Patarival befürchtet, erneut vom Weg abgekommen zu sein.
Fährtenlesen ist nicht unbedingt eine seiner Stärken. In den letzten Stunden (oder zumindest kommt es ihm wie Stunden vor) ist er mehr oder weniger in die Richtung gestolpert, aus denen die Pferde geloppiert sind.

Doch dann bemerkt er, dass der Wald sich langsam lichtet. Zwischen den Bäumen glaubt er, Lichter gesehen zu haben.
Er betet, es möge sich nicht um die ruhelosen Seelen verlorerener Kinder sein und geht darauf zu ohne auf den Boden zu sehen - aus Angst, er könnte die Lichter aus den Augen verlieren.

Dann sind die Umrisse eine ummauerten Stadt in der Dunkelheit erkennbar.
Eine Stadt!

Patarival tritt in den Lichtschein einiger Fackeln, die das Stadttor beleuchten. Er sieht einige müde Wachen. Sofort versucht er sie anzusprechen.
Die Wachen sehen ihn allerdings nur verwirrt und zunehmend misstrauischer an. Sie haben ihn wohl nicht verstanden. Einer der Wachen lässt seine Hand langsam zu dessen Schwert gleiten.

Verwirrt versucht es Patarival in einer anderen Sprache. Doch der Blick, den sich die Wachen gegenseitig zuwerfen, sagt ihm, dass sie auch diese Sprache nicht verstanden haben.

Ohne grosse Hoffnungen versucht es Patarival in der letzten Sprache, die er beherrscht und bringt ein - mit starkem Akzent gestammeltes - "Entschuldigt, ich habe mich verirrt" hervor.

"Verirrt, eh?", grunzt einer der Wachen - offensichtlich der nüchterne von beiden.

"Ja", antwortet Patarival mit heftigem Nicken, "ich komme aus..."
Doch der Wächter unterbricht ihn. "Mir egal, woher du kommst! Was willst Du hier?"

"Ich suche eine Unterkunft... nur für eine Nacht, dann bin ich wieder weg!"

"Hast Du überhaupt Geld, Kleiner?"

Doch Patarival braucht nicht mehr zu antworten, denn die beiden Wächter haben ihn bereits in die Zange genommen und einen Lederbeutel von seinem Gürtel weggerissen.
Darin sin einige klimpernde Goldstücke, die wohl die Wächter nie zuvor gesehen haben, denn erst der alte Beisstest lässt ihre Augen aufleuchten.

"Was soll das?", zetert Patarival, "Das ist meines!"

"Nicht mehr, Kleiner!", lacht der Wächter und schlägt Patarival mit dem Schwertknauf auf den Kopf.

Als Patarival die Sinne schwinden, hallen noch die letzten Worte der Wächter durch seinen Verstand: "Den wird keiner vermissen. Wirf ihn im Hafen ins Meer!"