Mit Bedauern sieht Hildebrand zu, wie die anderen beiden Stadtwachen und die meisten geretteten Bürger das Elfenschiff verlassen. Da unten in der Menge steht seine Tochter. Sicher wartet sie, dass auch er von Bord kommt, und bestimmt macht sie sich Sorgen. Aber die Elfen und ihre Freunde haben ihn aus dem Wasser gezogen und versorgt, da wäre es jetzt furchtbar unhöflich, mitten im Gespräch zu gehen. Sollen sie ihren eigenartigen Scherz doch zu Ende treiben ... je besser er mitspielt, desto schneller kann er von Bord.

Der Wachmann tritt zu den Kisten und starrt ein gutes Stück über den Deckplanken in die Luft. Da irgendwo soll ein Drache sein? Mit einer Mischung aus leiser Angst, geringem Unbehagen, schwacher Enttäuschung und großer Verwunderung bemerkt er, wie sich deutlich tiefer die Umrisse eines kleinen, geschuppten Wesens abzeichnen, das ihn auch noch höflich anspricht. Mit seinen verschränkten Pfoten macht es einen friedfertigen Eindruck, aber sein Maul kann zweifellos schmerzhafte Wunden reißen ... dennoch geht eine gewisse majestätische Ruhe von ihm aus.

Eine Weile ringt der überraschte Mann um Worte, doch schließlich erwidert er die Begrüßung: „Du bist ein Drache? Ja, es ... äh, freut mich auch, deine Bekanntschaft zu machen. Ich muss zugeben, ich hatte mir Drachen immer ein wenig anders vorgestellt. Nun, ich ... äh, bin übrigens Hildebrand aus Rechem. Willkommen in unserer schönen Stadt.“

Die letzten Worte sind eine übliche Floskel beim Dienst am Tor, doch angesichts der Lage im Hafen kommen sie Hildebrand plötzlich äußerst seltsam vor, und ein gequältes Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht. Nervös wandert sein Blick zum Pier und wieder zurück zu dem kleinen Drachen. Welchen Eindruck muss das stolze Rechem auf diesen fraglos weit gereisten Besucher machen! Ein wenig verlegen fügt der Wachmann hinzu: „Entschuldige den ganzen Aufruhr hier. Ich weiß selbst nicht, was in die Leute gefahren ist.“