Ungeduldig sitz der Herzog von Lorchem auf seinem Thron und hört den klagen der Bauern von Braaken zu. Natürlich nicht direkt den Bauern, aber dem Magistrat von Braaken der diese Klagen vorträgt. Natürlich erwartet niemand das der Herzog mehr tun wird als allgemeine Worte von sich zu geben und die Sache in die vertrauensvollen Hände des Magistrat zu legen. Schlieslich regeln die Magistrate der Städte und Gemeinden Lorchems schon seit urzeiten die alltäglichen Dinge des Lebens. Aber wenn der Herzog in der Stadt ist, und seine persönliche Garde vor der Stadt lagert, lädt man ihn ein um zu zeigen das sein Wort oberstes Gewicht hat, das ist dann der Gerichtstag. Ein sich über mehrere Tage, je nachdem wie viel es vorzutragen gibt, hinweg ziehendes Spektakel. Normalerweise hat der Herzog mehr geduld, er kennt die politische Lage seiner Postion und die der Magisträte.
Sein Titel ist ein Erbtitel, und er hat defakto in allen Dingen des Lebens in Lorchem das letzte Wort. Aber da Lorchem groß ist und er nicht überall sein kann... . Und ausserdem ist es ein gutes System, das schon zu Zeiten der ältesten Überlieferungen funktionierte und immer noch funktioniert.
Der Herzog erinnert sich an seine Ausbildung, auch in Geschite. Als der alte König, damals vor urewigen Zeiten als Lorchem noch ein köigreich war, böse wurde und das Volk tyrannisierte. Damals als das Blut in strömen floss bis endlich das Volk selbst und alle anderen Völker auch aufgestanden war um den teuflichen Tyrannen in einer großen Schlacht zu besiegen. Seit dieser zeit schworen die Menschem dem Königstum ab. Und die Städte der Region Lorchem wurden frei und unabhängig. Leider dauerte es nicht lange bis die Städte sich entzweiten und in heftige Kämpfe verwickelten. Da wurde den Stadtherren klar das sie eine obere Instanz brauchen. Eine Instanz die Frieden wahrte in Friedenszeiten und Krieg zu führen vermochte falls es nötig wurde.

Und so wurde der Herzog eingesetzt. Seine Aufgabe war es von Stadt zu Stadt zu ziehen und für Frieden zu sorgen. Jede Gemeinde musste Abgaben und Freiwillige oder Zwangsverpflichtete stellen. Und jede Stadt wurde seiner Richtsbarkeit übergeben. Solange er die Mehrheit der Städte hinter sich hat kann der Herzog regieren. Sollte er es sich aber mit den Stadten verscherzen so wird er stürzen. Andererseits kann keine Stadt alleine sich seinem Willen entziehen. Und so wird ein Gleichgewicht bewahrt das es den Magisträten erlaubt ihre machtvolle Postion zu sichern, und gleichzeitig den Handel und die Grenzen nach aussen sichert.
Den die eigentliche Aufgabe des Herzogs ist es im Kriegfall vor dem Heer zu ziehen, die Grenzen zu schützen und den Frieden der Städte zu wahren.
Schon kurz nach der einsetzung des ersten Herzogs hörten die Stadtkriege auf und der Wohlstand kehrte nach Lorchem zurück.
Aber trotz allem sitz der Herzog nun unruhig auf seinem Thron. Die Nachrichten aus Rechem sind beunruhigend. Anscheinend hat der Magistrat dort die Lage nicht mehr unter kontrolle. Schon oft sind Gerüchte an sein Ohr gedrungen, aber ohne Beweise darf auch der Herzog keinen Magistrat vor das Gericht stellen.
Aber die jetzigen Nachrichten ... Morde, unruhe im volk, ja selbst Gerüchte von Schmugglern und Piraten hatten seine Spione ihm übermittelt.
Und Rechem ist die nächste Stadt zu Groß Furtheim. Rechem musste unter allen umständen stabil sein. Vor allem jetzt da er von Ferrwar schon so lange keine Nachrichten mehr bekommen hatte.
Aber jetzt ist er in Braaken, und nichts wäre unhöflicher als den Gerichtshof vorzeitig zu beenden wegen den Problemem einer anderen Stadt. Auch wenn diese Zehnmal wichtiger ist als dieses verdammte Braaken. Noch dazu hat ihm sein Gardehauptmannl gesagt das, das seine Garde, deren stärke sich im normalfall um einhundert Mann bewegte, bei den jetzigen Wetterbedingungen mindestens drei Tage brauchen würde um Rechem zu erreichen. Und der Gerichtstag würde noch zwei Tage dauern.
Wenn er doch nur hieb und stichfeste Beweise hätte die seine Abreise erklären würde.


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)