurz inne und atmet kurz durch. Seine Augen blicken ins Leere, und fast f�rchten seine beiden G�ste, dass der Moment der Klarheit wieder verfliegen k�nnte und der Alte erneut in sein Gebrabbel verf�llt. Doch schliesslich f�hrt er fort:
"Es gab Hinweise auf schwarze Magie, doch es blitzten auch F�den auf, die eindeutig nicht arkanen Urspungs waren. Es ergab alles keinen Sinn, und ich konnte mir lange Zeit keinen Reim darauf machen. Alle Recherchen �ber �hnliche Versiegelungen f�hrten ins Leere - etwas Vergleichbares war nicht bekannt. Schliesslich geriet mir durch Zufall ein uraltes Manuskript in die H�nde. Wir erachteten die nur wenige Seiten starke Abhandlung f�r weniger wertvoll, da sie aus der Hand eines M�nches stammte und damit eindeutig spirituellen Urprungs war. Der Text besch�ftigte sich mit der Verbindung von Schwarz und Wei�, stellte ein Prinzip des Gleichgewichts auf, in dem die Begriffe Gut und B�se negiert wurden und nebeneinander und vollst�ndig ebenb�rtig auf eine gemeinsame Ebene gehoben wurden. So theoretisch und unwichtig dieser Text auch schien - er war der Schl�ssel f�r das Siegel! Ich triumphierte, hatte ich das R�tsel doch endlich gel�st. Doch in Wahrheit..." Der alte Mann wirkt pl�tzlich zerknirscht und niedergeschlagen. "...in Wahrheit war mir damit das �ffenen des Buches verwehrt. Ich w�re niemals in der Lage, das Siegel zu brechen, ebenso wie kein anderer aus der Akademie - selbst, wenn das Buch noch hier w�re! Was aber n�tzt ein Buch, wenn man es nicht �ffnen und lesen kann? Somit wurde es vom wertvollsten Besitz der Bibliothek zum Unwichtigsten. Meine einzige Genugtuung ist, dass die Priester, die das Buch gestohlen haben, ebensowenig damit anfangen k�nnen wie ich. Selbst wenn es ihnen gelingt, das Siegel zu entschl�sseln - was ich stark bezweifel -, sie w�ren nicht in der Lage, es zu brechen, ebensowenig wie wir, und werden das verborgene Wissen des Buches niemals erwerben. Ihr seht also - ich kann euch nicht viel helfen. Das Buch ist nicht f�r unsereins bestimmt, ein solches Siegel l�sst sich nicht brechen - obwohl ich nat�rlich hoffe, dass es uns eines Tages m�glich sein wird. - Ach, wenn ich daran denke, wieviele Antworten auf gro�e Mysterien sich dort verbergen m�gen! Was f�r gro�artiges Wissen muss ein Buch enthalten, das solcherart gesichert ist! In diesem Buch lesen zu d�rfen - das muss die gr��te Erf�llung sein..."
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Joined: Mar 2004
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"Das Gleichgewicht der Kr�fte ist der Schl�ssel!" denkt Glance. Aufgrund seiner elfischen Erziehung und seiner Abstammung von einer Hochelfe ist ihm die Balance der Kr�fte der Natur ein vertrautes Konzept. "Aber Tork Emada wird ein entsprechendes Gegenst�ck finden, wenn er weiss wonach er suchen muss - es mag ihn Zeit kosten, aber er w�rde vor nichts zur�ckschrecken. Wir m�ssen sehen, dass wir die Kontrolle nicht verlieren".
Lurekar setzt an etwas zu sagen, aber diesmal ist es Glance der ihn mit einer Handbewegung zur�ckh�lt.
"Bewahrer des Wissens", sagt er zu dem Alten, "Ich komme aus einem fernen Land und bin auf der Suche nach altem Wissen. In meiner Heimat sind die verschiedenen Kr�fte nicht so unvers�hnlich, wie es hierzulande zu sein scheint - es mag sein, dass ich einen Weg er�ffnen k�nnte euch dieses Buch zug�nglich zu machen, wenn ich nur etwas mehr dar�ber w�sste, was dazu erforderlich ist - allerdings k�nnte es etwas Zeit erfordern".
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2003
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Im ersten Moment hat es den Anschein, der Alte h�tte die Worte des Halbelfen nicht vernommen, denn er zeigt keinerlei Reaktion. Doch dann bewegen sich seine Lippen, ohne einen Laut hervorzubringen, als er stumm die Worte seines Gastes wiederholt.
"H�ter des Wissens..." fl�stert er kaum h�rbar, offensichtlich Wohlgefallen an dieser Bezeichnung findend.
"Ist es nicht offensichtlich?" sagt er schliesslich in seiner normalen Lautst�rke. "Das Gleichgewicht ergibt sich aus der Vereinigung unvers�hnlicher Gegens�tze. Aus der Kombination von Gut und B�se, woraus sich eine neue Qualit�t ergibt, die in perfektem Einklang mit sich selbst steht. Als ich wusste, wonach ich Ausschau zu halten hatte, waren die arkanen Muster im Siegel viel leichter zu entziffern - d�monische Magie, finsterste D�monologie, etwa die Beschw�rung eines Lords der H�lle. Dazu gibt es keinen arkanen Gegenpol. Ein gen�gend m�chtiger Magier kann zwar einen D�mon wieder verbannen, doch grunds�tzlich ist die Natur der Beschw�rung die gleiche wie die der Verbannung. W�re es anders, w�re das Buch schon l�ngst ge�ffnet! Es gibt nur eine Kraft, die der D�monologie wirklich entgegengesetzt ist, und die ist nicht arkanen Ursprungs! Vielmehr ist sie spiritueller, klerikaler Natur. Nur ein Priester, ein heiliger Diener der G�tter ist in der Lage, ein Gegenst�ck zur D�monologie aufzustellen. Von gleicher Macht - und doch von grunds�tzlich anderer Ausrichtung! Der Schl�ssel ist ein Ritual, in das schwarze arkane und wei�e spirituelle Kr�fte zu gleichen Anteilen einfliessen. Ein Miteinander aus d�monischer Macht und heiliger Energie, vereint im perfekten Gleichgewicht."
Der Greis schweigt resigniert. "Zeit! Zeit spielt keine Rolle!" f�hrt er schliesslich fort, angesichts seines sichtbaren fortgeschrittenen Alters ein merkw�rdiger Widerspruch. "Ich habe genug Zeit! Doch Priester und D�monologen zu vereinen, sie zu einem gemeinsamen Ritual zu bringen, ohne dass sie sich gegenseitig zerfleischen? Wie sollte das gehen?" klagt er bitter. "Wobei das Ritual selbst noch im Ungewissen ist. Ich bezweifel, dass eine aufs geradewohl durchgef�hrte D�monenbeschw�rung mit einem gleichzeitigen Exorzismus zum Ziel f�hrt. In dem Manuskript des M�nches gibt es nur vage Hinweise, doch ich bin sicher, dass sie ausreichen, um in den geheimen Tempelbibliotheken f�ndig zu werden. - Ihr seht, die Hindernisse sind un�berwindbar - oder glaubt ihr, ich h�tte es nicht schon l�ngst versucht?"
Die Finger des Mannes trommeln auf dem Einband des Folianten, w�hrend er energisch den Kopf sch�ttelt.
"Stellt euch vor, was geschieht, wenn ein D�mon auf eine Lichtgestalt trifft - normalerweise f�hrt eine solche Begegnung unweigerlich zum Kampf und zur Vernichtung beider, falls sie gleich m�chtig sind. Das ist jedoch kein Gleichgewicht, denn anschliessend hat die schwarze und die wei�e Seite ein wenig von ihrer Macht eingeb��t. Um beide Kr�fte miteinander wirklich ins Gleichgewicht zu bringen, m�ssten sie einander k�ssen, oder sich sogar vereinen - metaphorisch gesehen! H�lts du soetwas f�r vorstellbar? Du kannst dir alle Zeit nehmen, die du brauchst, Junge. Ich kann warten. Versuche es ruhig, vielleicht findest du tats�chlich einen Weg, das Unvereinbare zu vereinen... eine Br�cke zwischen Kirche und D�monologen zu schlagen. Ich werde dich nach Kr�ften unterst�tzen, doch glaube mir: es muss schon etwas besonderes geschehen, um die Priester zur Mitarbeit zu bewegen!"
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Joined: Apr 2005
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Ha ha, es klappt!, denkt Lurekar triumphierend, als der Bibliothekar seinen Vortrag beginnt, Das war ja leicht! Dann bemerkt er jedoch den gl�cklichen Schimmer in den Augen des alten Mannes, und sein eigenes Verhalten kommt ihm irgendwie sch�big vor. Muss ich nicht Gutes tun, um mich selbst zu retten?, �berlegt er unruhig, Oder kommt es gar nicht auf meine Absichten an, solange der Alte froh ist, mal �ber das reden zu k�nnen, was ihn besch�ftigt?
Den Ausf�hrungen �ber die magische Natur des Siegels kann der Musiker nicht ganz folgen, weil sein Wissen �ber magische Theorien viel zu gering ist, aber bei der Erw�hnung des Gleichgewichts von Gut und B�se schie�t es ihm sofort durch den Kopf: Das Mal der D�monin! Das muss es sein! In mir sind Gut und B�se vereint worden. Ich bin der Schl�ssel! Ich bin der Auserw�hlte, der das Buch �ffnen kann! Schon will er fragen, wie er es wohl anfangen muss, das Siegel zu l�sen, da h�lt Glance ihn zur�ck. Na ja, vielleicht ist es besser, nicht gleich mit der T�r ins Haus zu fallen., bremst er sich in Gedanken, So redefreudig, wie der Alte ist, k�nnte die Geschichte bei wer wei� wie vielen Ohren landen.
Daher l�sst er Glance antworten, nickt selbst nur bed�chtig und bem�ht sich, so zu wirken, als h�tte er jedes Wort verstanden. Verwirrt und etwas entt�uscht h�rt er mit an, wie der Greis von einem gemeinsamen Ritual von Priestern und D�monologen spricht, bei den W�rtern 'k�ssen' und 'vereinen' l�uft ihm jedoch ein Schauer �ber den R�cken. Was wei� der Alte �ber ihn und das, was ihm zugesto�en ist? Das Unvereinbare vereinen ... nat�rlich! Genau das ist passiert. Dem hageren Mann kommt es vor, als w�rde eine alte Prophezeiung vorgelesen, die genau auf ihn passt. Allm�hlich steigt ein mulmiges Gef�hl in ihm hoch. Das ist sie also, die fehlende Verbindung? Der Grund, warum er zu dieser komischen Truppe von Weltrettern gesto�en ist? Unsicher, wie viel er dem Bibliothekar erz�hlen soll, sieht er hin�ber zu Glance.
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Joined: Mar 2004
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Die ganze Zeit nagte etwas im Unterbewu�tsein von Glance. Als der Alte davon spricht alle Zeit der Welt zu haben, f�llt der Schleier. Die Aura! Er h�tte ihn kommen sp�ren m�ssen, selbst durch das Regal hindurch. Er war schon so an Lurekars verdeckte, unterdr�ckte Aura gewohnt, dass es ihm nicht sofort auffiel. Der Alte hat keine Aura wie er es von jedem lebenden Wesen kennt.
"Dann, ehrw�rdiger Hirte der Lehren", f�hrt Glance fort, "bitte ich euch, uns das Manuskript zu �berlassen, das die Hinweise enth�lt wonach in den Bibliotheken der Priesterschaft zu forschen ist - auf dass wir uns auf die Suche begeben k�nnen das verschollene Wissen zu enth�llen. Gerne werden wir unsere Erkenntnisse mit euch teilen und sie von euch bewahren lassen".
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Joined: Mar 2003
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F�r einen Moment scheint der Alte den Worten des Halbelfen hinterherzulauschen. "Und jetzt erwartest du sicher soetwas wie 'Na so ein Zufall, ich habe das Manuskript gerade dabei, dachte mir, vielleicht kommt ja ganz aus Versehen jemand in die Bibliothek und fragt danach, obwohl das seit 200 Jahren nicht geschehen ist, in meiner Kutte ist ja gen�gend Platz, hier nimm es, du bist der richtige Mann f�r das Buch' oder so." kr�chzt er schliesslich mit un�berh�rbarem Sarkasmus.
"Ich m�chte mal wissen, warum alle Besucher immer davon ausgehen, dass ich ausgerechnet das Buch, dass sie haben wollen, bei mir trage! Junger Mann - das hier ist eine Bi. Biblio. Thek. Das ist ein Ort, wo viele B�cher in ger�umigen Regalen aufbewahrt werden, weil sie nicht alle Platz in der Kutte eines alten Mannes haben! Und au�erdem sind einige Exemplare so schwer, dass ich wirklich keine Lust habe, mich unentwegt mit ihnen abzuschleppen!"
Der Alte grummelt Unverst�ndliches vor sich hin, macht aber trotz seiner barschen Worte nicht wirklich einen ver�rgerten Eindruck.
"Ihr seid immer so ungeduldig, ihr jungen Leute! Fr�her - ja fr�her, da wusste man es noch zu sch�tzen, wenn ein Buch nicht ohne Weiteres zu bekommen war! Aber heutzutage... alle sind so schrecklich hastig! Zum Beispiel dieser Junge, hat noch einen Milchbart und hat gerade mal gelernt, feste Nahrung aufzunehmen, und schon kommt er hier hereingeweht, schnappt sich einen Haufen B�cher, bl�ttert darin herum, und verschwindet genauso hastig, wie er gekommen ist. Mardaneus hei�t er, glaube ich. Oder war's Johram? Jedenfalls einer der jungen, die gerade den ersten Flaum unter der Nase bekommen. Fast so hastig wie eine Schildkr�te! Verdammt fix, die kleinen Biester..."
Betr�bt nickt der Greis seinen Worten hinterher, bevor er fortf�hrt:
"Die Bibliothek hat viele Ebenen, und ich muss f�r das Manuskript ganz nach unten gehen, weil ich es ganz zuf�llig eben nicht bei mir habe - habe es aus Versehen zur Seite gelegt. Wahrscheinlich liegts daran, dass sich seit Ewigkeiten niemand f�r das Buch interessierte, da muss ich wohl nachl�ssig geworden sein... Junge, ganz nach unten bedeutet einen ziemlichen Aufwand, es sind viele Stufen und G�nge und Kammern, bis ich das Buch nehmen kann - und dann muss ich den ganzen Weg wieder zur�ck! Ich bin ein alter Mann und deswegen nicht mehr ganz so leichtf��ig wie zum Beispiel ein Elefant. Das dauert, bis ich die ganze Strecke gelaufen bin! [/i]Zweimal[/i]! Am besten, ihr kommt in ein paar Stunden wieder."
Ohne auf eine Antwort zu warten wendet sich der Alte ab. Doch dann verharrt er:
"Hirte der Lehren, wie? Nun ja, nun ja..." Der Alte seufzt, und es klingt nach altem Staub und trockenem Pergament. "Hast ist zwar keine Tugend, und ihr werdet schon sehen, was ihr von eurer Ungeduld habt, aber wer bin ich schon, euch da hineinreden zu wollen? Ich werde sehen, dass ich das Buch etwas schneller besorgen kann. Aber das Original k�nnt ihr euch gleich aus dem Kopf schlagen, das ist viel zu wertvoll! Obwohl es ein Dingsbums, Mann in Kutte und Sandalen, predigt Wasser und trinkt Wein, h�lt junge h�bsche Frauen f�r eine S�nde und eine Versuchung des B�sen. Nun, so einer jedenfalls hat es geschrieben. Ihr bekommt nur eine Abschrift. Nicht das Original. Stammt von mir, Wort f�r Wort. Die Abschrift, nicht das Original, meine ich. M�nch! Jetzt f�llt's mir wieder ein! Hat ein M�nch geschrieben. Das Original, nicht die Abschrift, meine ich. Mochte keine jungen Frauen. Kannte mal eine, mit Br�sten wie Melonen, mit Edelsteinen besetzt. Wahrscheinlich k�nnen M�nche Melonen nicht ausstehen. Sind ja auch nicht so nahrhaft wie zum Beispiel �pfel..."
Unter solcherart Gefasel bewegt sich der Bibliothekar langsam auf eine der T�ren zu, die offenbar zu den tieferen Gew�lben der Bibliothek f�hrt, sich von den anderen aber in nichts unterscheidet.
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Joined: Apr 2005
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�Kommt in ein paar Stunden wieder?�, hallen die Worte des alten Mannes in Lurekars Kopf nach, Vielleicht sollte dir mal jemand den Staub von den morschen Knochen pusten! Bis dahin k�nnten wer wei� wie viele Magier zu n�chtlichen oder fr�hmorgendlichen Studien in der Bibliothek vorbeischauen! Ob es besser w�re, mit dem komischen Kerl ein Treffen in der folgenden Nacht zu vereinbaren? Aber wer wei�, ob wir wieder so leicht hierhin gelangen? Und ob der Mann jetzt, wo er erneut faselt, �berhaupt noch aufnahmef�hig ist?
Hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, das Risiko eines stundenlangen Aufenthalts in der Bibliothek zu vermeiden, und der Entschlossenheit, nur mit handfesten Ergebnissen zum Rest der Gruppe zur�ckzukehren, sieht der Musiker der merkw�rdigen Gestalt hinterher. Da das Buch �ganz unten� liegt, w�re es leichtsinnig, jetzt auf eigene Faust danach zu suchen. Erstens sind erfahrungsgem�� die entlegensten Teile von Magiergeb�uden am besten gesichert, zweitens scheint die Bibliothek eine gewaltige Ausdehnung zu besitzen, was die Suche nach einem bestimmten Band �u�erst zeitraubend machen d�rfte. Und da jemand genau wei�, wo das Buch zu finden ist � wozu der Aufwand? Eine gewisse Wartezeit l�sst sich zwar offenbar nicht vermeiden, aber vielleicht l�sst sie sich weiter verk�rzen? Leider hat der alte Zausel etwas gegen Schnelligkeit. M�glicherweise kann man ihn leichtf��iger machen, wenn man so tut, als w�rde man seine Ansicht teilen?
�F�hlt Euch von uns nicht zur Eile gedr�ngt! Wir haben Zeit und werden warten.�, ruft der grauh�utige Mann dem Bibliothekar in fast schon freundlichem Tonfall gem�chlich nach, hoffend, dass ihn diese Aussage gerade erst zur z�gigeren Beschaffung des Buches anspornen wird. �Achtet darauf, wie er die T�r �ffnet!�, zischt er Glance anschlie�end leise zu und folgt den Bewegungen des Alten mit wachem Blick.
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Joined: Mar 2003
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Nichts weist darauf hin, dass der Alte die Worte des Schauspielers geh�rt oder verstanden hat. Schlurfend und vor sich hin grummelnd setzt er seinen Weg fort, hebt den kleinen Riegel an und dr�ckt die T�r auf, ohne zuvor sichtbar einen speziellen �ffnungsmechanismus auszul�sen. Offenbar ist die T�r nicht verschlossen. Dahinter ist f�r einen kurzen Moment der Anfang eines in schwaches D�mmerlicht getauchten Ganges zu erkennen. Einzelheiten bleiben aufgrund der sp�rlichen Beleuchtung jedoch verborgen. Der Alte taucht in die Schatten des Ganges ein und die schwere T�r schl�gt langsam und ungew�hnlich leise zu - mehr als ein metallisches Klicken ist nicht zu vernehmen, als sie ins Schloss f�llt.
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Joined: Mar 2004
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Glance sp�rt Lurekars Drang die Gelegenheit beim Schopfe zu ergreifen. "Noch mal kommen wir nicht so leicht hier her, das ist klar", denkt er. "Wir sollten wirklich versuchen aus der Chance zu machen was geht - aber wie wird der Alte reagieren, wenn wir das Allerheiligste seiner Bibliothek betreten? Andererseits - ausdr�cklich verboten hat er es nicht..."
"Hmm - folgen wir ihm?", fragt Glance leise.
Last edited by GlanceALot; 10/01/06 12:58 PM.
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Joined: Apr 2005
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Lurekar grinst breit. �Seid Ihr auf den Geschmack gekommen?�, fl�stert er zur�ck, w�hrend er sich die T�r genauer ansieht, durch die der alte Mann verschwunden ist. Er h�lt sein Ohr nahe an den T�rspalt, bedeutet Glance mit einer Geste, kurz still zu sein, und f�hrt dann fort: �Ja, ich glaube, es w�re gut zu wissen, wohin der Alte geht ... nur f�r den Fall, dass er uns sp�ter nicht mehr so bereitwillig helfen m�chte, aus welchen Gr�nden auch immer. Wir sollten allerdings darauf achten, dass er uns nicht bemerkt.�
Die B�nda des Musikers windet sich wie eine Schlange an seinem Arm entlang und rollt sich leise an seinem G�rtel zusammen. Der hagere Mann l�scht derweil seine Laterne, hebt lautlos den Riegel der T�r an und �ffnet sie ein kleines St�ck. Der Gang dahinter ist leer, so viel ist im D�mmerlicht zu erkennen. Er f�hrt in einem Bogen nach rechts und leicht nach unten. Die schlurfenden Schritte des alten Mannes sind nicht mehr zu h�ren. �K�nnt Ihr in dem Gang irgendetwas sp�ren?�, fragt Lurekar leise, um nach einem Augenblick vorwurfsvoll hinzuzuf�gen: �... falls Eure Elfensinne hier unten �berhaupt wirksam sind.�
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Joined: Mar 2004
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"Der Alte hat weniger Aura als Ihr, um nicht zu sagen 'keine'", antwortet Glance und gleitet duch die T�r in den Gang. Im schwachen Licht, das noch durch die T�r in den Gang f�llt, kann er erkennen, dass dort wo der Gang sich im Dunkel verliert die W�nde aus gewachsenem Fels gehauen sind. "Das hier ist eher was f�r einen Zwerg", sagt er mehr zu sich selbst als zu Lurekar.
Ein fernes metallisches Schnappen dringt an Glances Ohren, ganz �hnlich dem der sich schlie�enden T�r hinter ihnen. Mit schnellen, doch fast lautlosen Schritten folgt er dem Gang nach unten, bis er zur Rechten an eine T�r kommt. Er blickt sich um, Lurekar ist direkt hinter ihm. "Wie ein Schatten". Vorsichtig �ffnet er die T�r.
Licht f�llt in den Gang, aber als sich nichts r�hrt, und auch nichts zu h�ren ist, tritt er durch die T�r und st�sst �berrascht aus "O-ha!"
Sie stehen auf einem Treppenabsatz - vor und unter ihnen liegt eine grosse, unregelm�ssig geformte H�hle. An den W�nden verlaufen eine Vielzahl h�lzerner Treppen und Stiegen, einige von ihnen auch kreuz und quer von einer Seite der H�hle zur anderen. An den W�nden sind T�ren bzw. T�r�ffnungen, die zu dahinterliegenden Kammern, m�glicherweise auch G�ngen f�hren. Etliche der Kammern oder G�nge sind untereinander verbunden, und zwar nicht nur links und rechts, sondern auch durch Wendeltreppen nach oben und unten - an einer solchen Wendeltreppe stehen Glance und Lurekar gerade.
In unregelm�ssigen Abst�nden sind die W�nde mit Nischen versehen, in denen allerhand merkw�rdige und obskure Gegenst�nde lagern - Sch�del von mysteri�sen Wesen, ausgestopfte Tiere, Kelche, kleine Schatullen und Steine sowie Dinge, von denen schwer zu erkennen ist, wozu sie dienen oder was sie �berhaupt darstellen sollen. Am Grunde der H�hle steht auf einem Podest ein gewaltiges Knochenger�st - vielleicht von einem Drachen?
Selbst Glance kann anhand der unterschiedlichen Bauformen erkennen, dass dieses Gewirr nicht planvoll, sondern durch st�ndige Erweiterung entstanden ist. Der Uneingeweihte h�tte kaum eine Chance, wenn er einen bestimmten Raum oder gar ein bestimmtes Buch suchte. In diesem Fall w�re das Labyrinth aus Kammern, G�ngen, Treppen und Stiegen kaum zu bew�ltigen, man w�rde sich hoffnungslos verirren.
"Dieses Durcheinander ist besser als jede Sicherung", meint Glance zu Lurekar. "Abgesehen von trotzdem verschlossenen T�ren und sonstigen Absicherungen, die es wohl geben wird". "Der Alte ist weg - oder k�nnt' ihr ihn entdecken?"
Last edited by GlanceALot; 11/01/06 12:24 PM.
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Joined: Apr 2005
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Der Musiker tritt neben Glance und schweigt einige Augenblicke lang. �Da unten bewegt sich etwas.�, fl�stert er und deutet auf einen Punkt im Halbdunkel an der entgegengesetzten Seite der H�hle, sicher zwanzig Schritt unter ihnen. �Aber wie kann er so schnell dorthin gelangt sein? Einen derart flinken Eindruck macht er nicht, und so viel Vorsprung haben wir ihm auch nicht gegeben.�
Nachdenklich l�sst der Schwarzgekleidete seinen Blick von links nach rechts wandern. Auf beiden Seiten des Treppenabsatzes f�hrt ein schmaler, ungesicherter Weg � vielleicht auch nur ein Sims � an der H�hlenwand entlang zu mehreren Nischen, �ber die sich von hier aus jedoch nicht sagen l�sst, ob sich etwas darin befindet. Eine r�tliche und eine gr�ne Lichtkugel h�ngen �ber zwei der Nischen, und Lichter unterschiedlicher Farben und Intensit�t beleuchten andere Teile des riesigen Raumes. Die Wendeltreppe unter den beiden M�nnern m�ndet eine Etage tiefer in einen kunstvoll gemauerten, mit Tierk�pfen und D�monenfratzen verzierten Durchgang, in dem drei gleichartige T�ren zu sehen sind.
�Das ist aussichtslos.�, meint Lurekar mit einem Kopfsch�tteln, �Hier m�sste man sich gut auskennen, um dem Alten folgen zu k�nnen. M�glicherweise setzen die Magier sogar Zauber ein, die sie von einem Ort zum anderen bringen. Wer wei�, wo uns dieses Gewirr ausspucken w�rde, wenn wir versuchten, dem komischen Kauz nachzueilen. Am Ende w�rden wir nicht mehr hinausfinden, bevor er zur�ck ist, und das Buch entginge uns.�
Bedauernd zuckt der hagere Mann mit den Schultern. �Es wird wohl besser sein, wenn wir ganz in der N�he bleiben und nach einer Weile zur�ckkehren, um auf den Alten zu warten.�, schl�gt er vor. Dann tritt ein seltsamer Glanz in seine Augen, und ein L�cheln huscht �ber seine Lippen. �Vielleicht k�nnen wir uns ja auch den ein oder anderen Gegenstand ausleihen ... hier liegt so viel Zeug herum, dass es sicher niemandem auff�llt, wenn ein paar n�tzliche Dinge 'vor�bergehend fehlen'.�
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Joined: Mar 2004
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"Erstens, woher wollt ihr wissen was 'n�tzlich' ist? Aber egal - ihr meint wohl sowieso eher 'wertvoll', nicht?" Glance blickt Lurekar vorwurfsvoll an. "Zweitens habe ich die Bef�rchtung, dass der Alte jede Ver�nderung in diesem Durcheinander, die er nicht selbst verursacht hat, SOFORT erkennt - also lasst lieber eure Finger bei euch. Wir wollen nicht riskieren ihn zu ver�rgern, jetzt wo wir so weit gekommen sind. Gehen wir lieber zur�ck in die Halle - wer weiss auf welchem Weg der Alte dorthin zur�ck kommt".
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Joined: Apr 2005
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�Was wertvoll ist, das ist uns auch n�tzlich.�, verteidigt sich der Grauh�utige, �Sp�testens dann, wenn wir es bei einem H�ndler gegen einen anderen n�tzlichen Gegenstand eintauschen k�nnen. Und in dieser H�hle m�ssen viele Tausende B�cher und andere Gegenst�nde lagern � wie soll jemand augenblicklich feststellen k�nnen, dass sich zwei oder drei davon nicht mehr an ihrem Platz befinden? Die gr��ten Kostbarkeiten werden bestimmt weit vom Eingang entfernt aufbewahrt ... solange wir uns mit den weniger exquisiten Dingen begn�gen, wird das so schnell schon niemandem auffallen. Und wieso sollte der Alte gerade auf uns w�tend sein? Schlie�lich k�nnte sich jeder der Magier in der Akademie die Sachen ausgeliehen haben.�
Mit diesen Worten betritt Lurekar das linke Sims und macht ein paar rasche Schritte zu der ersten Nische, �ber der die r�tliche Lichtkugel schwebt. Das zeichnet eben einen guten Anf�hrer aus., denkt er sich, Mut zum Risiko, wenn es zum Wohl der Gruppe ist. Die F�higkeit, sich �ber derart kleinliche Bedenken hinwegzusetzen, solange es den Zielen dient. Und schnelle Entscheidungen, wann immer sie gefordert sind. Wer wei�, wie lange der ganze Plunder bereits ungenutzt hier herumgammelt ... so eine Verschwendung! Und schon ist der hagere Mann in der Nische verschwunden.
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Joined: Mar 2004
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"Unverbesserlicher, gieriger Dickkopf!" Glance springt Lurekar hinterher und schnappt sein Handgelenk, gerade als er einen der Gegenst�nde in der Nische greifen will. "Nicht!" zischt er eindringlich.
Bevor er jedoch mehr sagen kann, f�ngt das rote Licht �ber dem Eingang der Nische an leicht zu pulsieren.
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Joined: Apr 2005
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Wie zur Antwort sendet der d�nne, etwa ellenlange und silbrig gl�nzende Stab auf dem Podest in der Nische einen Lichtschimmer im selben r�tlichen Ton aus. Lurekar zieht die ausgestreckte Hand sofort wieder weg, doch pl�tzlich springt ein glei�ender, fein ver�stelter Lichtbogen von dem Stab zu seinem Arm und von dort zu Glances Hand. Ein stechender Schmerz durchzuckt die von dem Lichtbogen ber�hrten Stellen.
Dennoch entf�hrt dem Musiker nicht mehr als ein leises St�hnen. Seine Muskeln erschlaffen, und er sinkt in sich zusammen. Das seltsame Licht hat ihm offenbar den Atem geraubt, denn mit sichtlicher Anstrengung hebt sich sein Brustkorb, w�hrend er nach Luft schnappt. Ebenso sto�artig atmet der schwarz gekleidete Mann wieder aus: Ein Hustenanfall sch�ttelt ihn, dessen Echo dumpf von den H�hlenw�nden zur�ckgeworfen wird.
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veteran
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veteran
Joined: Mar 2004
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Glance h�lt den Arm des zusammensinkenden Lurekar fest, obwohl ein Prickeln seine Hand durchzuckt - aber, wohl ged�mpft durch Lurekars K�rper, beeintr�chtigt es ihn nicht weiter.
Hektisch geht sein Blick von dem Stab, den Lurekar ergreifen wollte �ber das Licht �ber ihm, das aufgeh�rt hat zu pulsieren, zu Lurekar, der schlaff an ihm h�ngt und nach Atem ringt.
Kurzentsschlossen l�sst er sich auf ein Knie nieder, zieht sich den kraftlosen Lurekar �ber die Schulter und stemmt sich wieder hoch. "Wir gehen besser", zischt er mit zusammengebissenen Z�hnen Lurekar zu, der aber nur ein kurzes Keuchen ausst��t.
Sein Artefakt in der Linken, mit der Rechten Lurekar auf seiner Schulter festhaltend, geht Glance zur�ck in den Gang. Die Last sowie die Steigung des Ganges lassen ihn den R�ckweg l�nger empfinden.
Als er die T�r zum ersten Saal der Bibliothek erreicht, schaut er vorsichtig hinein - alles ist ruhig. Er tritt ein, setzt Lurekar auf einen Stuhl an einem der Tische und atmet - im wahrsten Sinne des Wortes - erleichtert durch.
Lurekar atmet immer noch schwer, scheint sich aber schnell zu erholen.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Apr 2005
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�Verdammte Magier!�, st��t der Schwarzgekleidete zwischen zusammengepressten Z�hnen hervor, woraufhin er erneut heftig husten muss. Schnaufend l�sst er sich auf den Stuhl zur�cksinken, sieht Glance ruhig an und schlie�t gelegentlich ersch�pft die Augen. �Danke.�, sagt er nach einer Weile leise. Sein Atem ist jetzt ruhiger geworden, und allm�hlich kehrt die Muskelspannung in seinen K�rper zur�ck. �Ich h�tte dasselbe�, f�gt er hinzu, unterbricht seinen Satz aber an dieser Stelle, so als w�rde er nachdenken, und beendet ihn: �f�r dich getan.�
Nach einer weiteren kurzen Ruhepause krempelt der Musiker den �rmel seines Hemdes hoch und reibt sich st�hnend die Stelle, an der ihn der Lichtbogen getroffen hat. Der Grauton seiner Haut ist dort dunkler als in der Umgebung. �Was war das f�r ein Zauber?�, fragt er und sieht wieder auf zu Glance.
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veteran
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Joined: Mar 2004
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"Hmm - ich wei� nicht genau", meint Glance. "Es k�nnte sowohl eine Abwehrreaktion auf das 'Mal' gewesen sein, wie auch ein allgemeiner Verteidigungsmechanismus". Er �berlegt. "Es wird einen Grund haben warum dort rote und gr�ne Leuchten sind - Warnhinweise auf unterschiedliche Schutzzauber vielleicht? Nun, wie auch immer - ich denke, das war Lehre genug. Ich hoffe, dass der Vorfall den Alten nicht davon abgebracht hat das Manuskript zu holen. Wir wollen unser Gl�ck nicht �berm�sig beanspruchen - vor allem wenn Alrik nicht dabei ist..."
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2003
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"Seid ihr zum saubermachen hier?" erklingt die Stimme des Alten im R�cken der beiden M�nner. Unbemerkt von beiden musste er den Raum durch eine �hnliche Geheimt�r wie bei ihrer ersten Begegnung betreten haben - doch wie konnte er den ganzen Weg so schnell zur�cklegen? Wie es scheint, hat der Greis den einen oder anderern Trick auf Lager...
"Passt auf, was ihr anfasst, wenn ihr saubermacht! Einige der Exponate reagieren sehr gereizt, wenn man sie ohne Erlaubnis ber�hrt - und es gibt Schlimmeres, als in einen Haufen Asche verkohlt zu werden, sage ich euch! Ich kannte mal einen, hat immerzu Schluckauf gehabt, der wollte sich nur mal die Einhundertelf anschauen, und dabei - ne, das war ein Anderer! Der mit dem Schluckauf, meine ich! Der hatte doch diese Schwester, gross wie ein Dingsbums, lebt unter Br�cken, Troll! genau, mit einem Bart wie ein Zwerg, die hat - ne, das verwechsel ich. Das war tats�chlich ein Zwerg. Hat hier nach einem Baum gesucht, der angeblich die ganze Welt tragen soll. Faselte was von Elixieren und einer myster�sen Hautcreme - vermutlich f�r die Schwester. Vielleicht war's auch was gegen Schluckauf. Jedenfalls wollte er - der Zwerg, oder war's doch ein Troll? Tante! Genau, seine Tante war's! Der mit dem Schluckauf, meine ich! Was f�r ein Weib! Konnte eine erstklassige Gem�sesuppe kochen! Wurde etwas eigenartig zum Schluss. Baute sich ein Haus aus Kuchen und fand gro�en Appetit an kleinen Kindern..."
Der Greis mustert die beiden Besucher aus zusammengekniffenen Augen. "Kenne ich euch? Haben wir schonmal miteinander gesprochen?"
Er legt ein gro�es Buch auf eines der Podeste und klopft mit den Fingern auf den Einband. "Vielleicht kennt ihr ja diese Schrift. Das zweit-interessanteste Buch hier. Habe keine Ahnung, was da drin steht."
Ohne auf seine verbl�fften G�ste zu achten, schl�gt er den Einband auf und weist auf die dicht beschriebenen Seiten. "Nur Striche und Kreise! Hunderte Seiten voller Srichen und Kreisen - ohne Zweifel eine Geheimschrift! Aber das Beste: Das Buch schreibt sich laufend weiter! Von ganz alleine! Vor ein paar Wochen war's �berhaupt noch nicht da, und eines Tages - *zack* - stand's im Regal. Und schrieb sich selbst. Manchmal passiert tagellang gar nichts, dann geht's pl�tzlich hinternander weg..."
Der Alte schl�gt die letzte beschriebene Seite auf, der noch viele Hundert leere Bl�tter folgen. "Da! Seht ihr? Gerade jetzt schreibt es sich wieder selber!" Tats�chlich tauchen auf dem erst halb beschriebenen Blatt wie von Geisterhand etliche Zeichen auf, die die Seite binnen kurzem f�llen und sich auf der folgenden leeren Seite fortsetzen. "Lediglich den Titel kann ich entziffern." meint der Greis in bedauerndem Tonfall. "'Wieder unterwegs'. Wer auch immer da auf Reisen sein mag..."
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