Langsam klettert die Sonne über den fernen Horizont und taucht das Meer und die Stadt Rechem in tiefe rote Schatten. Nur in die Kanalisation vermag das Licht nicht vorzudringen. Und selbst wenn es dem Licht gelungen wäre, so würde sein blutrotes Glühen doch nicht den Schatten in einem ganz bestimmten Bereich aufzuhellen vermögen. Der Schatten hört nicht die Schreie in der Stadt, sieht nicht die Bürgerströme die sich zusammen rotten, richt nicht die unheilschwangere Luft die Rechem zu durchziehen scheint.
Und doch weiss der Schatten das seine mühen sich endlich gelohnt haben. Hatte sein Herr und Meister es ihm nicht versprochen?
Und endlich ist die Saat aufgegangen, der Schatten starrt auf das seltsame Gebilde das vor ihm in der Luft schwebt.
Zwei ineinander verschachtelte Pyramiden, die eine schwarz, die andere Weiß bilden einen seltsam unwirklich erscheinenden Stern.
Immer hatte es solche Sterne nach seinen Taten für den Meister gegeben, und immer waren sie unstabil, hatten sich wild gedreht, waren pulsierend und flackernd bis sie erloschen waren.
Doch nun ... stabil. Endlich Stabil.
Das konnte nur bedeuten das die Saat der Gewalt aufgegangen war. Das seine tat direkte Greuel als Antwort erzeugt hatten. Ein Echo sozusagen das einen Spalt erzeugen würde. So hatte es der Meister erklärt.
Und hinter dem Spalt, seine Belohnung, unvorstellbar alles übertreffend. So hatte der Meister versprochen.
Es wird noch lange Jahre dauern bis der Spalt gross genug ist, der Schatten weiss das. Aber der Anfang ist gemacht, nun würde sämtliche Gewalt die im umkreis geschehen würde den Spalt vergrössern. Sein Meister hatte ihm erklärt das der Stern wachsen würde, aber auch das selbst wenn ganz Rechem in Blut versinken würde es nur ein tropfen wäre um den Spalt zu öffnen.
Aber ein Anfang ist gemacht.