"Der Alte hat weniger Aura als Ihr, um nicht zu sagen 'keine'", antwortet Glance und gleitet duch die Tür in den Gang. Im schwachen Licht, das noch durch die Tür in den Gang fällt, kann er erkennen, dass dort wo der Gang sich im Dunkel verliert die Wände aus gewachsenem Fels gehauen sind. "Das hier ist eher was für einen Zwerg", sagt er mehr zu sich selbst als zu Lurekar.
Ein fernes metallisches Schnappen dringt an Glances Ohren, ganz ähnlich dem der sich schließenden Tür hinter ihnen. Mit schnellen, doch fast lautlosen Schritten folgt er dem Gang nach unten, bis er zur Rechten an eine Tür kommt. Er blickt sich um, Lurekar ist direkt hinter ihm. "Wie ein Schatten". Vorsichtig öffnet er die Tür.
Licht fällt in den Gang, aber als sich nichts rührt, und auch nichts zu hören ist, tritt er durch die Tür und stösst überrascht aus "O-ha!"
Sie stehen auf einem Treppenabsatz - vor und unter ihnen liegt eine grosse, unregelmässig geformte Höhle. An den Wänden verlaufen eine Vielzahl hölzerner Treppen und Stiegen, einige von ihnen auch kreuz und quer von einer Seite der Höhle zur anderen. An den Wänden sind Türen bzw. Türöffnungen, die zu dahinterliegenden Kammern, möglicherweise auch Gängen führen. Etliche der Kammern oder Gänge sind untereinander verbunden, und zwar nicht nur links und rechts, sondern auch durch Wendeltreppen nach oben und unten - an einer solchen Wendeltreppe stehen Glance und Lurekar gerade.
In unregelmässigen Abständen sind die Wände mit Nischen versehen, in denen allerhand merkwürdige und obskure Gegenstände lagern - Schädel von mysteriösen Wesen, ausgestopfte Tiere, Kelche, kleine Schatullen und Steine sowie Dinge, von denen schwer zu erkennen ist, wozu sie dienen oder was sie überhaupt darstellen sollen. Am Grunde der Höhle steht auf einem Podest ein gewaltiges Knochengerüst - vielleicht von einem Drachen?
Selbst Glance kann anhand der unterschiedlichen Bauformen erkennen, dass dieses Gewirr nicht planvoll, sondern durch ständige Erweiterung entstanden ist. Der Uneingeweihte hätte kaum eine Chance, wenn er einen bestimmten Raum oder gar ein bestimmtes Buch suchte. In diesem Fall wäre das Labyrinth aus Kammern, Gängen, Treppen und Stiegen kaum zu bewältigen, man würde sich hoffnungslos verirren.
"Dieses Durcheinander ist besser als jede Sicherung", meint Glance zu Lurekar. "Abgesehen von trotzdem verschlossenen Türen und sonstigen Absicherungen, die es wohl geben wird". "Der Alte ist weg - oder könnt' ihr ihn entdecken?"
Last edited by GlanceALot; 11/01/06 12:24 PM.