Da ertönt von weiter hinten eine laute Stimme, "aber die Elfen sind unschuldig. Es ist alles die Schuld von Magistrat Janus."
Jetzt wendet sich die Menge überrascht dem neuankömmling zu, dieser bleibt einige Schritte von dem Mob entfernt. Anscheinend überrascht welche wirkung seine Worte haben.
"Einige von euch kennen mich und wissen das ich beim Magistrat Janus als Diener arbeite. Und immer konnte sich mein Herr auf mich verlassen. Nie kam ein schlechtes Wort über ihn aus meinem Munde."
Aus der Menge ertönt einiges an zustimmenden Gemurmel, so ermutigt erzählt der Mann weiter.
"Aber heute früh habe ich selbst mitangehört wie tief der Verrat von Janus uns allen gegenüber ist. Er hat uns alle verkauft, an das Piratenpack"
Der Diener zeigt auf das Schiff, "und den Elfen will er es in die Schuhe schieben, damit seine krummen Geschäfte unentdeckt bleiben. Und Haupmann Carlo von den Milizen und Leutnant Frollo von den Wachen stecken beide mit ihm unter einer Decke. Die Morde, und der Schmuggel der seit geraumer Zeit unseren Handwerkern den Verdienst raubt. All das ist Janus egal. Meine Schwester Lieschen die bei den Stoerrebrands gearbeitet hat ist vor lauter angst und schreck die Treppe hinab gestürzt nachdem sie die arme Herrin Sanibanda in ihrem Blut gefunden hat, und hat sich den Hals gebrochen.
Weiter hinauf die Strasse liegen zwei töte Wächter, und ihr wollt jetzt auch noch die Elfen töten und so Janus in die Hände spielen?"
Der verzeifelte Mann bricht in Tränen aus, "was wenn es die Piraten sind die für die Morde verantwortlich sind? Gerade jetzt warnt Hauptmann Carlo die Piraten auf geheis von Janus. Und Leutnant Frollo hat befehl bekommen Feldwebel Dranner zu stoppen. Und wisst ihr was Janus gesagt hat?"
Die Menge schweigt, alle stehen wie vom Donner grührt, nur zwei Gestalten blicken sich nervös an und würden wohl am liebsten verschwinden.
"Er hat gesagt das es ihm egal ist wer noch alles sterben muss, das ihm egal ist das Gyldenstern und Rosenkranz umgebracht wurden, und das es ihn nicht interressiert ob noch weiterer Hafenabschaum sterben muss."
Dem Diener fehlt die Kraft zum weiteren Schreien, "Hafenabschaum, er hat uns als Hafenabschaum bezeichnet"

Langsam gerät Bewegung in die meisten Mitglieder des Mobs, ohne Parolen und ohne gejohle drehen sich die meisten einfach um. Versteinerte Gesichter, harte Hände die eine Fackel, oder einen Knüppel fest umschliessen so das die Knöchel hervortreten.
Die ursprünglichen Rädelsführer werden einfach umgangen oder zur Seite geschubst, es hat etwas gespenstiches als die Masse sich anschickt schweigend den Hafen zu verlassen.
Nur die Rädelsführer und einige unbelehrbare bleiben zurück, darunter zwei Gestalten die sich jetzt gar nicht mehr wohl fühlen, und die trotz ihrer Kleidung nicht so recht in das Bild passen. Die verbliebenen sind Hauptsächlich Bürger aus dem Händlerviertel, einige Beamte und Sevrus und Dakin bleiben.
Die meisten sehen so aus als würden sie amliebsten im Erdboden versinken. Niemand will weglaufen da keiner den anschein erwecken will etwas unredliches getan zu haben. Aber dem offensichtlichen neuen Ziel will sich auch keiner der gutbetuchten Bürger anschliessen.
Und Feldwebel Dranner, auch wenn der im moment mehr als nur sprachlos scheint, wirkt auf einmal viel grösser auf die meisten. Das wird auch Dakin bewusst der verzweifelt versucht die Menge aufzuhalten, aber, nachdem sein Zauber so einfach zur Seite gewischt wurde, nicht mehr als ein Stammeln heraus bringt.


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)