Im Wind t�nzeln schwebend die Samen der ersten Pusteblumen.
Patarival geht den H�gel ausserhalb der Stadt hinauf, wo eine Gestalt - im Gegenlicht der Sonne nicht mehr als ein schwarzer Umriss - steht: Patarivals Vater.

Doch Patarival ist sich sehr bewusst, mit welch m�rrischem Gesicht sein Vater gerade auf die Idylle der endlos scheinenden, saftigen Wiesen blickt.
Es ist selten, dass sein Vater w�hrend einer Diskussion pl�tzlich aufsteht und geht.

"Vater?", beginnt Patarival.

"Ich bin dagegen und du wirst mich nicht umstimmen", brummt sein Vater, ohne sich umzudrehen.

"Du verstehst es nicht! Mitarival k�nnte noch am Leben sein! Mutter denkt..."

"Deine Mutter klammert sich an jeden Strohhalm! Das tun M�tter nun einmal. Sie hoffen bis zuletzt, ihr Kind k�nnte wohlauf sein, statt sich der Wahrheit bewusst zu werden! Du solltest es hingegen besser wissen!"

Sein Vater wendet sich um und sieht Patarival scharf an. Dann zeigt er auf die Stadt hinter ihm: Das einst friedliche St�dtchen liegt in Schutt und Asche.

"Sieh! Denkst Du, Dein Bruder ist das einzige Opfer? M�tter und V�ter haben ihre Kinder verloren! S�hne und T�chter ihre Eltern! - Keiner von Ihnen gibt sich der Illusion hin, sie k�nnten noch am Leben sein. Sie nehmen sich zusammen und bauen die Stadt wieder auf! - Und was tust du?"

Patarival sch�ttelt den Kopf ohne auf die Frage seines Vaters einzugehen. "Ich habe gesehen, wie sie einige lebend weg gebracht haben!"

"Ja, als du dich versteckt hast, statt ein Schwert in die Hand zu nehmen und die Stadt zu verteidigen! - Sieh dich doch an! Du bist ein Feigling, Patarival! - Ein Feigling und ein Schw�chling. Du bist nicht einmal f�r den Wiederaufbau etwas n�tze, was willst du schon gegen eine marodiernde Horde ausrichten! Geh zur�ck zu deinen nutzlosen B�chern und verschwende auch das n�chste Vierteljahrhundert deines Lebens!"

"Ich...", beginnt Patarival und senkt seinen Kopf, so dass sein Vater nicht die Tr�nen sehen kann.
Als Patarival seinen Blick wieder hebt, verschwimmt durch die Tr�nen das Gesicht seines Vaters. Von irgendwo in der Ferne dringen Schmerzen in seinen K�rper ein. Patarivals Vater zerfliesst zu einem Fremden Mann und die Schmerzen - vor allem die Kopfschmerzen - werden immer unertr�glicher.

"Vater? Wo bist du hin?", beginnt Patarival aber dann wird ihm gewahr, dass er nicht mehr zu Hause ist. "Hattest du Recht? Bin ich tats�chlich ein Schw�chling, Vater?"

Ganz weit entfernt h�rt er eine Stimme. Sie mag dem fremden Gesicht vor ihm geh�ren, aber Patarival h�rt nicht auf sie. Denn die Ohnmacht ruft viel s�sser und verspricht ihm, ihn von seinen Schmerzen zu befreien.
Und so gibt Patarival nach. - Doch nur f�r einen Moment.

"Nein, ich bin kein Schw�chling", murmelt Patarival.

Die Welt um ihn herum schwankt, jegliches Licht brennt in seinen Augen und in seinem Kopf ist ein H�mmern, als ob ein Specht auf seiner Schulter s�sse, aber Patarival nimmt all seine Kraft zusammen und versucht den Fremnden anzusprechen. Doch mehr als ein St�hnen verl�sst seine Lippen nicht mehr.

Der Fremde macht eine kurze beruhigende Geste und rennt dann zu einem Schiff.

Ein Schiff? - Will er mir helfen?

Patarival sieht dem Fremden nach und sp�rt das erste Mal seit mehreren Wochen Erleichterung.

"Hallloo!", h�rt er den Fremden rufen, "ich brauche Hillfee!! Hier ist ein Verletzter!"