Alrik hechtet vom Schiff auf den Pier. Der Lärm des Mobs - die Schreie, das Rufen - scheinen sich nicht mehr dem Schiff zu nähern, wie er gedacht hatte. "Vielleicht war ich zu voreilig gewesen ?" fragt sich Alrik.
Als er um die Ecke eines Lagerhauses kommt, begegnet er einer Gruppe von Leuten, die ziemlich grimmig aussieht. "Was willst du hier ?" wird er angeschnauzt, "gehörtst du etwa auch zu diesem Elfenpack ?"
"Nein, ... nein. Was ist los da drüben ? Hier kann man ja nicht mehr seine Arbeit tun ! Ich bin ein Hafenarbeiter und lasse mich in meiner Arbeit jedenfalls nur ungern stören ! Was soll der Lärm da hinten ?"
Der erste Mann der Gruppe, ein grobschlächtiger Bursche mit einer scharfen Axt in der Hand, mustert ihn kurz. "Das sind die Leute, die es ebenso wie ich satt haben, sich von diesen dummen Elfen alles zu diktieren u lassen !" "Was denn diktieren ? Hier im Hafen ..." "Halt die Klappe !" schnauzt ihn der Bursche an, "wir sind es leid, immer nur minderwertige Kost zu bekommen, während die Elfen immer das Beste vom Besten haben ! Und daß sie unsereins zum Spaß töten !"
Alrik hat das Gefühl, in seinem Kopf ein geblasenes Warn-Horn zu hören. Er kann nur schwer den Zwang unterdrücken, mit den Augen zu rollen und sich an den Kopf zu fassen. Es ist nicht zu fassen !
"Na gut, ich merk hier zwar nix von, aber wenn ihr das wißt ..." erwiedert Alrik vorsichtig-diplomatisch.
"Da sind wieder ein paar Morde passiert. Elfen ! Wie ich dieses Gesindel hasse ! Die Tochter der Stoerrebrandts und zwei Wächter ! Wächter ! kannst du dir das vorstellen ! Jetzt nehmen sie noch nicht einmal auf das Gesetz Rücksicht !!!"
"Na denn, ich muß gehen, es wartet Arbeit auf mich. Gehabt euch wohl !" schließt Alrik das Gespräch ab, und trennt sich von den Leuten. "Mach's gut, Alter," erwiedert einer aus der Gruppe, der viel jünger ist, als Alrik.
"Ey, du," fragt plötzlich einer den Axttragenden, grobschlächtigen Burschen, "der klang aber komisch. So einen Akzent habe ich noch nie gehört. Haben alle Hafenarbeiter den ?" "Ja, und wie der uns verabschiedet hat ... ich kenne kein' Schiffsarbeiter, der so grüßt ..." "Hafenarbeiter, nicht Schiffsarbeiter, du Döspaddl !" fügt ein weiterer hinzu.
Der Axtträger wird nachdenklich. "Und was is nu, wenn der gar nich von uns war, sondern ein Elf ? Ich habe gehört, Elfen können ihre Gestalt so ändern, daß sie aussehen wie wir ..." fügt ein schmächtiger Mann mit einem langen Dolch hinzu.
"Du meinst, wir sind reingelegt worden ?" fragt der Axtträger in die Runde. "Weiß nicht. Könnte aber doch sein ... ?!"
Nach ein paar Sekunden Nachdenken, platzt es aus dem Axtträger heraus : "Los, mir nach !" Dann stürmt er den Weg zurück.
Ein paar Gebäude weiter zieht es Alrik vor, zu verschwinden. "Wenn sie gemerkt haben ..." fragt sich Alrik.
Das Lagerhaus hat eine Klappe, durch die Waren in den Keller eingebracht werden. Nach einem Blick rundum sich hebt Alrik die Klappe an, und verschwindet über die Treppenstufen im Keller des Lagerhauses.
Nach ein paar Sekunden hört er das Getrampel von Stiefeln und Schuhen, sowie das Geplapper von Leuten. "Er kann nicht weit sein !" ruft einer. Alrik dreht sich der Magen zusammen.
Er versteckt sich tiefer in den Keller, in dem riesige Kisten und Kästen herumstehen. Seine Augen haben sich inzwischen etwas an die Dunkelheit angepaßt. Umso erschreckter fühlt er sich, als er sieht, wie an einer Wand eine sehr große Kiste herausgeschoben wird ...