Mit einiger Bestürzung bemerkt der Korporal der Stadtwache, dass Feldwebel Dranner sich ihm und den Wortführern der Menge nähert. Neben einigen Bürgern sind auch zwei seiner eigenen Leute bei dem Gedränge vorhin ins Hafenbecken gestürzt, daran erinnert er sich noch. Alles danach kommt ihm vor, als hätte er geschlafen und mit offenen Augen geträumt. Was ist geschehen, als er gerade den Schießbefehl geben wollte? Irgendeine elfische Musik erklang und führte ihm die Schönheiten des Elfenlandes bildlich vor Augen. Gleichzeitig sah er undeutlich, wie die Menschen im Wasser gerettet und an Bord des Schiffes gebracht wurden, doch es erschien ihm nebensächlich und kaum beachtenswert. Wieso hat er nicht befohlen, seine Kameraden und die Bürger der Stadt zu retten?
Betreten senkt der erfahrene Wächter den Kopf. Diese Pflichtverletzung wird der Feldwebel sicher sehr ungnädig aufnehmen, und er weiß selbst nicht, wie er sie erklären soll. Einerseits ist er erleichtert, dass Gewalttätigkeiten – aus welchen Gründen auch immer – bislang nicht ausgebrochen sind, andererseits beschleicht ihn das beklemmende Gefühl, einen schweren Fehler gemacht zu haben, den er nicht rechtfertigen kann. Nervös streicht er sich über den Schnurrbart.
Eigenartig – der Feldwebel trägt gar keine Waffen, und er tritt unerwartet jovial auf. Und dann wendet er sich nicht einmal an ihn, den Befehlshabenden hier am Hafen, sondern an den rotbärtigen Schreihals und seine Freunde. Dieser Tag wird immer mysteriöser. Inzwischen würde es den Korporal nicht mal mehr wundern, wenn er plötzlich schweißgebadet in seinem Bett aufwachte.
Aber der Feldwebel hat oft kluge Einfälle, die nicht immer auf Anhieb zu durchschauen sind. Daher beschließt der Korporal, das merkwürdige Treiben nicht zu stören. Er salutiert kurz, sagt jedoch nichts, sondern sieht den Feldwebel nur an und wartet ab, ob dieser ihn anspricht oder ihm gar unauffällig irgendwelche Zeichen gibt.