Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#211127 27/01/06 06:40 PM
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Alrik zieht sich seine Zivilistenkleidung zurecht, rückt den Rucksack grade, und geht in bester Wandermanier auf das Tor zu, als ob nichts besonderes wäre. Im Gegenteil erweckt er den Eindruck, ein Stadtbewohner zu sein, der gerade von einer Wanderung wiederkommt.

Als er sich dem Tor nähert, sieht er dort zwei Wachen : Auch sie halten sich nicht mehr gerade und wachsam, wie es eigentlich sein sollte.

Kurz bevor er das Tor erreicht, sie er aus dem Waldrand schemenhaft einige Männer mit einem Handkarren und einem bepackten Esel kommen. Ehe er sich versieht, wird er auch schon durchgewunken.

Mistrauisch geworden, hält er sich unauffällig in der Nähe des Tores auf und beobachtet die Szene.

"Na, ihr zwei, wie geht's euch denn ?" grölt einer der Neuankömmlinge halblaut.

"G-gut, v-vielleicht ist's wärmer hier alsss bei eu-euch dort d-drausssen..." erwiedert einer der Wächter, nicht mehr ganz nüchtern. "I-ihr m-müssst ja gg-ganz schön schuften, um eu-euer Zeugs da ra-raus und hier re-rein zu kriegen ..." fügt er hinzu.

"Halts Maul!" flüstert ein anderer kurzgeschorener Neuankömmling mit gewohntem Befehlston kurz angebunden dem betrunkenen Wächter zu. Alrik sieht blanken Stahl kurz im Feuerschein der Torbeleuchtung aufblitzen.

"Sei still, Gyldenstern," erwiedert nachsichtig der andere, nicht ganz so betrunkene Wächter, "wir wollen hier kein Aufregen." Und zu den vier Neuankömmlingen gewendet, sagt er : "Macht euch durch hier, und verschwindet dann ! Die Wachablösung ist bei Sonnenaufgang, wißt ihr das nicht mehr ! Und das ist seehr bald ..."

"Machs gut, Rosenkranz," erwiedert der dritte der Neuankömmlinge mit einer etwas tieferen Stimme, "und sag Bescheid, wenn du etwas brauchst."

"Das werde ich bald nicht mehr brauchen," sagt der etwas nüchternere Wächter, "denn morgen Gehe ich in Pension " Dann habe ich genug, um endlich hier auf der Wache Schluß machen zu können !"

"Wie du meinst," erwiedert der dritte Neuankömmling, "dann werden wir uns wohl um einen Ersatz für dich umsehen müssen, wenn du hier Schluß gemacht hast. Und Gyldenstern wohl auch..." setzt er halb fragend hinzu.

"Ganz recht ! Und Gyldenstern macht auch Schluß ! Seine Leber verträgt das alles nicht mehr !"

Die vier Neuankömmlinge tauschen sich einige vielsagende Blicke aus. Dann gehen sie kurz winkend durch das Tor in die Stadt hinein und verschwinden in der Dunkelheit, während Alrik sich im Schatten gegen eine Mauer preßt. Hätten sie ihn entdeckt, wäre es wahrscheinlich aus mit ihm gewesen.

Als er sich von der Mauer löst, fällt ihm der Geruch auf. Er erkennt ihn zwar, kann ihn aber nicht zuordnen. Er weiß nur, daß dieser intensive, ja fast schon penetrante Geruch aus einem der abgedeckten und verschnürten Kisten kam, wohl entweder vom Handkarren oder von dem bepackten Esel.

Dann verschwindet auch er in der Dunkelheit, im Versuch, der Spur der Neuankömmlinge zu folgen ...


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#211128 28/01/06 11:09 PM
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Voller Anspannung hat Big Claw das Treiben am Tor verfolgt. Mit großer Erleichterung stellt sie fest, dass Alrik, ohne Probleme, durch das kleine Stadttor gegangen ist. Wobei ihr die Gespräche zwischen den Wachen und den merkwürdigen Menschen schon zu denken gibt. Trotzdem sieht sie keine bessere Gelegenheit, als jetzt durch das Tor zu gehen. Sie dreht sich zu Stone um.

„Wenn ihr soweit seid, dann sollten wir jetzt gehen. Die Wachen sind nicht besonders aufmerksam. Was wohl an ihrem Bierkonsum liegt und Alrik ist durchgekommen. Ich denke, wir sollten es so gestalten, wie wir es bei dem anderen kleinen Tor gemacht haben. Seid ihr bereit?“


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#211129 29/01/06 08:25 AM
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"Ja, es bleibt wohl keine andere Wahl." Stone legt der Elfe einen Arm um die Schulter und leise flüsternd als würden sie intimitäten untereinander austauschen nähern sie sich dem Tor. Das Paar erweckt ganz den Eindruck als würden sie überhaupt nicht darauf achten wer in ihrer Umgebung ist.


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#211130 29/01/06 05:05 PM
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„Haach, d-da sch-schau aan, swei verliebte T-T-Turteltäubchen. W-wo kommen w-wir d-denn sooo früh her, hm?“ Gyldenstern schwankt leicht, als er auf Big Claw und Stone zu geht. Während Beide noch überlegen, was jetzt zu tun ist, tritt Rosenkranz dazwischen. „Lass gut sein, Gyldenstern, die Zwei kommen wohl von einem Spaziergang und wollen nun nach Hause.“ Er mustert Stone und Big Claw genauer, „kenne ich euch nicht? Wartet mal.“ Rosenkranz will in das Wachhäuschen, was nun wiederum Gyldenstern dazu veranlasst dazwischen zu gehen. „Kum-pel, is schon i-in Or-dnung, hicks, ich kenn die. S-suchen sisch immer, hicks, nen Pl-Pläschen im Wald, hi hi hi. Hu-husch n-nach Haus, be-bevor ihr vermisst werdert, hicks.“ Skeptisch sieht sein Kollege die Beiden noch einmal an, „wenn du meinst, dann macht, dass ihr weiterkommt.
Stone nickt Rosenkranz freundlich zu und schiebt die Elfe in die Stadt. Schnell suchen sie die Straße, die direkt zum Hafen führt. Schon sind die ersten Arbeiter unterwegs.

„Wir müssen uns beeilen, der Sonnenaufgang steht kurz bevor und wir sollten auf dem Schiff sein, bevor es richtig hell ist“, schnellen Schrittes geht Big Claw neben Stone. Unbehelligt kommen vorwärts. „Da seht, da vorne ist das Schiff. Wir haben es geschafft.“ Bei der Wache angekommen, nennt die Elfe das Losungswort und sie können an Bord gehen.


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#211131 29/01/06 05:51 PM
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Patarival befürchtet, erneut vom Weg abgekommen zu sein.
Fährtenlesen ist nicht unbedingt eine seiner Stärken. In den letzten Stunden (oder zumindest kommt es ihm wie Stunden vor) ist er mehr oder weniger in die Richtung gestolpert, aus denen die Pferde geloppiert sind.

Doch dann bemerkt er, dass der Wald sich langsam lichtet. Zwischen den Bäumen glaubt er, Lichter gesehen zu haben.
Er betet, es möge sich nicht um die ruhelosen Seelen verlorerener Kinder sein und geht darauf zu ohne auf den Boden zu sehen - aus Angst, er könnte die Lichter aus den Augen verlieren.

Dann sind die Umrisse eine ummauerten Stadt in der Dunkelheit erkennbar.
Eine Stadt!

Patarival tritt in den Lichtschein einiger Fackeln, die das Stadttor beleuchten. Er sieht einige müde Wachen. Sofort versucht er sie anzusprechen.
Die Wachen sehen ihn allerdings nur verwirrt und zunehmend misstrauischer an. Sie haben ihn wohl nicht verstanden. Einer der Wachen lässt seine Hand langsam zu dessen Schwert gleiten.

Verwirrt versucht es Patarival in einer anderen Sprache. Doch der Blick, den sich die Wachen gegenseitig zuwerfen, sagt ihm, dass sie auch diese Sprache nicht verstanden haben.

Ohne grosse Hoffnungen versucht es Patarival in der letzten Sprache, die er beherrscht und bringt ein - mit starkem Akzent gestammeltes - "Entschuldigt, ich habe mich verirrt" hervor.

"Verirrt, eh?", grunzt einer der Wachen - offensichtlich der nüchterne von beiden.

"Ja", antwortet Patarival mit heftigem Nicken, "ich komme aus..."
Doch der Wächter unterbricht ihn. "Mir egal, woher du kommst! Was willst Du hier?"

"Ich suche eine Unterkunft... nur für eine Nacht, dann bin ich wieder weg!"

"Hast Du überhaupt Geld, Kleiner?"

Doch Patarival braucht nicht mehr zu antworten, denn die beiden Wächter haben ihn bereits in die Zange genommen und einen Lederbeutel von seinem Gürtel weggerissen.
Darin sin einige klimpernde Goldstücke, die wohl die Wächter nie zuvor gesehen haben, denn erst der alte Beisstest lässt ihre Augen aufleuchten.

"Was soll das?", zetert Patarival, "Das ist meines!"

"Nicht mehr, Kleiner!", lacht der Wächter und schlägt Patarival mit dem Schwertknauf auf den Kopf.

Als Patarival die Sinne schwinden, hallen noch die letzten Worte der Wächter durch seinen Verstand: "Den wird keiner vermissen. Wirf ihn im Hafen ins Meer!"

#211132 29/01/06 11:25 PM
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Gelangweilt sitzt Chumana auf dem Dach eines Hauses und beobachtet das Treiben am Stadttor. Seit dieser kopflose Haufen von Taugenichtsen den Leuchtturm verlassen hatte, verbrachte sie nun schon ihre Zeit damit, sie zu beobachten. Dabei taten sie nichts anderes, als ziellos durch die Gegend zu rennen. Dummerweise teilten sie sich auch noch in Grüppchen auf, so dass sie eine Menge magische Kraft darauf verschwenden musste, alle halbwegs im Auge zu behalten. Na ja, zugegeben, ein Einhorn zu sehen war schon mal eine amüsante Abwechslung gewesen. Auch der magische Blick in die Akademie war recht erheiternd gewesen, auch wenn er einen Großteil ihrer magischen Kraft aufgezehrt hatte. Die Magier hatten ihr Haus nicht schlecht gesichert. Aber auch nicht gut genug für sie. Es war doch wieder mal typisch, dass dieser Kerl im schwarzen Umhang beinahe das ganze Haus aufgeweckt hätte. Sie würde sowieso nie verstehen, warum die anderen Völker Männer frei rumlaufen ließen. Dabei wusste doch jedes Kind, dass sie den Verstand von Eseln besaßen und zu ihrer eigenen Sicherheit weggeschlossen werden sollten.

„Taugen nur zum Arbeiten und machen mehr Ärger als sie wert sind“, murmelt sie vor sich hin, während sie sich erhebt um, dem Grüppchen zu folgen. „Wie lange soll ich meine Zeit eigentlich noch damit verschwenden, diesen Landstreichern hinterherzuspionieren? Gefährlich sollen die sein, dass ich nicht lache. Senil wird diese alte Kröte. Warum kann sich die alte Vettel nicht einfach selber mit ihren Blitzen in die Unterwelt befördern. Ich habe keine Lust mehr, mich zu verstecken und diesen Trotteln hinterherzulaufen.“
Seufzend macht sie sich daran, hinunter auf die Straße zu klettern. Kaum berührt ihr Fuß den Boden, als ein Neuankömmling am Stadttor ihre Aufmerksamkeit erregt. Den Kerl hatte sie doch im Wald gesehen, als sie nach der Gruppe Ausschau gehalten hatte. „Hätte nicht gedacht, dass der es bis hierher schafft.“ Chumana kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Aber viel weiter wohl auch nicht, wie mir scheint.“ Gelangweilt schleicht sie der Gruppe hinterher, dreht sich aber nach ein paar Schritten schulterzuckend wieder um. „Was soll’s? Die gehen sowieso zum Meer, auf dieses Langohrenschiff. Ein wenig Abwechslung wird mir gut tun.“

Mit einem aufreizenden Lächeln schlendert sie auf das Stadttor zu. „Entschuldigung?“ Chumana schenkt den Wachleuten ihr verführerischstes Lächeln und einen treuherzigen Blick aus ihren olivgrünen Augen. „Ich bin neu hier in der Stadt und suche eine Unterkunft. Könnt ihr mir vielleicht den Weg zu einem Gasthaus weisen?“ Berechnend stellt sie sich so, dass der Lichtschein der Fackeln auf ihr goldblondes Haar fällt und ihren kaum verhüllten Körper in ein geheimnisvolles Licht- und Schattenspiel taucht. Oh ja, Männer haben wirklich den Verstand von Eseln. Und selbst dieses bisschen setzt beim Anblick einer Frau ganz aus. Das hatte sie schnell gelernt, bei ihren Reisen in die Außenländer ihrer Heimat. Und auch diesmal verfehlt das Spielchen nicht seine Wirkung. Der besinnungslose Mann am Boden ist vergessen. Wie zwei sabbernde Hündchen torkeln sie auf sie zu, bemüht einen starken und wichtigen Eindruck zu erwecken. Was in ihrem Zustand noch lächerlicher wirkt als üblich. Langsam taumeln sie auf sie zu, direkt in ihr Verderben. Mit einem einladenden Lächeln lässt sie es zu, dass einer der beiden den Arm um sie legt.

„N-na Schätz-chen.“ Der Mann stützt sich schwer auf ihre Schultern, um nicht umzufallen. „W-wenn du, al-so, w-wenn du wilscht, d-dann kannste bei mir, ich meine...“
Chumana lächelt aufmunternd und streicht zärtlich mit dem Handrücken über seine Wange.
„Autsch! Du L-luder hast mi-mich ge-gekratzt mit deinem R-ring.“ Der Wachmann torkelt ein paar Schritte zurück und betastet mit den Fingern einen blutigen Riss auf seiner Wange.
„Oh, das tut mir jetzt aber leid.“ Chumana grinst den Wachmann triumphierend an. Der schaut sie einen Moment irritiert an. Dann weiten sich seine Augen entsetzt, er fasst sich an die Kehle und bricht röchelnd zusammen.
„Was ist denn jetzt los?“ Der andere Wachmann schaut fassungslos zu, wie sich sein Kamerad röchelnd im Staub wälzt.
Lächelnd dreht Chumana sich zu dem anderen Wachmann um. „Ich glaube, er verträgt das Gift an meinem Ring nicht.“ Dann rammt sie ihren Wanderstab dem immer noch verdutzten Mann zwischen die Beine. Als dieser sich vor Schmerz zusammenkrümmt, schickt sie ihn mit einem weiteren kräftigen Schlag auf den Kopf ins Reich der Träume. „Männer, bis an die Zähne bewaffnet, aber absolut wehrlos, wenn sie ein paar nackte Beine sehen.“ Zufrieden mit sich zückt sie ihren Dolch, schneidet dem besinnungslosen Wachmann die Kehle durch und nimmt den Geldbeutel des Fremden an sich.

Dann wendet sie sich dem besinnungslosen Fremden zu. Rasch überzeugt sie sich davon, dass er keine schwereren Verletzungen davongetragen hat, dann steckt sie ihm die Geldbörse unter unverständlichem Gemurmel wieder zu.
„Heute ist dein Glückstag, Freundchen.“ Chumana packt den Besinnungslosen am Kragen und schleift ihn hinter sich her. „Du wirst zwar morgen ein paar recht unangenehme Kopfschmerzen haben, aber du wirst überleben.“ Unsanft zerrt sie den regungslosen Körper die Straße entlang. Den wenigen Passanten, die ihr begegnen, schenkt sie ein entschuldigendes Lächeln und macht ein paar Scherze darüber, dass ihr Mann mal wieder zu tief ins Glas geschaut habe und dass er was erleben könne, wenn er wieder nüchtern wäre.

Unbehelligt erreicht sie den Hafen und lässt ihre Last in der Nähe des Langohrenschiffes fallen. Wenn es hell wird, werden die Langohren den Besinnungslosen leicht sehen können, falls dieser Einhornfreund nicht vorher schon über ihn stolpert. Und so wie sie die Langohren und diese nervenden Landstreicher einschätzt, die sie beobachten muss, werden sie sich umgehend um den Unglücklichen kümmern.

#211133 30/01/06 09:07 AM
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Stone will nach der kurzen Vorstellung fragen ob ihre Gefährten schon an Bord sind.
Aber kaum das er angesetzt hat hört er von der Seeseite des Schifes eine bekannte Stimme rufen.
Lächelnd verkündet er "dort kommt Lufilados Serpentinenflieger, ein Drache. Auch er gehört zu uns."
Auf die ankunft von Big Claw und Stone hatten die wachhabenden Elfen zurückhaltend ja fast gelangweilt reagiert. Aber die ankündigung eines Drachen lässs die Elfen erstaunt und besorgt um sich blicken. Sie wissen wohl nicht ob ihr Schiff groß genug ist dieser Gedanke lässt Stone grinsen.


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#211134 30/01/06 05:26 PM
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Die Stimme des wachhabenden Offiziers schallt über das Schiff, "Läufer, Meldung an den Kapitän!"

Die gesamte Besatzung starrt in Richtung der Herkunft dieser krächzend, zischenden Stimme.

Earendur schreckt aus dem Schlaf auf, als es heftig an seine Tür klopft. Ein schneller Blick aus dem Kajütfenster, das erste Licht des Tages schimmert. Er hatte befohlen ihn zu wecken falls Fürst Aglandil und sein Begleiter nicht bis Sonnenaufgang zurück sind. Bevor er noch 'Herein' rufen kann, fliegt die Tür auf und ein atemloser Meldeläufer stösst, ohne sich mit den üblichen Ehrenbezeugungen aufzuhalten, hervor "Ein Drache auf dem Schiff!"

Earendur vergisst die Maßregelung, die ihm auf der Zunge liegt, und springt aus dem Bett und in die Stiefel. Im Laufen zieht er sich seine Jacke über. Auf dem Niedergang hört er die Stimme des Wachhabenden, "Warum kam keine Meldung vom Ausguck? Seid ihr blind und stumm geworden da oben? Ihr kriegt eine Extra-Wache zum Üben!" Das erinnert ihn, dass er seine Würde als Kapitän nicht vergessen darf. Gemessenen Schrittes betritt er das Deck und schaut sich um.

Alle starren in den Himmel. Am Laufsteg stehen die Prinzessin von Mogador und ein großer, breitschultriger Mensch, ebenfalls zur Seeseite schauend. Etwas spät erklingt ein "Käpt'n auf der Brücke!", worauf der Wachhabende auf Earendur zueilt um Meldung zu machen, aber der winkt ab, denn in diesem Moment sieht er den Drachen an der Reling.

Last edited by GlanceALot; 31/01/06 05:01 PM.

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#211135 30/01/06 09:30 PM
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Die Sonne erhebt sich rotgolden über den Rand des Horizontes, als Alrik durch die Gassen der Stadt Rechem schleicht. Irgendwo kräht ein Hahn. Die Neuankömmlinge mit dem penetranten Geruch sind so geräuschlos, wie möglich vor ihm durch die Gassen gewandert. Sie hatten Stoff um die Hufe des Esels und um die Räder des Handkarrens gewickelt, um nicht zuviel Aufsehen zu erregen, solange es noch dunkel war. Das ermöglichte ihnen, fast ungesehen durch die Stadt zu wandern.

Alrik ärgert sich, daß er immernoch seione Zivilkleidung anhat. So wirkt er wie ein unbescholtener Bürger und kann daher nicht den Bettler, der dort am Straßenrand sitzt, ausfragen. Nun ... vielleicht doch ...

Er kniet sich zu ihm hin, und fischt ein Geldstück aus einer seiner Taschen, das er langsam, und gut sichtbar in seiner Hand rollt.
"Ich grüße dich, Wächter der Nacht ! Sag mir, was hast du gesehen ?" Dieser Spruch klingt etwas theatralisch, aber genau das ist es, was Alrik will.

Der Bettler, dem man seinen Stolz ansieht, blickt ihm offen ins Gesicht. Er weiß, daß er als Informant wertvoll sein kann. Er ist zwar nur ein Bettler, aber sich seines Wertes in der Unterwelt durchaus bewußt. Vielleicht ist er sogar ein Doppelagent ?

Er blinzelt zwei Mal kurz, bevor er sagt : "Diesen Wagen mit dem Geruch suchst du ? Ja, die sind hier vorbeigekommen. Ungewöhnlich sowas. Kommennicht oft hier vorbei. Aber den Geruch ... könnte ich jederzeit wiedererkennen. Ich roch ihn in anderen Teilen der Stadt ..."

"Schmuggler ? Was wollen sie hier ?" fragt Alrik in unschuldig klingendem Ton, während er diese Fakten speichert.

"Ja ... ja, sie schmuggeln. Seltenes Zeuchs. Verkauft sich gut. Oberhalb wie Unterhalb. Seltenes verkauft sich immer gut."

"Wo gehen sie hin ?"

"Weiß nich. Sie ziehen durch verschiedene Gassen. Von uns weiß es keiner, die Unterhalb wissen vielleicht mehr. Aber mit denen komme ich selten in Kontakt.
Nein, nein, ich weiß nichts. Aber am Hafen, da sind auch welche ..."

In der Nähe bellt ein Hund. "Danke," flüstert Alrik, "du warst ein guter Bürger !" Er gibt ihm das Geldstück.

Dann richtet er sich auf, und geht davon, während zwei Katzen schreiend durch ie Gasse laufen. Der Bettler wiegt sich ein paar Mal hin und her, bis er das Geldstück einsackt.

Von einer anderen Seite kommt ein kurzgeschorener Mann daher. Er beugt sich zu dem Bettler hin. "Und, was wollte er ?"
"Er sucht diese Schmuggler. Ich habe ihm gesagt, was ich wußte, und das war nicht viel."
"Diese Schmuggler machen mir langsam Sorgen. Ihre Preise sind zu hoch. Wir müssen langsam etwas unternehmen !"
"Das mag stimmen, aber mich geht der Kram nichts an. Sie kommen hier viel zu oft vorbei, als daß es gesund für mich wäre, mehr darüber zu wissen."
"Da hast du wahrscheinlich recht," antwortet der Mann, während er sich den Bart krault. "Ich bin dann wieder unterwegs. Wenn der Typ mehr wissen will, schick ihn zum Marktplatz. Du kennst das Erkennungszeichen. Vielleicht kann er uns noch nützlich sein."
"Gut, mache ich. Und nun gehe ich schlafen !"

Beide Männer richten sich auf, und gehen in verschiedene Richtungen weg, der Bettler zum Armenhaus, der Mann zum Marktplatz. Ein zweiter Hahn kräht.

Alrik kommt am Hafen an. Er hatte die Spur nicht mehr finden können, und sich statt dessen zurück zum Hafen aufgemacht.

Im Winkel einer Ecke neben einem Scuppen, vom Pier her kaum zu sehen, von dem Elfenschiff dafür umso deutlicher, findet er einen bewußtlosen und verletzten Mann. Er ist verletzt, aber zum Glück nicht schwer.

Was tun ? Der Mann liegt hier, in ungewöhnlicher Kleidung ... Er braucht Hilfe.

Alrik versucht ihn zu wecken, erntet aber nur Stöhnen. Als der Fremde seine Augen öffnet, und ihn sieht, stellt Alrik fest, daß jener seine Augen vor Überraschung weitet. Als nächstes wird Alrik von einem unverständlichen Redeschwall überflutet. Dann bricht der Mann wieder zusammen.

Alrik wendet sich dem Schiff zu.

Ein erneutes Stöhnen zwingt ihn, den Blick vom Schiff abzuwenden. Der Fremde kommt wieder zu sich. Alrik seufzt. Dann läuft er schnell zum Schiff hinüber.

„Hallloo !“ ruft Alrik zum Schiff hinüber, „ich brauche Hillfee !! Hier ist ein Verletzter !“

Last edited by AlrikFassbauer; 31/01/06 12:06 AM.

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#211136 30/01/06 10:26 PM
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Im Wind tänzeln schwebend die Samen der ersten Pusteblumen.
Patarival geht den Hügel ausserhalb der Stadt hinauf, wo eine Gestalt - im Gegenlicht der Sonne nicht mehr als ein schwarzer Umriss - steht: Patarivals Vater.

Doch Patarival ist sich sehr bewusst, mit welch mürrischem Gesicht sein Vater gerade auf die Idylle der endlos scheinenden, saftigen Wiesen blickt.
Es ist selten, dass sein Vater während einer Diskussion plötzlich aufsteht und geht.

"Vater?", beginnt Patarival.

"Ich bin dagegen und du wirst mich nicht umstimmen", brummt sein Vater, ohne sich umzudrehen.

"Du verstehst es nicht! Mitarival könnte noch am Leben sein! Mutter denkt..."

"Deine Mutter klammert sich an jeden Strohhalm! Das tun Mütter nun einmal. Sie hoffen bis zuletzt, ihr Kind könnte wohlauf sein, statt sich der Wahrheit bewusst zu werden! Du solltest es hingegen besser wissen!"

Sein Vater wendet sich um und sieht Patarival scharf an. Dann zeigt er auf die Stadt hinter ihm: Das einst friedliche Städtchen liegt in Schutt und Asche.

"Sieh! Denkst Du, Dein Bruder ist das einzige Opfer? Mütter und Väter haben ihre Kinder verloren! Söhne und Töchter ihre Eltern! - Keiner von Ihnen gibt sich der Illusion hin, sie könnten noch am Leben sein. Sie nehmen sich zusammen und bauen die Stadt wieder auf! - Und was tust du?"

Patarival schüttelt den Kopf ohne auf die Frage seines Vaters einzugehen. "Ich habe gesehen, wie sie einige lebend weg gebracht haben!"

"Ja, als du dich versteckt hast, statt ein Schwert in die Hand zu nehmen und die Stadt zu verteidigen! - Sieh dich doch an! Du bist ein Feigling, Patarival! - Ein Feigling und ein Schwächling. Du bist nicht einmal für den Wiederaufbau etwas nütze, was willst du schon gegen eine marodiernde Horde ausrichten! Geh zurück zu deinen nutzlosen Büchern und verschwende auch das nächste Vierteljahrhundert deines Lebens!"

"Ich...", beginnt Patarival und senkt seinen Kopf, so dass sein Vater nicht die Tränen sehen kann.
Als Patarival seinen Blick wieder hebt, verschwimmt durch die Tränen das Gesicht seines Vaters. Von irgendwo in der Ferne dringen Schmerzen in seinen Körper ein. Patarivals Vater zerfliesst zu einem Fremden Mann und die Schmerzen - vor allem die Kopfschmerzen - werden immer unerträglicher.

"Vater? Wo bist du hin?", beginnt Patarival aber dann wird ihm gewahr, dass er nicht mehr zu Hause ist. "Hattest du Recht? Bin ich tatsächlich ein Schwächling, Vater?"

Ganz weit entfernt hört er eine Stimme. Sie mag dem fremden Gesicht vor ihm gehören, aber Patarival hört nicht auf sie. Denn die Ohnmacht ruft viel süsser und verspricht ihm, ihn von seinen Schmerzen zu befreien.
Und so gibt Patarival nach. - Doch nur für einen Moment.

"Nein, ich bin kein Schwächling", murmelt Patarival.

Die Welt um ihn herum schwankt, jegliches Licht brennt in seinen Augen und in seinem Kopf ist ein Hämmern, als ob ein Specht auf seiner Schulter sässe, aber Patarival nimmt all seine Kraft zusammen und versucht den Fremnden anzusprechen. Doch mehr als ein Stöhnen verlässt seine Lippen nicht mehr.

Der Fremde macht eine kurze beruhigende Geste und rennt dann zu einem Schiff.

Ein Schiff? - Will er mir helfen?

Patarival sieht dem Fremden nach und spürt das erste Mal seit mehreren Wochen Erleichterung.

"Hallloo!", hört er den Fremden rufen, "ich brauche Hillfee!! Hier ist ein Verletzter!"

#211137 31/01/06 12:11 AM
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Während Alle auf den unerwartet auftauchenden, und vor Allem für die Elfen, unerwartend aussehenden 'Drachen' starren, ertönt ein Hilferuf vom Pier.

Earendur wirft einen schnellen Blick über die andere Reling, und erkennt Alrik. Schnell entschlossen befiehlt er der Wache am Laufsteg, "Helft ihm, und bringt den Verletzten an Bord!".

Dann wendet er sich wieder der Seeseite zu.

Last edited by GlanceALot; 31/01/06 11:50 AM.

In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#211138 31/01/06 08:21 AM
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Währenddessen im zentralen Wachhaus der Stadtwache...

"Doppelpatrouillen auf allen Routen!" donnert Feldwebel Dranner. "Und wenn ich 'alle' sage, meine ich wirklich alle - auch die, die ihr sonst vermeidet! Die Tore werden geschlossen, und auch hier meine ich alle Tore! Keiner verlässt die Stadt oder kommt herein! Verdoppelte Posten auf den Mauern! Den Hafenbereich abriegeln! Ach - und Urlaubssperre für alle! Sämtliche Wächter haben sich sofort zum Dienst zu melden - egal, was sie gerade anstellen! Ausführung, Soldat!"

Der junge, atemlose Mann, der vor dem Feldwebel steht, salutiert zackig.
"Ja, Herr! Übrigens bin ich Wächter, kein Soldat, Herr!"
Im Gesicht des Feldwebels flackert es kurz. "Wir sind im Ausnahmezustand, Soldat! Wächter werden jetzt zu Soldaten!"

Mit erstaunlich blassem Gesicht salutiert der junge Mann ein weiteres Mal, bevor er hastig seinen Befehlen nachkommt. Kaum ist er verschwunden, fliegt die schwere Holztür auf, die die Wachstube von den Räumlichkeiten des Leutnants trennt, und der grobschlächtige Leutnant kommt hemdsärmelig herein.

"Was ist hier los, Feldwebel? Warum hast du mich wecken lassen? Was hat das Geschrei zu bedeuten?" knurrt er ungehalten.

Der Feldwebel salutiert. "Wir haben zwei weitere Morde, Herr!"
"Soso, wieder zwei, wie?" brummt der Leutnant gähnend und versucht, den Schlaf aus dem Kopf zu schütteln. "Wen hat es diesmal erwischt? Wieder jemanden aus dem Hafenviertel, nehme ich an? Oder den neuen Leuchtturmwärter?"
"Herr, es waren zwei Wächter!" meldet der Feldwebel mit versteinerter Miene.
Auch der Leutnant erstarrt. Der Mord an Bürgern der Stadt war das eine - aber wenn Wächter umgebracht wurden, wurde sofortiges Handeln notwendig. Man durfte nicht erlauben, das irgendjemand die Autorität des Gesetzes derart in Frage stellte. Ein solcher Vorfall konnte und durfte nicht stillschweigend hingenommen werden.

"Die Wachablösung fand Gyldenstern und Rosenkranz am kleinen Tor." fährt der Feldwebel fort. "Der Mord muss erst vor kurzem geschehen sein, denn ihr Blut war noch warm! Beide Männer standen kurz vor der Pensionierung und..."
"Das sentimentale Gefasel will ich nicht hören!" unterbricht ihn der Leutnant, was ein kurzes Zucken im Gesicht des Feldwebels hervorruft. Sichtlich mit der Situation überfordert, greift er sich hilflos an den Hals. "Ja, Feldwebel, dann... veranlasse das Nötige..."
"Ich habe bereits Anweisungen gegeben, den Ausnahmezustand auszurufen! Alle Posten und Patrouillen werden zur Stunde verdoppelt, und die Stadt wird abgeschottet!"
"Sehr gut!" nickt der Leutnant.
"Ich würde weiterhin vorschlagen, die Miliz unter unser Kommando zu stellen, Herr! Wir können die Männer gut gebrauchen, und ich habe sie lieber unter mein... unseren Händen. Womöglich richten sie sonst nur Schaden an und behindern uns bei der Arbeit!"
"Ausgezeichnet!" strahlt der Leutnant, offensichtlich sehr angetan von der Vorstellung, auch noch die Miliz zu befehligen.
"Mir fehlen dazu die Befugnisse, Herr! Vielleicht solltet Ihr mit dem Oberkommandierenden reden, Herr! Nur Offiziere können derartige Unterstützung anfordern! Ihr könntet mir die ordinären Dinge hier vor Ort überlassen und Euch ganz um die wirklich wichtigen Angelegenheiten kümmern - die Miliz übernehmen, den Herzog in Kenntnis setzen und so..."
"Ich weiß, was zu tun ist!" erwidert der Leutnant scharf. Doch der Glanz in seinen Augen zeigt, dass ihm der Vorschlag seines Untergebenen zusagt.
"Feldwebel, während ich mich um das Oberkommando und den Herzog kümmere, hast du hier das Kommando! Kümmere dich um alles Nötige! Na los, Mann, wegtreten!"
Mit einer scharfen Bewegung, die fast den Anschein erweckt, als wäre der Leutnant vor seinem Feldwebel weggetreten, verschwindet der grobschlächtige Vierschroth in seinen Räumlichkeiten. Dumpf fällt die schwere Tür ins Schloss, und Feldwebel Dranner atmet aus.

"Den hast du schön eingewickelt!" lacht ein Gefreiter, der im Hintergrund stand. "'Die wirklich wichtigen Angelegenheiten! So ein Schlitzohr! Er wird tagelang beschäftigt sein, um die Miliz unter sein Kommando zu kriegen! Die wollen sich doch nicht von dem in die Suppe spucken lassen!"

Feldwebel Dranner wirkt müde und abgespannt, als er sich schwer auf den Tisch der Wachstube stützt.
"Vielleicht nicht tagelang, aber wenigstens einige Stunden." seufzt er. "Zeit genug, um Schritte zu unternehmen. Sobald die Morde bekannt geworden sind - und das werden sie -, wird der Mob zum Hafen ziehen. Wenn der Leutnant das Sagen hätte - dann kann keiner mehr für die Sicherheit der Elfen garantieren! Der Mob würde sie samt ihres Schiffes verbrennen, und die Stadtwache würde unter seinem Kommando nur zuschauen!"

Der Gefreite nickt langsam. "Du willst den Hafen abriegeln, um die Elfen zu schützen?"
"Sie sind den meisten hier verhasst, und viele würden sie lieber tot sehen. Schon vorher hat man sie für die Morde verantwortlich machen wollen - und das nicht nur hinter vorgehaltener Hand! Zwei neue Tote, und dann auch noch Wächter - du kennst die Macht des Mobs! Sie brauchen keine Beweise, um jemanden für schuldig zu erklären..."
"Du glaubst nicht, dass es die Elfen waren, nicht wahr?"
Der Feldwebel schüttelt vehement den Kopf.
"Warum sollten sie das tun? Es gibt nicht einen Hinweis, das sie ihre Hände im Spiel haben - und solange es diese nicht gibt, sind sie für mich unschuldig. Ich werde nicht zulassen, dass sie wegen Vorurteilen für Dinge verurteilt werden, die ihnen nicht nachgewiesen werden können! Verdammt, wir sind die Wache! Wir sind nicht nur dazu da, Leute zu verhaften, sondern auch sie zu beschützen!"

Nachdenklich blickt der Gefreite zu seinem Vorgesetzten, der gleichzeitig ein enger Freund von ihm ist. "Nicht alle Wächter sind dieser Meinung!" wirft er ein. "Einige von ihnen würden dem Mob wahrscheinlich liebend gern die Fackeln reichen, mit denen sie die Elfen verbrennen können."

"Ich weiß." seufzt der Feldwebel. "Wir werden nur Leute am Hafen postieren, die verlässlich sind. Und dann können wir nur das Beste hoffen..."
"Du hast den Ausnahmezustand ausgerufen, weil du eine Eskalation verhindern willst, nicht wahr? Weil du die Elfen vor der Wut der aufgebrachten Meute schützen willst, stimmts?"
Der Feldwebel nickt stumm. "Manchmal müssen wir uns auch vor uns selbst schützen. Die beiden Wächter - Gyldenstern und Rosenkranz - sie hatten Familie, nicht wahr?"

Das Gesicht des Gefreiten verzieht sich. "Ja, beide. Rosenkranz hat eine bildhübsche Tochter und zwei wunderschöne Enkelkinder. Seine Frau arbeitet in der Wäscherei. Und Gyldenstern hat zwei Söhne, und seine Frau macht den Haushalt."
"Hat sie schon jemand informiert?"
"Dazu war noch keine Zeit - meine Güte, es ist eben erst passiert!"

Der Feldwebel seufzt erneut und lässt die Schultern hängen. "Jemand muss es ihnen sagen. Ich schätze, das bleibt wieder mal an mir hängen. Aber besser, sie erfahren es durch die Wache als durch den Mob..."

#211139 31/01/06 09:25 AM
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Glance wacht auf.

Im Bewußtsein sicherer Unterkunft und Bewachung hat er tiefer und fester geschlafen als je in den letzten Wochen.

Irgendetwas hat ihn trotzdem geweckt - ja, hektisches Poltern auf dem Niedergang vor seiner Tür, als wenn einer stolperte, weil er in Eile eine Stufe verpasst hat. Eine Stimme hallt durch die dünne Kajütentür, "Ein Drache auf dem Schiff".

"Lu kommt!" denkt Glance sofort, und tatsächlich spürt er LuSers Aura über sich. Er schwingt die Beine aus der Koje und streckt sich - diese Koje war nicht für Jemanden seiner Länge gebaut worden.

Er ordnet seine Kleidung, ergreift gewohnheitsmäßig das Tilúvemaegsil, und begibt sich an Deck.

Last edited by GlanceALot; 31/01/06 05:03 PM.

In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#211140 31/01/06 10:27 AM
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Tork Emada betritt sein Geschäftszimmer und wirft einen grimmigen Blick auf Jambond und Papparaz.

"Was ist?" brummt er kurzangebunden.

"Verzeiht, dass wir euch noch vor dem Morgenritual stören, aber in der Stadt ist es zu Todesfällen gekommen", sagt Papparaz unterwürfig.

"Na und?" Torks Blick wird drohend. "Ihr weckt mich doch nicht etwa weil wieder ein paar von dem abergläubischen Hafengesindel auf angeblich mysteriöse Weise ins Jenseits geschickt wurden?"

"Nein", antwortet jetzt Jambond gelassen. "Es ist schlimmer. Die Wachen am kleinen Nordtor wurden tot aufgefunden - Einzelheiten weiß ich noch nicht. Aber die Wache ist mobilisiert, die Tore werden geschlossen, das Hafenviertel abgeriegelt und die Patrouillen verstärkt".

Tork ist mit einem Schlag wach.

"Unsere Besucher?" fragt er.

Jambond schüttelt den Kopf. "Soweit unser Beobachter am Hafen mitgekriegt hat, sind die einige Zeit vor Sonnenaufgang am Schiff angekommen - und sie schienen vom Süden der Stadt zu kommen, wo die Akademie ist. Aber gesichert ist das nicht".

"Da wäre noch etwas", wirft Papparaz ein. "Ich weiß nicht ob es wichtig ist".

"Alles ist wichtig", betont Emada. "Jedes noch so kleine Teil kann ein Glied in der Kette der Erkenntnis sein - sprecht!"

"Ganz kurz vor Sonnenaufgang hat eine weibliche Gestalt - keine genaue Beschreibung, leider - einen bewußtlosen Mann, der Kleidung nach offensichtlich nicht von hier, in Sichtweite des Elfenschiffes abgelegt, und ist dann verschwunden".

Tork überlegt.

"Alle Informanten alarmieren - ich will alles über den Mann und die Frau wissen. Papparaz, erledigt das!" Papparaz nickt und verlässt schnell den Raum.

"Dieser beschränkte Anführer der Stadtwache wird sich fürchterlich aufspielen, und alle mögliche Verstärkung wollen um sich wichtig zu machen. Darum kümmere ich mich lieber selbst. Ihr, Jambond, seht zu, dass ihr Einzelheiten über den Tod der Wachen herausfindet. Es mögen nicht unsere Gesprächspartner gewesen sein, aber vielleicht ihre geheimnisvollen 'Gefährten'. Vielleicht war es auch nur einfach ein Streit unter den Schmugglern - die Wachen am kleinen Tor könnten zu gierig geworden sein". Auch Jambond zieht sich zurück.

Tork Emada bleibt allein zurück und grübelt.


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#211141 31/01/06 12:49 PM
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Die Wache - ein "See-Elf", wie Alrik unwillkürlich denkt - kommt die Planke zum Hafen herunter, nickt Alrik kurz zu, und hilft ihm, den Verletzten zu bergen.

Gemeinsam schleppen sie ihn auf das Schiff.

Nach kurzem Überlegen deutet der Elf die Richtung an : "Hier lang, ins Lazarett !"
In der kleinen Krankenstation wird der Verletzte vorsichtig auf ein Bett gelegt, dann läuft der Elf los, um den Schiffsheiler zu rufen.

Während Alrik am Eingang zum Lazarett auf den Heiler wartet, kommt Glance vorbei. "Was ist los ?" fragt Alrik ihn.

Last edited by AlrikFassbauer; 31/01/06 12:50 PM.

When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

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#211142 31/01/06 02:09 PM
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"LuSer ist angekommen", antwortet Glance beiläufig.

Dann sieht er einen Elf eilig herankommen, der Alrik resolut auf die Seite schiebt, und sich einem offensichtlich verletzten Manne im Raum hinter diesem widmet. Glance wirft einen Blick auf ihn, aber der Mann ist ein Fremder.

"Kommt mit - bessser wenn Lu bekannte Gesichter sieht", fordert er Alrik auf, und geht voraus an Deck.


Last edited by GlanceALot; 31/01/06 02:10 PM.

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#211143 31/01/06 02:49 PM
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Schmunzelnd hat die Elfe die Reaktionen der Schiffsbesatzung beobachtet. Nun wendet sie sich wieder der Reling zu und drückt ganz fest Stone's Arm.

"Sehr ihr, Lu hat es geschafft. Wir können sehr stolz auf ihn sein."


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#211144 31/01/06 02:55 PM
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"Nicht besonders höflich", denkt Lu, nachdem ihn die Schiffsbesatzung zwar seit längerem anstarrt, aber immer noch nicht begrüßt hat. "Klappt wirklich supertoll mit dem Passwort ...". Aber er hatte einfach auf Deck kommen müssen, um den Wellen unter ihm zu entgehen. Da er die vertrauten Stimmen von Stone und Big Claw hört, reckt er den Hals und versucht die beiden zu finden.

Last edited by LuSer; 31/01/06 04:15 PM.
#211145 31/01/06 05:51 PM
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Die Spannung der Besatzung löst sich in einem befreiten Lachen.

Glance, der in diesem Moment neben den Kapitän tritt, sagt mit zusammengebissenen Zähnen zu diesem, "Unterbindet das, schnell, bevor es ein Unglück gibt!"

Earendur stutzt, reagiert aber schnell. Seine Kommandostimme schallt über das Deck, "ALLE MANN, ACH-TUNG!"

Schlagartig hört das Gelächter auf, alle wenden sich dem Kapitän zu.

Aber es ist Glance der die Stimme erhebt. Hoch aufgerichtet, mit zornigem Funkeln in den Augen, spricht er in elfischer Sprache, "Ignoranten! Vor euch steht ein Mitglied einer uralten Rasse, erfüllt von Magie, die so alt ist wie unsere, wenn nicht noch älter. Er mag euch klein erscheinen, aber sein Stolz ist mit Recht groß, wie auch sein Herz und sein Mut. Sein Feuer ist das eines Drachen und seine Zähne haben das Blut von Dämonen geschmeckt. Er ist würdig, dass man ihm Respekt erweist!"

Earendur nickt, und fügt hinzu, "Ihr habt gehört, was der edle Aglandil gesagt habt - ich teile seine Ansicht. RÜHRT EUCH!"

Er geht auf LuSer zu und verbeugt sich. "Ich heiße euch auf meinem Schiff willkommen, edler Drache", sagt er in der Gemeinsprache. "Ich entschuldige mich für den respektlosen Empfang - eure unerwartete Ankunft und die Tatsache , dass keiner von uns je das Privileg hatte einem Drachen gegenüber zu stehen, haben uns überwältigt. Ich bin Earendur, Kapitän dieses Schiffes, und ich freue mich euch als Gast begrüßen zu dürfen".

Er macht eine Ehrenbezeigung, der sich die Mannschft anschließt.


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#211146 31/01/06 07:27 PM
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Zunächst etwas verwirrt, dann jedoch mit einem glücklichen Lächeln lauscht Lu den Begrüßungsworten des Kapitäns. Höfliche Wesen waren bei den Drachen schon immer hoch angesehen. Auch wenn er vom plötzlichen Stimmungswandel an Bord ein wenig überrascht ist, so kann Lu doch nicht verhindern, dass ihm vor Stolz die Brust schwillt. Dankbar lächelt er Glance an; denn auch wenn er die Worte nicht verstanden hat, so ist ihm doch klar, dass dessen Einschreiten das Blatt gewendet hat.

"Vielen Dank für Eure freundliche Begrüßung, edler Kapitän Earendur", antwortet er dem Kapitän mit einer Verbeugung. "Ebenso möchte ich mich dafür bedanken, dass Ihr mir so freizügig Unterschlupf auf Eurem Schiff gewährt, wo mich doch die übrigen Wesen in dieser Stadt lieber weit fort sehen würden."

Noch einmal verbeugt sich der kleine Drache vor Earendur und vor lauter Freude über den geglückten Anflug und den gebildeten Kapitän zischt er den Drachengruß des friedlichen Willkommens.

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